Investmentfonds sind äußerst beliebt. So flossen der Fondsbranche im Oktober 2015 rund 9,7 Milliarden Euro neue Gelder zu – im Vormonat waren es laut der regelmäßigen Erhebung des Fondsverbandes BVI noch 8,8 Milliarden Euro. Die volumenstärkste Gruppe bildet nach Angaben des Verbands schon seit 2009 die Kategorie „Aktienfonds“. Das Volumen bei den seit einiger Zeit stark nachgefragten Mischfonds befand sich im Untersuchungs-Monat mit 2,9 Milliarden Euro Netto-Mittelaufkommen auf einem Höchststand.

Anleger, die sich einmal für bestimmte Produkte – seien es Aktien-, Misch-, Renten- oder Immobilienfonds –entschieden haben, sollten ihre Wahl jedoch nicht auf sich beruhen lassen, sondern die Zusammenstellung in ihrem Depot regelmäßig an veränderte Marktbedingungen oder auch persönliche Lebensumstände anpassen. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Anlageformen auch ihren Zweck erfüllen können und Fehlentwicklungen vermieden werden. Der BVI empfiehlt daher, beispielsweise jetzt zum Jahresende die Gewichtung unterschiedlicher Assetklassen kritisch zu analysieren. Sparer sollten sich fragen, ob die Aufteilung ihres Vermögens auf Aktien, Anleihen und Immobilien noch den eigenen Zielsetzungen entspricht. Aktien beispielsweise gelten als volatile Anlagen, Schwankungen können im Zeitverlauf jedoch gut ausgeglichen werden – daher sollte der Aktienanteil im Depot mit steigendem Lebensalter abnehmen. Bewährt hat sich die Faustformel 100 minus Lebensalter. Wer beispielweise 60 Jahre alt ist, sollte nur noch rund 40 Prozent seines Gesamtvermögens in Aktien oder Aktienfonds investieren.

Die Jahresdepotauszüge, die in den ersten Wochen des neuen Jahres von den Banken zur Verfügung gestellt werden, können zudem als Grundlage herangezogen werden, um die getätigten Fonds-Investments zu überprüfen. Hier ist die erzielte Performance des Fonds von Interesse. Dabei kann entweder die dem Fonds zugrunde gelegte Benchmark oder die durchschnittliche Performance aller Fonds in derselben Anlagekategorie als Messlatte herangezogen werden. Als Betrachtungszeitraum für die Wertentwicklung sollte ein Jahr, drei Jahre und fünf Jahre gewählt werden. Liegt der Fonds hierbei deutlich hinter dem Vergleichsmaßstab, sollte man über einen Verkauf nachdenken.

Doch nicht nur die Performance sollte überprüft werden. Bei der Überprüfung der Asset-Allokation sollten zudem Klumpenrisiken identifiziert und vermieden werden. Zwar streuen Investmentfonds ihr Vermögen naturgemäß breit über verschiedene Ziel-Investments, bei genauerem Hinsehen kann es sich jedoch herausstellen, dass bestimmte Branchen oder Regionen im Depot übergewichtet sind. Anleger sollten in diesem Zusammenhang auch bedenken, dass die seit geraumer Zeit so beliebten Mischfonds ebenfalls miteinander korrelieren können. Bei der Wahl für einen (Misch-)Fonds sollten daher immer die jeweiligen Anlageschwerpunkte genau studiert werden. Denn durch Diversifikation kann das Gesamtrisiko im Portfolio gesenkt werden.