Devisen Gegen den Euro: Währungsfonds setzt auf Fremdwährungen
Die Zinsen im Euroraum sind dank der EZB auf Rekordtief. Das macht Fremdwährungen besonders interessant. Der Commerzbank Strategiefonds Währungen nutzt Zinsunterschiede gezielt aus. Das Risikomanagement kommt dabei nicht zu kurz.
Eine Währungsbeimischung im Anlageportfolio kann das Risiko reduzieren. Denn Währungen sind weitgehend unabhängig von anderen Anlageklassen wie Aktien, Renten und Rohstoffen. Zudem besteht die Chance, dass Investitionen in Währungen höhere Erträge abwerfen, weil die Länder ihre Währungen aufwerten. Das kann vor allem in wirtschaftlich stark wachsenden Schwellenländern der Fall sein.
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte den Leitzins Wirtschafts-Experten zufolge voraussichtlich noch mehrere Jahre auf dem historisch niedrigen Stand von 0,05 Prozent halten, um das schwache Wachstum im gemeinsamen Währungsraum nicht im Keim zu ersticken. Durch die niedrigen Zinsen in der Euro-Zone ergeben sich aber auch Chancen. Unter den zehn Ländern mit den weltweit höchsten Devisenreserven befinden sich sieben Schwellenländer. Viele von ihnen weisen ein deutlich höheres Wirtschaftswachstum auf als die meisten Industrieländer. Auch das Zinsniveau ist viel höher als im Euro-Raum. Devisenfonds machen sich diese Rahmenbedingungen zunutze.
Basis-Investment und Währungsstrategie
Auf der Suche nach der passenden Währungsstrategie hilft ein Blick auf die bei FondsDISCOUNT.de erhältlichen Währungsfonds. Unter Ihnen befinden sich beispielsweise der Pictet Global Emerging Currency und der Absolute Insight Currency Fund. Beide können in den vergangenen fünf Jahren auf eine gute Performance verweisen (siehe Chartbild).
Die Commerzbank ist erst zu Beginn des Jahres mit einem neuen Währungsfonds an den Start gegangen. Konservative und liquide Euro-Rententitel mit einer Laufzeit von nicht mehr als zwei Jahren machen das Basisportfolio des Commerzbank Strategiefonds Währungen aus (WKN: CDF2WG).
Für seine Währungsstrategie nutzt der Fonds Zinsdifferenzen innerhalb der Industrieländer und zwischen den Schwellenändern und dem Euro. Dabei setzt das Fondsmanagement auf Termingeschäfte. Der Zinsunterschied in den einzelnen Ländern wird gezielt zur Renditegewinnung genutzt (Carry-Strategie).
50 Prozent des verfügbaren Kapitals fließt in ausgewählte Währungen eines Währungskorbes von zehn Industrieländern (G10), zum Beispiel in Neuseeland-Dollar, Australische Dollar oder die Norwegische Krone. Die Auswahl der Währungen erfolgt in Abhängigkeit des Zinsniveaus, hochverzinste Währungen werden gehalten, Niedrigzinswährungen werden verkauft. Dazu werden die einzelnen Währungskörbe regelmäßig anhand von bewährten Risikomodellen der Commerzbank überprüft.
Die anderen 50 Prozent fließen in die Währungen der Emerging Markets, wie zum Beispiel Malayische Ringgit, Russischer Rubel oder die Indische Rupie. Alle Währungsgeschäfte werden gegen den Euro getätigt.
Kalkuliertes Risiko in den Emerging Markets
Aufgrund des erhöhten Risikos werden die Schwellenländer besonders genau analysiert. Eine Investition erfolgt in die Währungen mit dem höchsten Zinssatz, allerdings nur, wenn das kalkulierte Risiko eine bestimmte Schwelle nicht überschreitet. Sollte das Risiko für die Mehrzahl der 19 verfügbaren Schwellenländer-Währungen zu hoch erscheinen oder das Zinsniveau zu niedrig, reduziert das Fondsmanagement die Exponierung entsprechend.
Die mittelfristig angestrebte Zielrendite des Fonds liegt mit vier Prozent deutlich über der des Euro-Geldmarktes. Um temporäre Verluste – die zum Beispiel durch Abwertungen einzelner Währungen ausgelöst werden können – zu begrenzen, wird ein aktiv-quantitativ regelbasiertes Management angewendet. Das bedeutet, es wird kein Eingriff vorgenommen, mit dem das Management von den vorab festgelegten Regeln abweichen würde. Während der starken Verwerfungen an den Währungsmärkten zu Beginn des Jahres konnte sich der Fonds durch einen Rückzug aus dem Währungssegment vor Verlusten schützen.
Tipp: Das Fondsmanagement setzt auf langfristige Erfolge durch die höher verzinslichen Währungen in den Schwellenländern. Anleger sollten einen Investitionshorizont von mindestens fünf Jahren mitbringen.