FondsDISCOUNT.de: Der Pflegemarkt gilt als Wachstumsbranche. Welche Entwicklungen und Trends sind hierfür verantwortlich?
Nils Harde: Die deutsche Gesellschaft altert: Jedes Jahr steigt die durchschnittliche Lebenserwartung um knapp drei Monate – ein Wert, der auch in Zukunft Bestand haben dürfte. Führt man sich vor Augen, dass heutzutage mehr als ein Drittel aller Menschen ab 90 Jahren an Demenz leidet, wird deutlich, welche Herausforderungen im Bereich der Pflege zu bewältigen sind. Die anhaltend rückläufigen Geburtenzahlen verstärken diese Entwicklung zusätzlich. Seit Mitte der 70er Jahre befindet sich die Geburtenrate in Deutschland auf einem anhaltend niedrigen Niveau von durchschnittlich rund 1,4 Kindern je Frau. Sie liegt damit deutlich unterhalb der Quote von 2,1 Kindern, die für den Ersatz der Elterngeneration notwendig wäre. In diesem Zusammenhang sind auch die veränderten familiären Strukturen zu berücksichtigen, in denen der Anteil der Mehrgenerationenhaushalte deutlich rückläufig ist. Daraus resultierend nimmt das „informelle Pflegepotenzial“, das heißt die häusliche Pflege durch Familienangehörige, immer mehr ab, wohingegen der Anteil der in stationären Einrichtungen betreuten Personen weiterhin überproportional zunimmt (sogenannter „Heimsogeffekt“).

In der Summe dieser demografischen Entwicklungen ist in Deutschland eine kontinuierliche Zunahme der Zahl der Pflegebedürftigen zu beobachten. Zahlen aus dem „Pflegeimmobilienreport 2012 –2013“ von CBRE und der immoTISS care GmbH (ITC) sowie Prognosen des Bundesinnenministeriums lassen einen Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen von 2,63 Mio. Ende 2013 auf 2,9 Mio. im Jahr 2020 bzw. auf 3,37 Mio. in 2030 erwarten.

Damit ergeben sich auch Chancen für Anleger. Worauf sollte man bei Pflegeimmobilien-Investments achten?
In der Tat stellen Pflegeimmobilien angesichts des wachsenden Bedarfs und den notwendigen Investitionen im Bereich der Betreuung älterer Menschen sowohl aus Gründen gesellschaftlicher Verantwortung als auch in wirtschaftlicher Hinsicht attraktive Kapitalanlagen dar.

Deutschland mit seinen sozialen Absicherungsmechanismen ist ein bevorzugter Standort für den Betrieb von Pflegeeinrichtungen und bietet im Rahmen einer langfristigen Vermögensanlage ein hohes Maß an Stabilität – gute Voraussetzungen für ein sicherheitsorientiertes Investment. Spezifische Faktoren, auf die der Anleger bei seiner Investitionsentscheidung achten sollte, sind ein nachhaltiger Pflegebedarf am jeweiligen Standort, eine moderne Neubau- oder Bestandsimmobilie, die heutigen und zukünftigen Anforderungen an eine bedarfsgerechte Pflege entspricht und nicht zuletzt ein erfahrener, bonitätsstarker Betreiber, mit dem ein langfristiger Pachtvertrag besteht.

INP ist bereits seit vielen Jahren in diesem Segment aktiv. Wie kam es zu dieser Spezialisierung?
Seit der Unternehmensgründung im Jahr 2005 ist die INP-Gruppe ausschließlich in dem Segment der Sozialimmobilien als Initiator alternativer Investments und als Asset Manager für das verwaltete Immobilienportfolio tätig. Der Fokus liegt dabei auf Investitionen in stationäre Pflegeimmobilien. Zudem haben wir frühzeitig den Blick auch auf die jungen Generationen in unserer Gesellschaft gerichtet und im vergangenen Jahr drei Kindertagesstätten in Lübeck und Berlin im Rahmen von Private Placements erworben. Die gewachsenen langjährigen Kontakte zu Betreibern, Banken und Immobilienvermittlern stellen auch zukünftig einen optimalen Zugang zum Markt der Sozialimmobilien sicher.

Worauf legen Sie bei Ihren Beteiligungsangeboten besonderen Wert; welche Besonderheiten in der Konzeption weisen INP-Fonds auf?
Neben den bereits beschriebenen Merkmalen, auf die ein Anleger bei einem Investment in einen Pflegeimmobilienfonds achten sollte und die auch für uns die Basis unserer Anlageentscheidungen bilden, verfolgt die INP grundsätzlich einen konservativen Kalkulationsansatz, um für zusätzliche Sicherheit für unsere Anleger zu sorgen. Hierzu gehören unter anderem eine langfristig gesicherte Fremdfinanzierung mit einer hohen Tilgung, konservativ kalkulierte Zinsannahmen nach Ablauf von Zinsbindungsfristen sowie ausreichende Rückstellungen für die laufende Instandhaltung und die Revitalisierung der Fondsimmobilien am Ende der Fondslaufzeit. In diesem Zusammenhang ist auch der unterstellte Verkaufspreis für unsere Pflegeimmobilien zu nennen, der entsprechende Sicherheitsabschläge gegenüber den in den letzten Jahren ansteigenden Kaufpreisen beinhaltet.

Mit Ihrem aktuellen Angebot, dem 21. INP Deutsche Pflege Portfolio, bieten Sie die Chance, gleich an drei Pflegeimmobilien zu partizipieren. Um welche Einrichtungen handelt es sich und sind diese bereits an den Fonds angeschlossen?
Mit dem „21. INP Deutsche Pflege Portfolio“ beteiligen sich die Anleger nicht nur an gleich drei modernen stationären Pflegeeinrichtungen in Nordrhein-Westfalen und Hessen, sondern die Investoren diversifizieren Ihre Beteiligung darüber hinaus über drei unterschiedliche Standorte mit drei unterschiedlichen Betreiberpartnern.
Die „Seniorenresidenz Hoffmannspark“ in Bad Salzuflen bietet 80 Pflegeplätze, die vollständig in Einzelzimmern angeboten werden. Betreiber ist die MediCare Beteiligungs GmbH, mit der ein Pachtvertrag über eine Laufzeit von 25 Jahren zzgl. fünf Jahre Verlängerungsoption besteht. Das „Seniorenzentrum Bernardus“ in Grevenbroich bietet 80 Pflegeplätze, aufgeteilt in 64 Einzel- und acht Doppelzimmer. Der Betreiber Seniorenzentrum Bernardus GmbH ist Teil der PROCON-Gruppe. Der Pachtvertrag hat eine Laufzeit von 20 Jahren zzgl. zweimal fünf Jahre Verlängerungsoption. Das „Seniorenwohn- und Pflegeheim Am Kastell“ in Groß-Gerau bietet 98 Plätze zur vollstationären Pflege, aufgeteilt in 72 Einzel- und 13 Doppelzimmer. Mit dem Betreiber Arche Noris gGmbH wurde ein Pachtvertrag über eine Laufzeit von 20 Jahren zzgl. fünf Jahre Verlängerungsoption geschlossen.

An welchen Anlegertyp richten sich Ihre Investments?
Die INP-Fonds richten sich sowohl an private als auch an institutionelle Anleger, die den Wachstumsmarkt Demografie zur Generierung langfristiger stetiger Cashflows für sich nutzen möchten. Grundsätzlichen Risiken dieser unternehmerischen Beteiligung steht eine Vielzahl von Sicherheitsparametern gegenüber, die für alle Fondsprodukten aus dem Hause INP charakteristisch sind. Die positive Leistungsbilanz der INP-Gruppe dokumentiert den wirtschaftlichen Erfolg unserer Investments: Mit lediglich einer Ausnahme belaufen sich die Auszahlungen aller INP-Fonds auf dem prospektierten Niveau oder besser.

Vielen Dank für das Gespräch!