Ziel des avesco Sustainable Hidden Champions (ISIN: DE000A1J9FJ5) ist es, über die Investition in kleine und mittlere Unternehmen (Small- und Mid-Caps) mit nachhaltigem Geschäftsmodell einen langfristigen Vermögenszuwachs zu erwirtschaften. Der Fonds investiert ausschließlich in europäische Aktien börsennotierter Unternehmen, insbesondere aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz), die auf Grundlage der avesco-Nachhaltigkeitsbewertung über ein nachhaltiges Mindestlevel verfügen. Die Gewichtung der Titel erfolgt überwiegend systematisch, unter Berücksichtigung der Parameter Volatilität und Börsenumsatz. Es kann auch bei Börsengängen investiert werden, um damit einen Beitrag zur direkten Finanzierung nachhaltiger Geschäftsmodelle und Innovationen mit großem Wertsteigerungspotenzial zu leisten.
FondsDISCOUNT.de: Sie generieren erhebliche Mittelzuflüsse. Bis zu welchem Fondsvolumen sehen Sie ein hinreichend großes Anlageuniversum in der DACH-Region?
Oliver Hagedorn: Derzeit sind gut 25 Millionen Euro im Fonds, nachdem die Summe im Januar 2019 noch bei etwa 8,6 Millionen Euro gelegen hatte. Das Anlageuniversum würde auch ein Fondsvolumen von 300 Millionen Euro noch gut verkraften. Auf der Ebene einzelner Aktien entspräche dies einer Gewichtung von maximal 900.000 Euro im Fonds, da unsere Anlagestrategie eine maximale Gewichtung von drei Prozent vorsieht.
Wächst dieses Universum, wie werden Sie auf neue Kandidaten aufmerksam, die vermehrt auf ESG-Kriterien und SDGs setzen? (Anm. d. Red.: „ESG“: Environment, Social, Governance; „SDGs“: Sustainable Development Goals)
Das für uns investierbare Universum wächst in dem Maß, in dem wir weitere Hidden Champions finden und analysieren. Wir suchen nicht nach Kandidaten, die vermehrt auf ESG setzen, sondern nach Hidden Champions. Diese kommen aber nur ins Portfolio, wenn sie aufgrund unserer hauseigenen Analyse als ganzheitlich nachhaltig eingestuft werden können. Bei der Analyse ist der ökonomische Aspekt integraler Bestandteil und steht gleichberechtigt neben dem ökologischen und sozialen Aspekt.
Übergewichten Sie im Fonds bestimmt SDGs, weil sie besonders wichtig/aussichtsreich wegen der dahinter stehenden Märkte sind? Oder ist ein gesamthafter Ansatz erfolgversprechender?
Nein, wir gewichten nicht anhand von SDGs. Unser gesamthafter Ansatz erkennt die Realität an, dass die Industrien, die es gibt, bis auf solche, die wir ausschließen, auch gebraucht werden. Daher ist es in jeder Industrie wichtig, dass eine Transformation zu einem nachhaltigen Handeln stattfindet. Wie attraktiv der Markt eines Portfoliounternehmens ist, ist sehr individuell und nicht mit bestimmten SDGs verknüpft.
Sie haben bis auf Energiekontor kaum Unternehmen aus dem Bereich Windkraft/Projektierer und keine Anlagenbetreiber im Bereich Photovoltaik plus Windkraft im Portfolio, stattdessen die Energiedienst AG mit Wasserkraft und die 2G Energy AG (Biogas). Warum diese Auswahl?
Diese genannten Unternehmen sind in der Regel keine Hidden Champions, d.h. keine echten Weltmarktführer. Die Energiekontor sehen wir in der Hinsicht als Champion an, weil sie beim Thema PPA (Power Purchase Agreements, d.h. subventionsfreie Stromvermarktung) eine Vorreiterrolle haben. 2G Energy ist nicht in Wind oder Photovoltaik aktiv, sondern ein Anlagenbauer von Blockkraftheizwerken (BHKWs) und dort aus unserer Sicht Technologieführer.
Wasserstoff- oder batteriebetriebene Mobilität gilt als ein Zukunftsthema, in das viele Anleger investiert sein wollen. Lässt sich dieses Thema im gegebenen Anlageuniversum umsetzen?
Das Thema lässt sich über die Zulieferindustrie, vor allem im Bereich Elektromobilität umsetzen und wird auch verstärkt Gewicht im Fonds bekommen. Vieles in dem Umfeld ist allerdings noch im Frühstadium und daher für uns nicht investierbar, weil die ökonomische Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells mit zu vielen Unwägbarkeiten verbunden ist.
Herr Hagedorn, vielen Dank für die interessanten Einblicke.