Branche im Aufwind Anlagetrend Windkraft-Fonds
Von der Diskussion um bevorstehende Kürzungen für Solarstrom profitiert ein anderes Segment im Bereich Erneuerbare Energien: Windkraft-Fonds werden zunehmend beliebter.
Branche hat gelernt
Die Windkraft-Beteiligungen in den ersten „Boomjahren“ etwa ab 2001 machten eher durch negative Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Zu optimistische Wind-Gutachten, noch nicht ausgereifte oder reparaturanfällige Technologien und die Grundkonzeption vieler Windkraft-Fonds als reine Steuersparmodelle mit entsprechend hohem Fremdkapitalanteil trieben viele Anbieter in die Insolvenz. Doch aus diesen Erfahrungen wurde gelernt. Heute lässt sich Windstrom günstiger und auch planbarer produzieren und die Beteiligungen sind stärker renditeorientiert. Zudem kalkulieren viele Initiatoren konservativer und machen sich durch ein höheres Eigenkapitalvolumen weniger abhängig von Kreditverpflichtungen. Oder das Anlagen-Portfolio wird durch andere Erneuerbare Energien ergänzt. So beispielsweise sieht es das Konzept des Lloyd Fonds Energie Europa vor. Anleger haben hier die Chance, von einem Mix aus Windkraft- und Solaranlagen in Deutschland und Westeuropa zu profitieren. Schwankungen in einem Bereich – etwa durch weniger Windaufkommen – können so ausgeglichen werden. Auch die Investition in verschiedene Standorte bewirkt eine breite Risikostreuung.
Aktuelle Beteiligungen
Ein reiner Windkraftfonds ist zum Beispiel der Lacuna Windpark Feilitzsch, der in die Errichtung und den Betrieb von Windenergieanlagen in Feilitzsch (Bayern) investiert. Die Anlagen mit einer Gesamtleistung von jeweils 2,3 Megawatt sollen schon im Herbst 2012 in Betrieb genommen werden. Auch der reconcept RE02 Windenergie Deutschland beschränkt sich auf Windkraftanlagen und wird diese an verschiedenen Standorten errichten bzw. übernehmen. Im Hause Leonidas Associates konzentriert man sich vorerst ebenfalls auf das Thema Windkraft – die Gesetzeslage im Bereich Solarförderung sei derzeit einfach zu unsicher, so der Initiator. Ab August 2012 wird in der französischen Normandie ein Windpark mit zehn Anlagen und einer Gesamtleistung von 20 Megawatt gebaut. Frankreich gilt als interessanter Standort, denn der Einspeisetarif wird dort jährlich an die Inflation angepasst. Der Leonidas Associates VIII - Windenergie Frankreich startet in Kürze in den Vertrieb.