Nun ist ein Siegel drauf: Der französische Assetmanager La Française und Veritas gehen gemeinsame Wege. Bereits im letzten Jahr hatte das französische Unternehmen die in Frankfurt ansässige Veritas Investment GmbH sowie die in Hamburg beheimatete Veritas Institutional GmbH erworben. Damals endete laut La Française eine achtzehnmonatige Suche nach einem geeigneten lokalen Partner. La Française ließ dazu verlauten, dass der deutsche Markt schon sehr früh als eine Priorität erkannt wurde. Die Aquisition verlief allerdings unter Vorbehalt, da die Behörden noch zustimmen mussten. Jetzt wurde die Genehmigung der BaFin bekannt gegeben. „La Française verfügt nun über drei Asset-Management-Center in Deutschland. Die neuen quantitativen Anlagemöglichkeiten der in Hamburg und Frankfurt ansässigen Investmentteams ergänzen gut unser bestehendes Angebot an Anlagelösungen und werden den Anlegern weltweit zugänglich gemacht”, betont Patrick Rivière, Managing Director von La Française (im Bild links). 


Das vom Hamburger Investmentteam entwickelte Risk@Work-Modell soll für das institutionelle Kundensegment künftig eine wichtige Rolle spielen. Das innovative Risikomanagementinstrument ermöglicht es, das Risiko bei fallenden Märkten effizienter zu kontrollieren und zu steuern: „Wir beobachten bei unseren internationalen Kunden einen wachsenden Bedarf, das Portfoliorisiko effizient und verlässlich zu steuern. Mit der Risk@Work-Methode können wir nun innovative Lösungen anbieten, die es institutionellen Investoren in ganz Europa ermöglichen, von geringeren Kapitalanforderungen zu profitieren”, so Patrick Rivière weiter.


 


Fusion mit vielen Möglichkeiten


Die Veritas-Gruppe war seit 1991 in Frankfurt am deutschen Markt tätig. Seit 2007 auch in Hamburg aktiv verwaltete das Unternehmen ein Anlagevermögen von über sieben Milliarden Euro. Mit der Übernahme verfügt La Française in Deutschland über 48 Mitarbeiter, die folgende drei Marktsegmente bedienen:


La Française AM (ehemals Veritas Investment), mit Sitz in Frankfurt: quantitative Aktien, börsennotierte Immobilien- und Infrastrukturinvestitionen für Privatanleger


Veritas Institutional, mit Sitz in Hamburg: quantitative Multi-Asset-Anlagelösungen, die mit Risk@Work arbeiten, für institutionelle Investoren


La Française Real Estate Partners International, mit Sitz in Frankfurt: ein umfassendes Angebot für das Immobilieninvestmentmanagement


„Der deutsche Markt ist in einem Post-Brexit Szenario nach unserem Heimatmarkt Frankreich für uns der zweitwichtigste Markt. Das Potenzial für weiteres Wachstum ist hier gegeben. Hier finden wir auch das ausgeglichene Umfeld aus Retail, Wholesale und Institutional, in dem wir uns wohl fühlen. Mit der Veritas-Gruppe haben wir einen Partner, der all diese Segmente mit spannenden Produkten und Dienstleistungen abdeckt. Eine ideale Ergänzung also”, erklärt Kay Scherf, Head of Sales, La Française Deutschland. 


La Française verfolgt seit 40 Jahren ein Multi-Expertisen-Geschäftsmodell, das sich in vier Kernbereiche aufteilt: Wertpapiere, Immobilien, Investmentlösungen und Direktfinanzierung. Die Unternehmensgruppe spricht institutionelle und Privatkunden weltweit an. Mit 639 Mitarbeitern verwaltet La Française an zwölf Standorten ein Vermögen von 65,8 Milliarden Euro (Stand 01.01.2019). La Française gehört zu Credit Mutual Nord (CMNE), einer in Nordfrankreich und Belgien ansässigen Banken- und Versicherungsgruppe. Am 18. März 2018  wurde Aurélie Fouilleron Masson zur Geschäftsführerin bei La Francaise AM ernannt.


 


Good old funds


Die Fonds von Veritas laufen unter gleichen Namen weiter. Ein guter alter Bekannter ist der Ve-RI Listed Real Estate (DE0009763276). Dieser Fonds ist seit gut zwanzig Jahren aktiv und wurde im Januar 1999 aufgelegt. Mit einem Volumen von rund 30 Millionen Euro investiert der Fonds global in Immobilienaktien und REITs, die anhand des systematischen prognosefreien Investmentprozesses ausgewählt werden. Mittels Trendstabilität und Kursrisiko werden Titel ausgewählt, die auch in volatilen Märkten stabil waren. Nachhaltigkeitskriterien (ESG) ergänzen die Auswahl. Alle Aktienpositionen werden gleichgewichtet und regelmäßig rebalanciert. Regionale Anlageschwerpunkte sind Australien und Kanada.


Ein anderer Fonds, der zuvor von Veritas kreiert wurde, ist der Ve-RI Listed Infrastructure R (ISIN: DE0009763342). Wie es der Name schon ausdrückt, investiert der Aktienfonds in Infrastrukturunternehmen – genauer gesagt in Unternehmen der Kern-Infrastruktur, die überwiegend Infrastrukturnetzwerke bereitstellen oder betreiben. Regionale Klumpenrisiken sollen durch einen Ländercap vermieden werden.  Auch hier ist der Aktienselektionsprozess systematisch und verzichtet auf marktübliche Prognosen wie Indexstände und Währungsentwicklungen. Alle Positionen des im Jahr 2001 aufgelegten Fonds sind gleichgewichtet und werden regelmäßig auf ihr Ursprungsgewicht zurückgeführt. Das Fondsvolumen beträgt rund 20 Millionen Euro.


 


Die Fonds in der 5-Jahres-Historie