Dividenden Die Ausschüttungssaison hat begonnen
Für entsprechend investierte Anleger dürfte das Frühjahr die schönste Zeit sein, denn in diesen Tagen geben die börsennotierten Unternehmen weltweit bekannt, wie hoch die Dividendenzahlungen ausfallen. Gleich vorab: Die Summen sind beträchtlich!
Die Dividendenausschüttungen, die nun von den Unternehmen bekannt gegeben werden, sind jedenfalls beträchtlich: Laut Bloomberg zahlen die deutschen Konzerne umgerechnet rund 53 Milliarden US-Dollar. Auch Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International, betont in einem aktuellen Marktkommentar die wirtschaftliche Bedeutung von Dividenden: „Die ausgeschüttete Summe in den großen Wirtschaftsregionen USA, Europa und Japan liegt insgesamt bei unvorstellbaren 1.240 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Das entspricht etwa einem Drittel der jährlichen Wirtschaftsleistung Deutschlands.“
Dabei werde der Beitrag, den Dividenden langfristig an der Gesamtrendite von Aktien ausmachen, häufig unterschätzt. Roemheld verweist in diesem Zusammenhang auf den globalen MSCI All Country World Index von 1990 bis heute, bei dem Dividenden mehr als die Hälfte zur Rendite beisteuerten. Zuverlässige Dividendenzahlungen seien zudem häufig ein Indikator für solide Unternehmensbilanzen, eine gute Eigenkapitaldecke und hohe Liquidität. Zusammengenommen schütze dies auch vor allzu starken Kursschwankungen – dies ist gerade in volatilen Börsenzeiten ein Vorteil.
Ein Marktkenner ist beispielsweise Daniel Roberts, Manager des Fidelity Global Dividend Fund. Bei der Suche nach langfristig aussichtsreichen Aktien spielt für ihn die absolute Höhe der Dividendenrendite nur eine untergeordnete Rolle. Stattdessen setzt der Fondsmanager auf Qualität, stabile Geschäftsmodelle und Unternehmen, die das Potenzial haben, ihre Dividenden nachhaltig zu erhöhen. Sein Fonds muss sich nach keiner Benchmark richten, die Titelauswahl ist entsprechend flexibel. Aktuell liegt die Ausschüttungsrendite des Fidelity Global Dividend Fund bei rund 2,8 Prozent pro Jahr. Seit seiner Auflegung Ende Januar 2012 hat der Fonds gemäß Morningstar bis Ende Februar 2016 um 46,5 Prozent zugelegt (monatlich ausschüttende US-Dollar Anteilsklasse) und übertraf damit nicht nur seinen Vergleichsindex, sondern konnte über diesen Zeitraum auch alle anderen 46 globalen Dividendendividendenfonds der Vergleichsgruppe hinter sich lassen, teilt die Gesellschaft mit. Der Fidelity-Fonds ziele zudem darauf ab, die Wertschwankungen und den potenziellen Wertverlust im Portfolio in schwierigen Marktphasen möglichst gering zu halten. Dies ist bislang gelungen: „Der Maximum Drawdown liegt seit seiner Auflegung bis Ende Februar 2016 bei -10,7 Prozent, während der MSCI All Country World Index im selben Zeitraum einen Maximum Drawdown von -19,2 Prozent aufweist“, heißt es dazu im Marktkommentar.
Bleibt die spannende Frage, mit welchen Unternehmen ein solches Ergebnis erzielt werden kann. Fidelity führt als Beispiele die Medienkonzerne Relx, früher Reed Elsevier, und Wolters Kluwer an. Begründung: Beide Gesellschaften generieren einen Großteil ihres Umsatzes mit gut prognostizierbaren, dauerhaften Abonnements. Dies mache die Erträge vorhersehbar, was wiederum nachhaltige Dividendenauszahlungen ermögliche. Daneben stehen auch zum Beispiel ertragsstarke Unternehmen aus der Gesundheitsbranche im Fokus des Fondsmanagers. Roche etwa habe seine Dividende über die letzten 29 Jahre kontinuierlich steigern können und plane, dies auch weiterhin zu tun.
Im Chartbild dargestellt ist neben dem Fidelity Global Dividend Fund (WKN: A1JSY1) zudem der Kundenliebling DWS Top Dividende (WKN: 984811) und der seit Anfang letzten Jahres auch für Privatanleger erhältliche LBBW Dividenden Strategie Small & Mid Caps (WKN: A1144B). Der LBBW-Fonds investiert in Nebenwerte aus dem Euro-Raum mit überdurchschnittlicher Dividendenrendite, stabiler Bilanzstruktur und guten Wachstumsperspektiven. Im Fokus stehen Unternehmen, die in ihren Nischen Marktführer sind sowie Übernahmekandidaten auf dem Markt für Merger & Acquisition. Fondsmanager Holger Stremme orientiert sich hierbei an keinem Index, sondern betreibt konsequentes Stock-Picking. Aktuell dominieren deutsche Unternehmen das Portfolio.