FondsDISCOUNT.de: Herr Mack und Herr Weise, die Märkte spielen nach wie vor verrückt. Die Kurse von Wertpapieren steigen und fallen in einem unglaublichen Tempo. Wie können Anleger in einem fast unberechenbar gewordenen Markt Geld verdienen?
Angesichts der schwersten Finanz- und Wirtschaftskrise seit der ersten, historischen Weltwirtschaftskrise kommt es aus unserer Sicht zuerst darauf an, sich um den Erhalt des Kapitals zu kümmern, als in den äußerst volatilen „Risk on, Risk off“-Märkten Rendite erzielen zu wollen. Zur Zeit unterschätzen die Investoren die Risiken an den Finanzmärkten, denn inzwischen herrscht der Glaube vor, dass die politischen Eingriffe, Gelddruckprogramme und Zinsbewirtschaftung seitens der Notenbanken eine Lösung der Probleme sind, wobei sie in Wahrheit die Ursache sind. Die mit Sicherheit folgenreichen Nebenwirkungen dieses größten Experiments in der Geschichte der Menschheit, ein Schulden-Schneeballsystem mit noch mehr Schulden aufrecht erhalten zu wollen, werden jedoch an den Märkten bisher kaum problematisiert. Zurzeit halten wir es für einen Fehler, mit großen Risiken verbundene Renditen erzielen zu wollen.

Mack und Weise und speziell der von Ihnen gemanagte M&W Privat wird regelmäßig für seine positive Performance und seine guten Dienstleistungen ausgezeichnet. Wie machen Sie das bzw. wie managen Sie die Risiken?
Man muss sich vor allem der Tatsache bewusst sein, dass es heute keine risikolosen Anlagen mehr gibt, und dies muss man den Investoren auch deutlich kommunizieren. Wir sind mit unserer flexiblen Ausrichtung und unserer Fokussierung auf Edelmetalle sehr solide durch die Krise gekommen, und sehen vor allem in der Flexibilität, in alle Asset-Klassen investieren zu können, auch zukünftig die Voraussetzung dafür, erfolgreich zu arbeiten. Wir erwarten, dass die sogenannten „Schwarzen Schwäne“ immer wieder für heftige Turbulenzen an den Finanzmärkten sorgen werden, ob sie nun Tsunami, Fukushima oder bald Frankreich oder Japan heißen!

An welchen Anlegertyp richtet sich Ihr M&W Privat?
Unser Angebot richtet sich an langfristig denkende Investoren, die keine Benchmark abgebildet sehen wollen und Kapitalerhalt vor Rendite suchen.

Erwarten Sie in den kommenden Jahren eher eine Deflation oder eine steigende Inflation? Und wie positionieren sie sich entsprechend auf die möglichen Szenarien?
Der Bankier Carl Fürstenberg sagte einmal sinngemäß, dass Inflation oder Deflation nur zwei Fremdwörter für Pleite sind. Doch wie die weltweite Überschuldungskrise zu Ende geht, kann man heute noch nicht sagen. Momentan versuchen die Notenbanken die Deflation durch simples Gelddrucken via PC zu verhindern, jedoch bereiten sie damit gleichzeitig den Nährboden für ein Weimar 2.0! Noch halten sich beide Kräfte die Waage, wobei die deflatorischen Kräfte kurzfristig noch stärker als die inflatorischen zu sein scheinen. Sollte jedoch das Vertrauen der Bevölkerung in das gesetzlich verordnete Zahlungsmittel plötzlich schwinden, kann die Inflation auch sehr schnell zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden.

„Finanzielle Repression“ – Abbau der Staatsschulden durch negative Realrenditen! Welche Auswirkungen hat dies auf die Performance des Fonds?
Fakt ist, die Zinsbewirtschaftung ist ein Experiment mit sichtbaren und (noch) unsichtbaren Nebenwirkungen auf alle Anlageklassen, wie auch das Gelddrucken selbst. Edelmetalle bieten einen geeigneten Schutz gegen die finanzielle Repression, wenn auch die Preisbildung der Edelmetalle kurzfristig immer wieder von den Spekulationen bzw. Manipulationen an den Derivatemärkten verzerrt wird. Daher ist es für Edelmetallinvestoren immens wichtig, sich nicht von den immer wieder auftretenden – meist nur kurzfristigen – Volatilitäten aus der Ruhe bringen zu lassen und Edelmetallkäufe nur in physischer Form zu tätigen. Das „Papier“-Gold – Schuldverschreibungen, Derivate etc. – hingegen sollte er den Spekulanten überlassen.
Dass aber die finanzielle Repression auf Dauer gelingt, bezweifeln wir, denn die Staaten sind vor allem auch angesichts der immensen impliziten Verschuldungen und der demografischen Entwicklungen offensichtlich nicht ansatzweise in der Lage, sich zu entschulden. Zudem ist der mittels realer Negativzinsen begangene Betrug an den Anlegern ein Spiel mit dem Feuer, der das bestehende Kreditgeldsystem schnell in Rauch aufgehen lassen kann!

Abschlussfrage: Welche Entwicklungen sehen Sie in der Euro-Zone? Greifen Ihrer Ansicht nach die aktuellen Hilfeversuche der Euro-Staaten?
Die Eurozone wird sich so nicht halten können. Man kann ökonomische Gesetze nicht durch politische Macht außer Kraft setzen. Wer aber die Realitäten ignoriert, wird eher früher als später feststellen, dass man die Konsequenzen der ignorierten Realität nicht ignorieren kann. Der Euro wird zum Spaltpilz Europas – leider! Die Idee der Vereinigten Schulden von Europa, die Vergemeinschaftung von Bankenrisiken in zweistelliger Billionenhöhe oder die Etablierung von rechtlich, aber auch inhaltlich äußerst fragwürdigen Konstrukten wie ESM oder EFSF werden in Europa lediglich dazu führen, dass der Sozialismus seine Wiederauferstehung feiern darf. Dass von den Euro-Verfechtern nun ausgerechnet Planwirtschaft und Zentralismus als Krisenlöser betrachtet werden, lässt ahnen, dass dieses von oben geformte Europa nicht noch einmal 40 Jahre Experimentzeit gewährt bekommen wird, bevor es – wie die DDR - auf der Straße abgewählt wird!

Vielen Dank für das Interview!

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