Exchange Traded Funds – kurz: ETFs – gibt es bereits seit den 1970er Jahren. Doch es hat eine Zeitlang gedauert, bis auch die Masse der Privatanleger die Vorzüge der Indexfonds zu schätzen lernte: Dazu zählt, dass ETFs an der Börse handelbar und dadurch sehr flexibel einsetzbar sind. Zum anderen orientieren sich die Produkte immer an einem Index, etwa dem DAX. Mit einem ETF kauft man also einen bestimmten Markt – hierdurch entfallen auch Kosten für das aktive Fondsmanagement, das die Gebührenstruktur von herkömmlichen Investmentfonds belastet. Kostengünstig, transparent, flexibel – kein Wunder, dass ETFs in immer mehr Depots zu finden sind. So erwarten laut einer Umfrage von Pricewaterhouse Coopers etwa drei Viertel der Anbieter von ETFs, dass sich das darin verwaltete Vermögen bis zum Jahr 2020 von 2,3 Billionen Euro auf 4,5 Billionen Euro nahezu verdoppeln wird. „ETFs waren und sind vor allem bei Profi-Anlegern wie Versicherern oder Pensionskassen gefragt. Dank zahlreicher Medienberichte entdecken jedoch auch immer mehr Privatanleger diese Anlagemöglichkeit für sich“, beschreibt Thomas Soltau, Vorstand der wallstreet:online capital AG und Vertriebsleiter bei FondsDISCOUNT.de, die Entwicklung.

Volumen innerhalb von drei Jahren verdoppelt
Einen Beleg für die zunehmende Beliebtheit liefert der Fondsvermittler mit seiner aktuellen Depotauswertung. Diese zeigt einen beachtlichen Anstieg sowohl des Volumens als auch der Anzahl an ETFs, die in der für die Analyse zugrunde gelegten Kunden-Depots bei comdirect verwahrt werden: Demnach lag das Volumen im Jahr 2013 noch bei 6,5 Prozent. Im darauffolgenden Jahr gab es einen moderaten Anstieg von 0,4 Prozentpunkten und aktuell liegt das Volumen der in den Depots gehaltenen ETFs bei 13,6 Prozent – also doppelt so viel wie vor drei Jahren (Stand: Juni 2015). Und auch die Anzahl der Produkte in den einzelnen Depots ist gestiegen: von 6,8 Prozent (2013) über 7,7 Prozent (2014) bis 9,3 Prozent im laufenden Jahr. Damit sind die ETF-Positionen im Vergleich zu allen in den Depots gehaltenen Wertpapieren – also z.B. Fonds oder Aktien – seit 2013 um insgesamt 30 Prozent im vergangenen Jahr und stolze 86 Prozent in diesem Jahr angewachsen (siehe Grafik).

Die Depotauswertung zeigt auch, dass FondsDISCOUNT.de-Kunden bevorzugt in Aktien-ETFs investieren. Der Anteil dieser Kategorie liegt aktuell bei 82,3 Prozent (2014: 82,9 Prozent; 2013: 81,3 Prozent). Renten-ETFs haben aktuell einen Anteil von 10,6 Prozent (2014: 9,9 Prozent; 2013: 9,8 Prozent). „Diese Fokussierung auf Aktienindizes ist einerseits natürlich verständlich“, erläutert Soltau. „Die Hausse an den Aktienmärkten war beeindruckend, viele Anleger wollten hier dabei sein. Aktiv gemanagte Fonds liefern in solchen Hoch-Phasen oft keinen echten Mehrwert. Denn für die Fondsmanager ist es häufig sehr schwer, den Markt zu schlagen und dann kommen noch die Managementkosten hinzu. Unter Beweis stellen die Fondsmanager ihr Können meist erst in negativen Marktphasen. Viele Anleger sind daher auf ETFs ausgewichen, die Aktien-Indizes kostengünstig nachbilden.“ Doch diese einseitige Orientierung birgt auch Risiken. Der Fondsexperte warnt: „Sollte es zu einer Korrektur an den Aktienmärkten kommen, drohen Verluste. Denn anders als bei einem aktiv gemanagten Fonds, bei dem das Management Positionen umschichten und Ausfälle begrenzen kann, orientiert sich ein ETF immer an seinem Index – eben auch in Abwärts-Phasen.“

Aktiv gemanagte Portfolio-Fonds bieten Risikostreuung und Kostenvorteile
Anleger sollten daher auf eine breite Streuung auf verschiedene Produkte – aktive Fonds, ETFs sowie verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Renten, Immobilien oder Rohstoffe – in ihrem Depot achten. Zusätzlich können Risiken auch durch sogenannte Portfolio-Fonds begrenzt werden. Neu auf dem Markt etwa sind die „Managed Index Portfolios“ des Vermögensverwalters BlackRock. Dabei handelt es sich um aktiv gemanagte Multi-Asset-Fonds, die ihrerseits kostengünstig in iShares-ETFs und Indexfonds von BlackRock investieren – Anleger sollen mit diesem Ansatz „das Beste aus zwei Welten“ in nur einem Produkt erhalten. Angeboten werden die BlackRock Managed Index Portfolios in drei Risikokategorien: defensive, moderate und growth. „Solche Dachfonds-Lösungen bieten auch kostenseitig Vorteile“, schildert Soltau. „Denn schließlich sollte man die Performance immer nach Kosten bewerten. Die laufenden Kosten liegen beispielsweise bei den BlackRock Managed Indexfonds zwischen 1,14 und 1,16 Prozent – und das bei einer breiten Risikostreuung über verschiedene Anlageklassen. Den erhobenen Ausgabeaufschlag in Höhe von fünf Prozent – der die Rendite ebenfalls schmälern würde – spart man sich bei Kauf über FondsDISCOUNT.de.“

Mehr zu unserer Depotauswertung, dem zunehmenden Interesse an ETFs und den BlackRock Managed Index Portfolios erfahren Sie im Video-Beitrag des Deutschen Anlegerfernsehens (DAF). Interviewt wurden Thomas Soltau (FondsDISCOUNT.de) und Christian Bimüller (iShares/BlackRock).