FondsDISCOUNT.de: Herr Hug, vor wenigen Tagen sind Ihre aktuellen Beteiligungsangebote Leonidas XVI und Leonidas XVII an den Start gegangen. Die Nachfrage war bereits im Vorfeld enorm. Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass Ihre Angebote bei Anlegern immer so beliebt sind?
Max-Robert Hug: Das stimmt, die Nachfrage war im Vorfeld mit Reservierungen von über 15 Millionen Euro bereits außerordentlich hoch. Dass wir aber in den ersten sieben Tagen der Platzierung schon Zeichnungen von knapp 3,5 Millionen Euro vorliegen haben, das gab es in der Unternehmensgeschichte von Leonidas so noch nie! Schließlich sind die gedruckten Verkaufsunterlagen noch nicht einmal ausgeliefert worden. Die Gründe für die Nachfrage nach den beiden Beteiligungen liegen zum einen sicherlich in der Tatsache begründet, dass Sparer auf dem Bankkonto kaum und teilweise schon gar keine Zinsen mehr gutgeschrieben bekommen. Das treibt Investoren vermehrt in den Aktienmarkt. Als sinnvolle Ergänzung sehen viele ein unternehmerisches Engagement an, das bewusst nicht an der Börse notiert und damit den dort typischen Schwankungen nicht unterworfen ist. Windkraft eignet sich vor allem für Anleger, die neben Rendite auch Sicherheit suchen. Denn Wind als Träger der Energie weht immer, kostet nichts und der produzierte Strom wird per Gesetz für 15 Jahre zu einem Mindestpreis garantiert abgenommen. Zudem können Investoren auf diesem Weg von den historisch günstigen Zinskonditionen sogar noch profitieren, da die Beteiligungen der Leonidas einen Teil des Kaufpreises über KfW-Darlehen finanzieren.

Sie engagieren sich erneut in Frankreich, wo Sie schon mit einigen Vorgängerfonds aktiv sind. Was zeichnet den französischen Windmarkt aus und warum lohnt dort ein Investment?
Wir fokussieren uns bereits seit dem Jahr 2010 auf Investitionen in zunächst Solar- und seit 2012 ausschließlich Windkraftanlagen in Frankreich. Das Gesamtinvestitionsvolumen allein in Frankreich liegt bei 460 Millionen Euro. Im Jahr 2014 waren wir mit mehr als acht Prozent aller Netzanschlüsse von Windkraftanlagen in Frankeich (84 MW) einer der größten privaten Investoren. 50 Mitarbeiter, davon 15 am Standort in Frankreich und 20 mit der Muttersprache kümmern sich mittlerweile um alle wichtigen Aufgaben. Kennzeichnend ist zudem die von Anfang an erfolgte Fokussierung auf die Überwachung der Wartungspartner vor Ort mit dem eigenen Technik-Team. Diese Spezialisierung – und jetzt komme ich zum Kern Ihrer Fragestellung – erfolgte durch das nach wie vor große Potenzial des französischen Marktes für Investoren in Erneuerbare Energien. Denn Frankreich hat beispielsweise gegenüber Deutschland einen enorm hohen Nachholbedarf beim Ausbau der Windkraft. So sind bis Ende 2014 gerade einmal 9,1 GW an das Stromnetz angeschlossen worden. Zum Vergleich: In Deutschland sind es mittlerweile mehr als 38,1 GW. Und das, obwohl die Franzosen durch die Größe des Landes, die Küstennähe sowie die klimatischen Bedingungen nahezu ideale Standortvorteile haben. Deshalb können nach wie vor Projekte in der Nähe der windreichen Küsten angebunden werden. Kein Wunder also, dass der Global Wind Report Frankreich wiederholt das „zweitgrößte Potenzial für den Ausbau von Windkraft“ zuschreibt. Und da die Abhängigkeit von den insgesamt 58 Atomkraftwerken in Frankreich, die ca. 80 Prozent des Stroms produzieren, endlich aufhören muss, haben die Franzosen Ende 2014 ein Gesetz zum Ausbau der Erneuerbaren Energien auf den Weg gebracht, während in Deutschland nach wie vor hauptsächlich über Maßnahmen zur Reduzierung des Zubaus gesprochen wird. Das heißt: Auch die politische Marschrichtung in Frankreich stimmt.

Welche besonderen Merkmale weist Ihr aktueller Publikumsfonds auf, worauf haben Sie bei der Konzeption besonderen Wert gelegt?
Kennzeichnend für unsere Konzeptionen ist in erster Linie eine hohe Investitionsquote von in diesem Fall mindestens 96,6 Prozent. Hinzu kommt die vorsichtige Kalkulation. So nehmen wir als Grundlage unserer Berechnungen nicht den Durchschnitt der beiden Erwartungswerte der Windgutachten, sondern die vorsichtigere von beiden Studien. Hinzu kommt ein Abschlag von drei Prozent für die Verfügbarkeit (Vollwartungsverträge garantieren eine Verfügbarkeit von 97 Prozent) sowie weitere sieben Prozent als zusätzliche Sicherheit. Schließlich achten wir auch besonders auf die kalkulierten Verkaufswerte. Bei unseren Kurzläufer-Beteiligungen sind wir von 90 Prozent der Anschaffungskosten bei einem Verkauf nach nur zwei Betriebsjahren ausgegangen – und das obwohl der Wert der Windparks zu diesem Zeitpunkt in der Regel am höchsten ist. Schließlich produzieren die Anlagen für den Käufer vom ersten Tag an eine Rendite und auch die zu Beginn üblichen Einstellungsarbeiten sind in der Regel abgeschlossen. Bei den Beteiligungen mit langer Laufzeit liegen wir bei einem prognostizierten Wert nach 15 Betriebsjahren von 23 Prozent der Anschaffungskosten. Das entspricht etwa dem Betrag, den wir zu Beginn allein für das Recht am Standort Strom zu produzieren ausgeben. Die Anlagen selbst, die laut Hersteller mindestens 20 Jahre laufen sollen und nach Meinung von Experten an Standorten mit konstanten Windverhältnissen und milden, klimatischen Bedingungen auch bis zu 30 Jahre durchhalten können, sind dabei noch gar nicht einkalkuliert. Schließlich steht auch das Thema der steuerlichen Optimierung unserer Beteiligungen für uns weit oben auf der Agenda. So nutzen wir konsequent die Möglichkeiten des zwischen Frankreich und Deutschland existierenden Doppelbesteuerungsabkommens, zahlen unsere Abgaben in Frankreich für die Betreibergesellschaften und erreichen so eine fast steuerfreie Ausschüttung für unsere privaten Investoren in Deutschland.

Neben dem Publikumsfonds Leonidas XVI steht interessierten Anlegern erstmals auch ein Private Placement zur Verfügung. Worin unterscheiden sich die Angebote bzw. an wen richten Sie sich damit jeweils?
Die Beteiligung Leonidas XVII weist eine Mindestinvestitionssumme von 10.000 Euro auf, das Private Placement Leonidas XVI nimmt Kunden ab 200.000 Euro an. Die Summe für das Private Placement ist dabei vom Gesetzgeber vorgegeben. Die Investitionsquote liegt bei Leonidas XVII bei 96,6 Prozent, beim Private Placement Leonidas XVI sogar bei 97,7 Prozent, bezogen auf die Gesamtinvestitionssumme. Mit dem Private Placement kommen wir erstmals dem Bedürfnis unserer sehr vermögenden Kunden nach einem eigenen Investment nach. Kennzeichnend ist der ausgeprägte, unternehmerische Charakter dieser Anleger. So stellen wir immer wieder fest, dass der Betrieb der langfristige Anlagen für sie die eigentliche Idee von Windkraft ist, also dass die Anlagen nach 15 Jahren gar nicht verkauft werden müssen. Vielmehr sollen die bis dahin laut Plan komplett entschuldeten Anlagen ohne die Ausgaben für Zins und Tilgung weiter betrieben werden. Je nach Höhe des bis dahin zu erzielenden Strompreises sind Ausschüttungen von 20 Prozent und mehr auf das ursprünglich eingesetzte Eigenkapital realistisch, wie Anlagen die vor 20 Jahren und mehr in Betrieb gegangen sind, heute eindrucksvoll beweisen.

Sie haben die ersten Windparkprojekte für die beiden Angebote bereits in einem Datenblatt vorgestellt. Wie weit ist der Projektstand und wodurch zeichnen sich die Standorte aus?
Leonidas XVII plant die Investition in einen Windpark im Norden Frankreichs, nur 100 km von der offenen See entfernt. Der Standort wurde von unseren Experten im Team als aussichtsreich bewertet, da nicht nur die Windgeschwindigkeit sondern auch die Konstanz stimmen. Errichtet werden sollen elf Windkraftanlagen des Herstellers Nordex mit jeweils 2,5 MW, einem Rotordurchmesser von 100 Metern und einer Nabenhöhe von ebenfalls 100 Metern. Das Private Placement Leonidas XVI plant dagegen die Investition in einen Windpark im Westen Frankreichs, ebenfalls ca. 100 km vom Meer entfernt. Auch dieser Standort hat nicht nur ausreichend Wind, es sind auch konstante Windverhältnisse zu erwarten. Lieferant der insgesamt zehn Turbinen mit einem Rotordurchmesser von 100 Metern ist bei diesem Projekt Vestas. Die 2,0 MW Anlagen ist weltweit mehr als 13.000 mal im Einsatz. Beide Beteiligungen profitieren im Rahmen der Finanzierungen von den aktuell historisch niedrigen Zinsen. Für beide Projekte soll der Bau in 2015 beginnen und in 2016 fertiggestellt werden.

Leonidas hat sich als Anbieter vor allem von Windkraft-Investments mit Fokus Frankreich mittlerweile einen Namen gemacht. Können Sie etwas über den Erfolg der bisherigen Investments sagen?
Die Definition von Erfolg ist schwierig. Gerne können wir uns in diesem Zusammenhang die Ausschüttungen der bisherigen Beteiligungen ansehen. Diese liegen bei den Solarinvestments I, II, III, IV und V im Plan. Auch dank unserer eigenen Abteilung für Technik, die alle Wartungspartner von Anfang an überwacht hat. Der Wasserfonds Leonidas VII liegt nach einer etwas späteren Ausschüttung sogar mit acht Prozent etwas über den Ausschüttungsprognosen. Allein der Solarfonds Leonidas VI konnte nach einer Ausschüttung im Jahr 2013 im letzten Jahr keine Auszahlung vornehmen. Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang: In Italien ist u. a. die Einspeisevergütung rückwirkend reduziert worden. Daher haben wir trotz einer vorhandenen Liquidität – die eine Ausschüttung in voller Höhe sogar fast um das doppelte übersteigt – als Management entscheiden, erst einmal alle Liquidität in der Fondsgesellschaft zu belassen, bis die Rahmenbedingungen klar waren. Diese Entscheidung hat dazu geführt, dass wir mit ca. 200 der 450 Anleger persönlich telefoniert und ausführlich Auskunft gegeben haben. Über insgesamt fünf Anschreiben wurde der Stand permanent mitgeteilt und am Ende eine aktualisierte Ausschüttungsprognose verschickt. Was wir in diesem Zusammenhang nicht gedacht hätten: Diese offene Kommunikation und die Tatsache, dass wir nachweisen konnten wie sehr wir uns um die Anlagen und die Investments gerade ein einem solchen Fall kümmern, hat uns am Ende des Tages zahlreiche neue Stammkunden eingebracht. Übrigens: Die Leistung der Solarparks stimmt. In 2015 lag der Stromertrag knapp fünf Prozent über den gutachterlichen Erwartungen. Daher gehen wir nach wie vor davon aus, dass eine Ausschüttung über die gesamte Laufzeit von 200 Prozent realistisch ist – bei uns übrigens nach Steuern.

Herr Hug, vielen Dank für das ausführliche Gespräch!