Die gemeinsame Pressemitteilung von DBU und Südwind wird mit „„Green Bonds“ müssen besser werden“ betitelt. Darin heißt es, dass der Trend dieser Art der Anleihe global seit zwölf Jahren zu beobachten ist und das jährliche Ausgabevolumen mittlerweile bei rund 150 Milliarden Dollar liegt. Doch stecke nicht in allen dieser Anleihen „green“ drin, wo „green“ draufsteht. Durch eine Studie des Südwind-Instituts wurde laut der Pressemitteilung offenkundig, dass ein Teil der Herausgeber von Wertpapieren nicht offenlegt, welche ökologischen Projekte finanziert werden.
Standards sollten entwickelt werden
Michael Dittrich, DBU-Abteilungsleiter Finanzen und Verwaltung, tritt für eine Einführung von Bemessungsgrößen ein: „Green Bonds müssen auch im Hinblick auf ihre qualitative Aussagekraft besser werden. Zukünftig brauchen wir Standards und Referenzgrößen zum Beispiel für die Berechnung von Kohlendioxid-Einsparungen, damit Vergleiche zwischen unterschiedlichen Anbietern möglich werden. Dies ist umso wichtiger, weil die Nachfrage nach Green Bonds auf der Investorenseite steigen wird.“ Die Transparenz gegenüber herkömmlichen Anleihen müsste noch deutlicher sein. Trotzdem sind „Green Bonds“ laut Dietrich ein wichtiges Instrument für eine nachhaltige Entwicklung im Finanzsektor. Laut dem Schreiben kommt die Studie zu dem Schluss, dass Entwicklungsbanken eine besondere Rolle einnehmen. Antje Schneeweiß, Expertin für nachhaltige Geldanlagen bei SÜDWIND und Autorin der Studie lässt verlauten, dass vor allem diese Banken „Green Bonds“ einsetzen könnten, um mehr privates Kapital in nachhaltige Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern umzulenken. Ein Zusatznutzen in Industrienationen hätte in der Studie nicht nachgewiesen werden können.
DBU und nachhaltige Kapitalanlagen
Dem Schreiben nach ist die DBU selbst mit rund 50 Millionen Euro in „Green Bonds“ investiert. Argumentiert wird dies damit, dass nachhaltige Kapitalanlagen ein fester Bestandteil der Anlagestrategie der DBU wäre. Weil die Erfahrungen gezeigt hätten, dass diese Anlagen in Form von Aktien oder Unternehmensanleihen keine nachteiligen Ergebnisse hervorbringen würden, wären bis zu 90 Prozent aller Wertpapiere im Bestand der DBU nachhaltig. Um dem Thema Kohleausstieg angemessen zu begegnen, hätte die DBU zudem beschlossen, keine Neuinvestments dazu vorzunehmen. Dietrich unterstreicht, dass hinsichtlich der Klimaschutzziele ein Ausstieg aus der Kohlewirtschaft für langfristig ausgerichtete Investoren daher ökologisch und ökonomisch sinnvoll wäre.
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Beispiele für Nachhaltigkeitsfonds (Anleihen)