Neun Teilfonds sind betroffen: Die einstige Deutsche-Bank-Tochter DWS liquidiert ihre FlexPension-Reihe am 12. November zum Garantiewert. Grund dafür sind anhaltende "Niedrig- und Negativzinsen an den Euro-Anleihemärkten", wie es in einer Information an Vertriebspartner heißt, die Fonds professionell ONLINE vorliegt. „Eine sinnvolle und für die Anleger aussichtsreiche Fortführung der DWS-FlexPension-Teilfonds ist in diesem Umfeld nicht möglich", heißt es darin.
Die Fonds wurden vor allem für Lebens- und Rentenversicherungen eingesetzt und verwalteten zusammen knapp 2,6 Milliarden Euro. Allein die beiden Fonds mit der längsten Restlaufzeit (2033 und 2034) waren 1,5 Milliarden Euro schwer. „Im aktuellen Zinsumfeld ist es nicht mehr möglich, Anlegern sowohl eine Kapitalgarantie als auch positive Renditeaussichten zu bieten", so Ferdinand Haas, Leiter Produkte bei der DWS. "Wir haben uns dazu entschieden, die FlexPension-Fonds zu liquidieren, da wesentliche Anlageziele künftig nicht mehr erreicht werden können."
Niedrigzins in Europa braucht Risikobudget auf
Die Anleihenrenditen sinken in Europa immer tiefer. Deshalb seien die Risikobudgets der FlexPension-Fonds laut Vertriebsinformation mittlerweile „vollständig oder nahezu vollständig“ aufgebracht. Auch nach Senkung der Kostenpauschale auf 0,1 Prozent pro Jahr seit dem 1. Juli, konnten schlechte Renditen nicht verhindert werden. Mit den Fonds könne das Kapital nur noch gehalten werden. Die Wertsteigerungskomponente der Fonds, etwa durch die Investition in Aktienfonds oder Rohstoffanlagen, könne zudem nicht mehr in „relevantem Umfang“ getätigt werden.
Noch können die Fonds bis zur Liquidation im November bespart werden. Versicherungskunden würden rechtzeitig informiert werden und Alternativen vorgeschlagen bekommen. Bereits 2016 wurden FlexPension-Fonds aufgelöst. Damals waren eine Million Kunden mit einem verwalteten Vermögen von 2,4 Milliarden Euro betroffen.
FlexPension-Fonds funktionieren so:
Die Fonds verfolgen ein dynamische Kapitalerhaltungsstrategie. Laufend werden marktabhängige Wertsteigerungskomponenten, wie Aktienfonds oder Rohstoffanlagen in die Kapitalerhaltungsinstrumente wie Renten und Geldmarktanlagen umgeschichtet. Dadurch wird ein Mindestwert des Anteilpreises sichergestellt und gleichzeitig eine bestmögliche Teilnahme an Kurssteigerungen erreicht.
Diese Fonds werden am 12. November liquidiert: