Kurzläufer im Trend Initiatoren reagieren auf Anlegerwünsche
Deutschlandimmobilienfonds gelten als solide Kapitalanlage, die verhältnismäßig langen Laufzeiten passen jedoch nicht in jede Finanzplanung. Immer mehr Emissionshäuser kommen den Anlegerwünschen mit Kurzläufer-Fonds entgegen.
Fondslaufzeiten kontinuierlich gesunken
Laut einer aktuellen Untersuchung des Berliner Analysehauses Scope sind die Laufzeiten geschlossener Deutschlandimmobilienfonds in den vergangenen fünf Jahren signifikant gesunken. Im Jahr 2006 betrug die durchschnittliche Fondslaufzeit noch 17,3 Jahre. In den folgenden Jahren sank sie kontinuierlich: 2009 lag sie bei 15,5 Jahren, 2011 bei 13,2 Jahren. Dies entspricht einem Rückgang von fast 25 Prozent gegenüber 2006. Nach Einschätzung der Analysten dürfte sich dieser Trend in den kommenden Jahren weiter fortsetzen – allerdings ist der Laufzeit-Verkürzung auch eine Grenze gesetzt. Denn Gewinne aus Immobilienverkäufen sind in Deutschland nur steuerfrei, wenn das Objekt länger als zehn Jahre gehalten wurde. Bei Fondslaufzeiten unter zehn Jahren greift die Spekulationssteuer. Ähnliche Tendenzen, wenn auch nicht so gravierend, sind im Bereich Auslandsimmobilien festzustellen. Scope ermittelte einen Rückgang der prognostizierten Fondslaufzeiten von 10,8 Jahren im Jahr 2006 auf 9,9 Jahre 2011.
Aktuelle Beteiligungen
Schnellen Kapitalrückfluss prognostiziert beispielsweise der Euro Grundinvest Deutschland 17. Der geschlossene Immobilienfonds plant Investitionen in den boomenden Immobilienmarkt München und liegt mit fünf Jahren Laufzeit voll im Kurzläufer-Trend. Auch das Management des Habona Deutsche Einzelhandelsimmobilien Fonds 03 setzt auf eine überschaubare Laufzeit - das Anlegerkapital ist hier rund sieben Jahre gebunden.