Studie So investieren deutsche Profianleger
Wie schätzen institutionelle Anleger aktuelle Entwicklungen ein? Wo lauern nach ihrer Einschätzung Gefahren? Und wie wappnen sich die Profis dagegen? Eine Umfrage von Allianz Global Investors gibt Aufschluss.
Obwohl das Aktienmarktrisiko von Deutschlands Profianlegern im internationalen Vergleich recht hoch eingeschätzt wird, sind die Wertpapiere bei den Befragten weiterhin begehrt. Auf die erwartete höhere Volatilität an den Märkten wollen die institutionellen Anleger in Deutschland insbesondere mit defensiven Aktienstrategien reagieren. Zudem stehen europäische Titel bei 62 Prozent der Teilnehmer aus Deutschland in den nächsten zwölf Monaten auf der Kaufliste. Im internationalen Vergleich ist das ein äußerst hoher Wert: Weltweit gaben nur 30 Prozent an, den Anteil an europäischen Aktien aufstocken zu wollen.
„Die Ergebnisse lassen zwei wichtige Rückschlüsse zu“, sagt Tobias Pross, Europa-Chef von AllianzGI: „Erstens, in Folge des anhaltenden Niedrigzinsumfelds sind institutionelle Anleger ganz bewusst stärker ins Risiko gegangen und haben ihre Aktienquoten erhöht. Zweitens haben sie den Charme von defensiven Aktien entdeckt, die sich durch weitgehend konjunktur-unabhängige Cash-Flows und stabile Dividendenzahlungen auszeichnen. Insofern ist das Handeln der Investoren notwendig und vernünftig.“
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Profianleger in Deutschland setzen im Rahmen ihres Risikomanagements am häufigsten auf eine geografische Streuung. Während in Deutschland rund 73 Prozent der Investoren eine breite regionale Diversifizierung als wesentlich erachten, gaben weltweit nur 56 Prozent der Befragten an, eine solche Strategie einzusetzen. In der Asien-Pazifik-Region waren es sogar nur 40 Prozent. Diversifikation über verschiedene Anlageklassen wurde in Deutschland mit 53 Prozent am zweithäufigsten genannt, auf Platz drei folgen Strategien mit dynamischer Asset Allokation (43 Prozent).