Geld auf das Sparbuch? Geld in Staatsanleihen? „Sie verdienen heutzutage mit Aktien viel viel mehr Geld, als mit dem guten alten Sparbuch“, meint Jörg de Vries-Hippen, Fondsmanager bei Allianz Global Investors, im Interview mit n-tv. Die Bundesanleihen würden sich im negativen Bereich bewegen, so Vries-Hippen. Der Fondsmanager rät zu Aktien. Dort würden die Dividendenrenditen bei drei bis fünf Prozent stehen. Man müsse sich allerdings auch Zeit lassen. „Damit meine ich fünf bis sieben Jahre.“


Aktien mit hohen Dividenden eignen sich also für diejenigen, die ihr Geld auf die Seite legen und vermeiden wollen, dass die Inflation das ersparte anknabbert. Aber wie erkenne ich eine Dividendenaktie? „Es geht vor allem erstmal darum, Unternehmen zu finden, die auf Dauer Cashflow produzieren, also interne Mittel“, meint Vries-Hippen zu n-tv. „Dann müssen Sie wissen, ob der Lebenszyklus in Ordnung ist, ob das Unternehmen das gut kann. Wenn das alles zusammenfällt, dann haben sie eine gute Dividendenaktie.“


Alternative?


Wer nicht selbst nach den "alten", gesunden Unternehmen suchen will, kann sein Geld auch in einen Fonds anlegen. Der Allianz European Equity Aktienzins (ISIN: LU1111122583) peilt laut eigenen Angaben jährlich vier Prozent Dividendenausschüttung an. Hier wird in echte Oldtimer-Aktien investiert. Die Kursbewegung mutet zwar eher einem Spaziergang an, im Vergleich zu gehypten Tech-Aktien aus den USA, die raketensteil nach oben schießen. Doch der Fonds, unter der Leitung von Vries-Hippen, wurde nicht rein für Kursgewinne konzipiert. Es geht um Dividende! Letztes Jahr im Dezember konnte der Fonds pro Anteilsschein 4,33 Euro ausschütten. Im Portfolio stecken europäische Klassiker wie Royal Dutch Shell, Imperial Brands und die Münchener Rück.


Aber warum Europa?


Dividenden sind in Europa besonders hoch. Kein Wirtschaftsraum schüttet so viel Geld an seine Aktionäre aus. Der Durschnitt der letzten 15 Jahre ergibt 3,5 Prozent Dividende pro Aktie in Europa. Der MSCI Asia Pacific ex Japan kommt nur auf 3,1 Prozent. Die Emerging Markets auf 2,6 Prozent. Der S&P 500 auf gerade mal 2 Prozent und der Nikkei auf schlappe 1,6 Prozent in den vergangenen 15 Jahren. In Europa gebe es mehr „alte“ Unternehmen, wie Industrie- oder Finanzunternehmen, so die Analyse von Allianz Global Investors. „Europa ist günstig bewertet. Teile des Marktes preisen jetzt in einer milden Rezession ein (getrennt von den Grundlagen)“, heißt es weiter. Man sehe viele europäische Firmen, die finanziell solide sind, volle Auftragsbücher haben und sogar über mangelnde Kapazitäten klagen. „Während Technologieinvestitionen nach wie vor attraktiv erscheinen, hat Europa ebenso viel zu bieten. Ein Dividenden- und Value-orientierter Ansatz für Europa erscheint aussichtsreich: Finanzwerte und Energie sehen attraktiv aus.“


Investmentphilosophie


Der Fonds kauft Aktien ausschließlich, wenn diese eine Dividendenrendite von 125 Prozent über dem Dividendenrenditen-Index liegen. Verkauft wird, wenn die jeweilige Aktie drunter fällt. Zudem soll jede Aktie im Portfolio auch wirklich eine Aktie mit Dividendenwert sein. Das interne Research-Team stellt für eine Kaufentscheidung zwei Fragen gegenüber: Was will ein Unternehmen ausschütten? Und was kann ein Unternehmen ausschütten? Die Analysten untersuchen Ausschüttungspolitik und Dividendenhistorie eines Unternehmens und ziehen als weitere Faktoren die Bilanz hinzu sowie eine genaue Betrachtung des Geschäftsmodells. Stimmt die Qualität, stimmt die Dividendenrendite, wird gekauft. Was bedeutet, dass auch Titel gekauft werden, die auf dem Markt weniger im Trend liegen. Titel die der Markt wiederentdeckt hat, werden verkauft. „Per Definition wird das Portfolio immer Positionen enthalten, die kontrovers diskutiert werden können“, heißt es in einer Präsentation. Der Allianz Global Investors stehen für die Titelauswahl über 200 Investmentspezialisten im Portfoliomanagement und im Research zur Verfügung, die zusammen mehr als 30 Unternehmens- und Branchenstudien pro Monat liefern. Zusätzlich kann das Fondsmanagement auf das hauseigene Marktforschungsinstitut, mit 10 internen Mitarbeitern, 62 Reportern, über 300 Mitarbeitern vor Ort und über 50.000 Industriekontakten, zurückgreifen. Täglich tauschen sich die Mitarbeiter über eine Kommunikationsplattform untereinander aus, um die besten Informationen zu erhalten.


Portfoliostruktur


Das Portfolio ist weder von einzelnen Ländern, Sektoren, oder Titeln abhängig. Eine Aktie darf nicht mehr als zehn Prozent Gewichtung im Portfolio überschreiten. Als oberstes Gebot steht die Dividendenrendite der Aktie. Insgesamt sollen 30 bis 50 Titel gehalten werden. In der Kasse dürfen maximal zwanzig Prozent des Fondsvolumens verwahrt werden.


Aktuell beträgt die durchschnittliche Dividendenrendite im Portfolio 5,7 Prozent. Titel wie ProsiebenSat.1 Media (12 Prozent), Standard Life Aberdeen (10 Prozent) oder Telefonica Deutschland (9 Prozent) schütten am meisten Dividenden aus. Große Sektoren in denen der Fonds derzeit investiert, sind Finanzen, Kommunikationsdienste, Energie und Versorgungsbetriebe. Die Länderallokation ergibt aktuell zu gut ein Viertel Großbritannien, Frankreich (20 Prozent) und Deutschland (15 Prozent), als größte Werte. Top Holdings sind die Münchener Rück, Allianz Cash Facility, Imperial Brands und Royal Dutch Shell. Der Fonds trägt derzeit laut Factsheet ein Volumen von 2,697 Milliarden Euro. Bei FondsDISCOUNT.de gibt es den Fonds ohne Ausgabeaufschlag zu erwerben.



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