Das staatlich beauftragte und durch Steuern finanzierte Verbrauchermagazin Finanztest der Stiftung Warentest, hat europäische Aktienfonds untersucht. Die Qualitätsprüfer hoben zwei Fonds hervor, die es bei FondsDISCOUNT.de ohne Ausgabeaufschlag zu erwerben gibt. Den Comgest Growth Europe Opportunities und den Uni-Global Equities Europe, doch dazu später mehr.


Generell macht die Stiftung Mut gegenüber dem Brexit. Der Rat: „Keep calm“. Als langfristiger Anleger sollte man sich keine Sorgen machen, die Brexit-Folgen seien in den Kursen schon enthalten. Die in den Aktienfonds vertretenen britischen Firmen, seien ohnehin oft global aktiv und weitestgehend von Europa unabhängig. Sie wüchsen mit der Weltkonjunktur. Dennoch rät Finanztest: „Eine breite Risikostreuung erreichen Sie, wenn Sie Ihr Depot weltweit aufstellen.“


Keep calm – das begründen die Stiftungs-Tester auch mit dem Blick auf die Gesamtmarktlage im Vergleich zu den britischen Aktien. Bezogen auf den jeweiligen MSCI, vor und nach dem Brexit-Referendum, konnten französische, deutsche, schweizerische und gesamteuropäische Aktien Steigerungen verbuchen. Aber: britische Aktien gewannen ebenfalls an Aufschwung, nicht ganz so stark wie die zuvor genannten, jedoch lässt sich kein Absturz erkennen. Die britische Durchschnitts-Aktie steht aktuell etwa bei 110 Euro, Anfang 2014 war sie bei knapp über 90 Euro. Das Briten-Pfund schwächele zwar, bereite somit aber auch viele Chancen für Exporte. Britische Rohstoff-Förderer wie Anglo American, BHP Biliton oder Rio Tinto erzielten laut Finanztest mit die höchsten Kursgewinne an Europas Börsen.  


Doch lohnt es sich angesichts des Brexits, der noch nicht ausgestandenen Eurokrise, der Wachstumsschwäche Italiens, noch in Europa zu investieren? „Die schlechten Nachrichten sind eingepreist, der Kapitalmarkt schaut nach vorn“, sagte Joachim Schallmayer von der Deka zu Stiftung Warentest. „Die Wachstumsaussichten bessern sich.“ Es spräche nichts gegen europäische Wertpapiere. Im Gegenteil. Europäische Aktien seien günstiger bewertet, als der US-Markt.


passiv: sicher – aktiv: chancenreich


Aktiv gemanagte Fonds liegen nach Ansicht des Verbrauchermagazins oft hinter den indexorientierten ETFs zurück. ETFs decken den Markt breiter ab, als aktiv gemanagte Fonds, die oft eine geringere Anzahl von Titeln im Portfolio tragen. Die Indizes seien wegen ihrer breiten Fächerung stressresistenter. Wer also Risiko vermeiden will, sollte sich einen ETF zulegen, so Finanztest. Dennoch legt das Magazin auch offen: Wer mehr Rendite will, als bei den auf Risikominimierung angelegten ETFs, muss sich den passenden Aktiv-Fonds suchen. Und dazu schlägt Finanztest zwei europäische Fonds vor, die es bei FondsDISCOUNT.de ohne Ausgabeaufschlag zu erwerben gibt.


Der Chancenreiche: Comgest Growth Europe Opportunities EUR Acc. (ISIN: IE00B4ZJ4188)


Dem Fonds bescheinigen die Stiftungs-Tester die größten Chancen in der Aktienklasse Europa. Mit 10,5 Prozent Steigerung habe der Fonds die beste Fünfjahresrendite erzielt. Im Vergleich habe der Marktindex MSCI Europe nur halb so viel gut gemacht. Mit nur 42 Titeln im Portfolio hat der Fonds nur etwa ein Zehntel des Index. Manager Franz Weis konzentriert sich somit auf wenige Aktien mit hohen Wachstumschancen. Weil er in den Branchen IT und Gesundheit, das höchste Innovationspotenzial sehe, ist der Fonds vor allem in diesen Sektoren aktiv. „Und erfolgreiche Innovation ist die beste Basis für lange anhaltendes überdurchschnittliches Gewinnwachstum“, so Weis zu Finanztest. Das Risiko schätzen die Tester nicht höher ein, als das des MSCI Europe – bei einer Übereinstimmung von gerade einmal 65 Prozent. Aus der Anlagestruktur ergeben sich die Länder Frankreich, Deutschland, Schweiz und Dänemark als Hauptpositionen. Größte Holdings sind ASML, Wirecard, Sika, Lonza und Fresenius. Verwaltet wird aktuell ein Fondsvolumen von 805,1 Millionen Euro. Der Fonds wurde 2009 aufgelegt.


Der Risikoarme: Uni-Global Equities Europe SA-EUR (ISIN: LU0191819951)


Den Uni-Global Equities Europe schätzen die Finanztester, als sicherer ein. Spannend fand die Stiftung, dass sich der Kurs ähnlich zu dem des Marktindex MSCI Europe bewege, obwohl er ganz anders aufgestellt sei. Der Fonds verzichtet aus Risikogründen derweil vollständig auf Technologie-Titel. „Wir glauben, dass wir – indem wir widerstandsfähige Portfolios mit niedrigem Risiko, qualitativ guten Aktien und einem Fokus auf die Abwärtsrisiken konstruieren – mit weniger Volatilität langfristige Outperformance erzielen können“, sagt Alexei Jourovski, Leiter Aktien bei UniGestion, zu Finanztest. Der Fonds hat im vergangen Jahr 6,8 Prozent zugelegt, der Marktindex nur 5,3 Prozent. Mit seinem Volumen von 1,8 Milliarden investiert der Fonds in Finanzen, kurz- und langlebige Konsumgüter, Industrie und Gesundheit. Große Titel sind unter anderem Roche, Heineken, Compass Group, Total und Ageas. Aufgelegt wurde der Fonds 2004.


Nicht nur Europa: BNY Mellon Long-Term Global Equity Fund EUR A (ISIN: IE00B29M2H10)


Finanztest rät jedoch: Nicht nur auf Europa versteifen! Dazu schlagen die Tester eine Strategie vor: Zur Hälfte in Europa-Fonds investieren, zur anderen Hälfte in Welt-Fonds. So könne der USA-Anteil geringgehalten werden. Überschneidungen würden vermieden und das Risiko würde breiter gestreut werden. Der BNY Mellon Long-Term Global Equity investiert sein 1,6 Milliarden Euro schweres Volumen zu gut 50 Prozent in nordamerikanische Aktien oder aktienähnliche Wertpapiere. Europa folgt auf der zweiten Spitzenposition mit gut 20 Prozent, Asien mit gut 11 Prozent. Investiert wird überwiegend in Informationstechnologie und Healthcare, aber auch kurzlebige Konsumgüter und Investitionsgüter. Größte Positionen sind Aia Group, Waters, Mastercard und Keyence Corp. Der Fonds wurde 2008 aufgelegt und ist sparplanfähig.


 Alle drei Fonds wurden von Finanztest mit fünf von fünf Punkten bewertet.