Der Grundgedanke der Dividendenstrategie ist simpel: Investiert wird gezielt in Titel von Unternehmen, die langfristig hohe Dividenden ausschütten. Ein solcher Investmentansatz verspricht gleich mehrere Vorteile. Zum einen bilden die Dividendenerträge eine regelmäßige Einnahmequelle für den Investor. Das dürfte vor allem im aktuellen Niedrigzinsumfeld für viele Anleger verlockend erscheinen. Zum anderen gelten die sogenannten Dividenden-Aristokraten als Unternehmen mit vergleichsweise konservativer Strategie und stabilen Bilanzen. Darüber hinaus waren die Aktienkurse von Unternehmen mit hohen Dividendenzahlungen in der Vergangenheit zumeist weniger volatil als von Unternehmen ohne Dividende. Damit erscheint die Dividendenstrategie vor allem für viele konservative Anleger als attraktiv.

Nicht nur die Dividende zählt

Doch was auf den ersten Blick so simpel klingt, erweist sich bei genauerer Betrachtung als erheblich komplizierter. Denn eine hohe Rendite kann auch ein Zeichen dafür sein, dass ein Unternehmen in Schwierigkeiten ist und Investoren mit Ausschüttungen aus der Substanz lockt. Gerade bei dividendenstarken Aktien ist die richtige Selektion also entscheidend. Für Anleger kann deshalb ein aktiv gemanagter Dividendenfonds eine sinnvolle Alternative zum Kauf einzelner Aktien sein. Denn die Fondsmanager schauen bei der Selektion der Titel nicht nur auf eine hohe Dividendenrendite, die selbstverständlich ein entscheidendes Kriterium ist. Sie beziehen auch andere Kennzahlen wie Ausschüttungsquote, historische Dividendenzahlungen, Cashflow und die angenommene künftige Entwicklung der Unternehmen mit ein.

Die Kundenlieblinge im Vergleich

Also einfach auf Dividendenfonds setzen? Wir haben die beliebtesten international investierenden Dividendenfonds der FondsDISCOUNT.de-Kunden mit den drei beliebtesten „herkömmlichen“ Aktienfonds verglichen – mit eindeutigem Ergebnis: Die untersuchten Dividendenfonds erzielten im Schnitt tatsächlich eine deutlich bessere Performance als die herkömmlichen Fonds. Während die Dividendenfonds auf eine Rendite von 84,67 Prozent kamen, lag die Rendite bei den klassischen Fonds nur bei 53,31 Prozent. Bei einem Blick auf die einzelnen Produkte zeigt sich allerdings, dass die außergewöhnlich gute Performance der Dividendenfonds vor allem auf einen Fonds – den M&G Global Dividend Fund – zurückzuführen ist: Seine Performance seit 2009 liegt bei 111,23 Prozent. Andererseits zeigt sich, dass der „klassische Aktienfonds“ Fidelity European Growth mit einer Wertsteigerung von 63,07 Prozent erheblich besser abschneidet als der Dividendenfonds von DJE, der im selben Zeitraum nur um 53,82 Prozent zulegte.

Ein ähnliches Bild wie bei der Performance zeigt sich bei der Wertschwankung. Auch hier wies die Gruppe der Dividendenfonds auf fünf-Jahres-Sicht ein niedrigeres Ergebnis auf als die herkömmlichen Fonds. Mit einer durchschnittlichen historischen Volatilität von 9,66 Prozent sind Dividendenfonds deutlich schwankungsärmer als die klassischen Fonds mit einer Volatilität von 11,93 Prozent. Aber auch hier wird deutlich: ein Blick auf die einzelnen Fonds lohnt sich. Denn der Fidelity European Growth verzeichnet mit 14,46 Prozent die mit Abstand größte Volatilität und zieht den Durchschnitt der klassischen Fonds damit erheblich runter.

Dividendenfonds und klassische Fonds im Vergleich

Performance (5 Jahre)Volatilität (5 Jahre)
Dividendenfonds84,67 %9,66 %
DWS Top Dividende (WKN: 984811)85,95 %10,19 %
DJE - Dividende & Substanz (WKN: 164325)53,82 %9,01 %
M&G Global Dividend Fund (WKN: A0Q349)111,23 %9,77 %
Klassische Aktienfonds53,31 %11,93 %
M&G Global Basics Fund (WKN: 797735)49,79 %9,92 %
Carmignac Investissement (WKN: A0DP5W)47,07 %11,40 %
Fidelity European Growth Fund (WKN: 973270)63,07 %14,46 %
Stand: 08.09.2014

Fazit: Sowohl mit Blick auf das Risiko als auch hinsichtlich der historischen Wertentwicklung schneiden die drei beliebtesten Dividendenfonds im Durchschnitt deutlich besser ab als die drei untersuchten klassischen Aktienfonds. Dennoch sollten Anleger bedenken: Mit einer Dividendenstrategie fahren sie nicht automatisch besser. Der Blick auf den einzelnen Fonds ist entscheidend. Und noch ein Tipp: Nicht jeder Dividendenfonds schüttet die Erträge tatsächlich regelmäßig aus. So ist von den drei untersuchten Fonds nur der DWS Top Dividende ein ausschüttender Fonds. Für diejenigen, die besonderen Wert auf einen regelmäßigen und häufigeren Ertrag legen, kann deshalb auch der Blick auf kleinere, etwas unbekanntere Fonds lohnen. Ein Beispiel hierfür ist der Classic Patriarch Dividende 4 Plus (WKN: HAFX6R). Wie der DWS-Fonds ist auch er ein ausschüttender Dividendenfonds. Anders als der DWS-Fonds schüttet er die Dividendenerträge jedoch nicht jährlich, sondern vierteljährlich aus.

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