Gastautorin Alexandra von Bernstorff erklärt, wie sich mit professionellem Projektmanagement die Risiken beherrschen lassen, um den Anlegern dauerhaft zu einer lukrativen Rendite zu verhelfen.

Strom aus Sonnenenergie ist inzwischen in aller Munde. Die Aussicht auf eine kontinuierliche und angemessene Rendite hat viele Bürger dazu veranlasst, ihre Hausdächer mit Kollektoren zu bestücken, in Süddeutschland sieht man sie auf beinahe jedem Bauernhof. Entlang der ICE-Trassen wiederum sind immer öfter große Solarfelder zu entdecken. Das animiert zum Nachdenken über ein Sonneninvestment. Gleichzeitig könnte die politische Diskussion über eine schnellere Senkung der Einspeisevergütungen Anleger zu übereilten Investitionen verführen. Die weithin spürbare Akzeptanz von Solarenergie jedenfalls ist leicht nachvollziehbar: Die Technik ist ausgereift, erprobt und leicht beherrschbar. Und die Anlagen werden immer preiswerter. Auf der anderen Seite sind die Erlöse gesichert — über die gesetzliche Einspeisevergütung und die unbegrenzt vorhandene Energie der Sonne. Doch reicht das schon, Solarinvestments zu einem stetigen und verlässlichen Renditebringer zu machen? Leider nein. Dafür braucht es unbedingt auch ein erfahrenes Management.

Insolvenz von Lieferanten birgt große Risiken für Anleger
Tatsächlich kann bei Solarinvestments ziemlich viel schiefgehen. Vor allem, wenn es nicht nur um das eigene Dach geht, das mit Strom erzeugenden Modulen bestückt werden soll. Bei großflächigen Solarfeldern, wie sie etwa für Solarfonds typisch sind, beginnt die Managementaufgabe schon bei der Auswahl der richtigen Fläche. Gibt es Ansiedelungsförderungen? Wie hoch ist die örtliche Gewerbesteuer? Wie weit ist es bis zum nächsten Knotenpunkt des Stromnetzes und wie hoch ist die an diesem Standort zu erwartende Sonneneinstrahlung? Fragen, die vorab geklärt werden müssen. Das gilt ebenso für den Erwerb eines bereits bestehenden und schon Strom produzierenden Solarfelds. Auch die Entscheidung für die optimale technische Ausstattung ist eine wahre Herausforderung. Die Anlage muss über Jahrzehnte zuverlässig Strom produzieren. Der Job des Managers ist es hier, für die nötige Qualität zu sorgen. Noch wichtiger aber: Er muss auch eine Einschätzung haben, ob der Modulanbieter, der Generalunternehmer und der Serviceprovider dauerhaft überleben werden. Der Fall der insolventen Solon AG liefert ganz aktuell ein erschreckendes Beispiel dafür. Wegen der nicht mehr einzuhaltenden Gewährleistungsverpflichtungen sah sich unlängst der erste Fondsanbieter gezwungen, seinen in der Platzierung befindlichen Fonds vom Markt zu nehmen. Für bestehende Solaranlagen dürfte die Insolvenz indes erheblich größere Probleme mit sich bringen. Sie müssen neue Serviceprovider verpflichten, was nicht geplante Kosten verursachen wird. Im schlimmsten Fall kann der Ausfall eines nicht sorgfältig ausgesuchten Partners zur Pleite des Solarinvestments führen. Erfahrene Fondsbetreiber sollten ihre Anleger hiervor bewahren können. Eine echte Herausforderung ist es derzeit auch, eine Finanzierung für Solaranlagen auf die Beine zu stellen. Die Banken agieren äußerst zurückhaltend und verlangen, sofern sie überhaupt dazu bereit sind, umfangreiche Sicherheiten und hohe Zinsen, was sich letzten Endes in der Rendite des Projekts niederschlägt. Luxcara beispielsweise geht hier seinen eigenen Weg. Wir sind in der Lage — nach eingehender Due-Diligence-Prüfung — eine eigene Finanzierung zu stellen und sehen das als erheblichen Wettbewerbsvorteil.

Fondsprojekte gegen den Worst Case richtig absichern
Doch um noch einmal auf das gewünschte, unkomplizierte Investment „Solaranlage“ zurückzukommen: Eine wesentliche Voraussetzung für eine Investition ist es, das Worst-Case-Szenario von Anfang bis Ende durchzuspielen. Gegen den unvorhersehbaren Ausfall eines Partners ist man nie gefeit. Aber man kann im Vorfeld dafür sorgen, dass die Auswirkungen beherrschbar bleiben und das Projekt nicht gefährden: durch eine sorgfältige rechtliche und technische Due Diligence, ein Höchstmaß an Qualität der Anlagen und Komponenten, das Abschließen der notwendigen Versicherungen und schließlich viel Erfahrung im Transaktionsmanagement. Sind all diese Voraussetzungen erfüllt, dann entwickeln sich Investments in Solaranlagen sehr zur Freude der Anleger tatsächlich über viele Jahre zu soliden und stetigen Renditebringern.

Geschäftsführerin von Luxcara
Alexandra von Bernstorff ist Mitbegründerin und Gesellschafterin von Luxcara. Sie verfügt über elf Jahre Erfahrung im Investmentbereich für erneuerbare Energien. Nach der Promotion in Wirtschaftswissenschaften war sie in verschiedenen leitenden Positionen bei Investmentgesellschaften, zuletzt als CEO bei der dänischen Renewagy, tätig. Die Kernkompetenz von Luxcara liegt in der Akquisition, Strukturierung, Finanzierung und dem Asset Management von Erneuerbare-Energien- und Infrastruktur-Portfolios.

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