Es war kein schmeichelhaftes Zeugnis, das das Fondsanalysehaus Lipper den Absolut-Return-Produkten vor Kurzem ausstellte. Demnach mussten die Fonds, die in jeder Marktlage Gewinne erzielen wollen, 2011 meist Federn lassen. Im Schnitt gab es ein Minus von drei Prozent, zum Teil Verluste von mehr als 20 Prozent. Ein Fonds ragt aus dem Meer des absoluten Mittelmaßes aber heraus. Der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund hat trotz der Turbulenzen im vergangenen Jahr rund 11,6 Prozent Plus erzielt, seit Auflage im September 2009 kommt das Portfolio auf einen Gewinn von 37 Prozent. Gleichzeitig ist die Schwankungsbreite des Fonds relativ gering, was die Nerven der Anleger schont. Kein Wunder, dass der Fonds Preise einheimst und laut Sergio Trezzi, Vize-Vertriebschef Kontinental-Europa bei Invesco, einer der Verkaufsschlager der Gesellschaft ist. Dabei hat das Management denselben Anspruch wie die Konkurrenz. „Ziel ist es, in Aufschwungphasen zu gewinnen und in Abschwungphasen nicht zu verlieren“, erklärt Fondsmanager Scott Wolle. Eine Besonderheit: Wolle orientiert sich bei der strategischen Zusammenstellung des Mischportfolios nicht nur an den Renditechancen, sondern vor allem am Risikopotenzial der Investments. Aktien, Anleihen und Rohstoffe werden daher in unterschiedlichem Maße berücksichtigt. Anleihen dominieren, Aktien und Rohstoffen wird wegen ihrer Schwankungsanfälligkeit weniger Raum gewährt.

So soll der Fonds allen Wetterlagen trotzen. Ob Inflation, Aufschwung oder Rezession — eine Anlageklasse im Portfolio wird in jeden Fall profitieren, Verluste so vermieden. So hat sich der Fonds dem Bärenmarkt 2011 und der Rally 2012 perfekt angepasst. „Neben unserer strategischen Allokation setzen wir aber auch auf taktische Positionen“, sagt Wolle. Berücksichtigt würden hierfür Bewertungen, das makroökonomische Umfeld, Trends oder auch die Stimmung der Anleger. Davon ausgehend kann Wolle die Gewichtung der drei Anlageklassen leicht verändern und die Investitionsquote auf bis zu 200 Prozent erhöhen. Wolle setzt auf gängige Aktien- und Staatsanleiheindizes. Bei den Rohstoffen werden Energie, Agrarrohstoffe, Industriemetalle, sowie Gold berücksichtigt. Derzeit ist der Fonds vorsichtig optimistisch aufgestellt, Aktien sind wegen ihrer Bewertung und Rohstoffe aufgrund der expansiven Geldpolitik der Notenbanken etwas höher gewichtet. Auf die Frage, in welchem Umfeld der Fonds sich denn am besten entwickele, antwortet Wolle: „In Aufschwungphasen legt das Portfolio in absoluten Zahlen am stärksten zu. In Abschwungphasen agiert der Fonds dagegen im Vergleich zur Konkurrenz sehr gut.“ Sollte es dabei bleiben, wäre der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund weiterhin die erfreuliche Ausnahme von der Regel.