Viele Asset Manager haben zu wenig Volumen in ihren Produkten und müssten deshalb ihre Produktpalette bereinigen, meint Carsten Wittrock, Partner der Unternehmensberatung zeb. Sonst sei das Business nicht rentabel. „Ein Publikumsfonds sollte über €100 Millionen groß sein. Ein Spezialfonds mindestens zwischen €50 und €100 Millionen groß sein“, erklärte Wittrock dem PR-Netzwerk Citywire.
Das zeb veröffentlichte eine Studie zum Thema, nach der kleine Vermögensverwalter und Fonds-Boutiquen besser abschneiden würden. Fondsanbieter die ein Gesamtvermögen von unter 300 Milliarden Euro verwalten seien in den nächsten fünf Jahren erfolgreicher, als große aufgeblähte Anbieter, die zu viele Produkte anbieten würden. Deshalb die Forderung: Ausmisten! Eine entsprechende Reinigung der Produktpalette müsse erfolgen. Aber auch eine große Skalierbarkeit im Unternehmen.
„In der Asset-Management-Branche geht es immer um die Skalierbarkeit“, erklärt Wittrock. „Wir haben in unserer Studie drei Szenarien für die weitere Entwicklung der Industrie festgelegt. Diese unterschieden sich natürlich im Ausgang, immer aber wurde weiteres Wachstum in der Branche unterstellt; es zeigt sich aber, dass dies nicht für alle Asset Manager gilt und zum anderen geht in allen drei Ausblicken die Profitabilität der Unternehmen zurück.“
Bereinigung des Fonds-Angebots
Zu einem erfolgreichen Management gehöre ein breiter Vertrieb. Entweder als Captive und/oder durch ein weites Netzwerk mit Partnerschaften von außen. „Außerdem müssen Asset Manager für Strategien stehen, einen USP und ein Mindestmaß an Skalierbarkeit aufweisen. Die großen Asset Manager werden dadurch immer größer und verdrängen kleinere Asset Manager vom Markt.“
Wittrock rät kleinen Fonds-Häusern eine klare Anlagestrategie zu entwickeln und sich eine Marke aufzubauen. Gewöhnliche Fonds würden in Zukunft durch die passiven ETFs ersetzt werden. Aktive Manager müssten also mit außergewöhnlichen Strategien dagegenhalten.
Zukäufe im Alternatives-Bereich
Die deutschen Asset Manager hätten dies am Heimatmarkt geschafft. „Im internationalen Vergleich haben sie aber noch viel Luft nach oben. Deswegen können Fusionen mit internationalen Konkurrenten durchaus sinnvoll sein, um insgesamt dominanter aufzutreten und neue Vertriebswege zu erschließen.“
Das Wachstum von Asset Managern sieht Wittrock in Zukunft bei Zukäufen. Etwa im Bereich der alternativen Investments. Viele Unternehmen hätten darin noch keine Erfahrung, könnten aber durch Zukäufe gedeckt werden. „Real Assets werden für Investoren immer wichtiger als Zins-Ersatz und zentral in der Asset Allokation“, sagt Wittrock.
Aktiv-Fonds über 100 Millionen Euro
Bei Fondsdiscount.de gibt es zahlreiche Fonds, die nach Auffassung von Carsten Wittrock, aufgrund ihres Fondsvolumens von über 100 Millionen Euro, rentabler sind. Diese gibt es ohne Ausgabeaufschlag zu erwerben. Hier drei Beispiele:
ERSTE RESPONSIBLE STOCK GLOBAL (T) (ISIN: AT0000646799)
Bei dem 2003 aufgelegten Fonds bewertet das Fondsmanagement ihre Kaufentscheidungen nach nachhaltig-ethischen Prinzipien. Derzeit ist der Fonds hauptsächlich in den USA investiert und hat ein Volumen von 196 Millionen Euro. Laufende Kosten betragen sich auf 1,76 Prozent im Jahr. Der Fonds ist sparplanfähig.
MEDICAL BioHealth EUR (ISIN: LU0119891520)
Auch dieser Fonds investiert in die Biotech- und Pharmasparte und will von Innovationen auf dem Sektor profitieren. Der Fonds ist 267 Millionen Euro groß. Das Vermögen wurde zu großen Teilen in Unternehmen aus den USA angelegt, mit dem Ziel eine langfristige Wertsteigerung zu erzielen. Der Fonds kostet 2,15 Prozent laufende Gebühren im Jahr. Er wurde im Jahr 2000 aufgelegt und ist sparplanfähig.
PremiumStars Chance - AT – EUR (ISIN: DE0009787077)
Anlageziel ist es ein Kapitalwachstum zu erwirtschaften. Dazu setzt der Fonds hauptsächlich Aktienfonds ein, aber auch Anleihen und Geldmarktfonds. Seit der Auflegung im Jahr 2001 konnte der Fonds ein Volumen bis dato 142 Millionen Euro ansammeln. Das Rating-Haus Morningstar bewertete den Fonds mit 5 von 5 Sternen. Größte Positionen im Portfolio sind derzeit ein ETF auf den S&P 500 von Amundi, ein Rentenfonds auf Europa von Kepler, und ein S&P 500 Swap ETF von Xtrackers. Der Fonds kostet jährlich 2,12 Prozent.