Im Gespräch erläutert Patrick Grewe, Fondsmanager des Hard Value Fund, warum er den Sektor Luftfahrt und Verteidigung für langfristig profitabel hält.

Ziel des Hard Value Fund (ISIN: DE000A3D1ZP1) von van Grunsteyn ist die finanzielle Nachhaltigkeit. Erreichen will das Unternehmen dieses Ziel, indem es in Sektoren und Unternehmen investiert, die seiner Meinung nach zukunftsfähig und damit langfristig profitabel sind – ohne dabei Themen oder Sektoren pauschal auszuschließen.

Lesen Sie hierzu auch unser Interview „Grenzenloses Investieren für finanzielle Nachhaltigkeit“

Nun stellt Patrick Grewe, Fondsmanager des Hard Value Fund, einen Sektor vor, der von vielen Fonds kategorisch ausgeschlossen wird: Luftfahrt und Verteidigung.

FondsDISCOUNT.de: Herr Grewe, wieso entwickelt sich der Sektor Luftfahrt und Verteidigung zu einem finanziell nachhaltigen Sektor?

Die aktuell zunehmenden geopolitischen Spannungen sind ein Multiplikator für einen Sektor, der ohnehin deutlich verstärkt werden sollte. Durch übergeordnete europäische Ziele wie zum Beispiel das Zwei-Prozent-Ziel, in dem sich verpflichtet wird, zwei Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes in diesen Sektor zu investieren.

Wir beobachten aufmerksam die politische Stabilität, wirtschaftliche Trends und die längerfristigen Marktdynamiken. Dabei setzen wir auf unsere „Hard Value“-Strategie, die sich auf konservative und langfristig stabile Investments fokussiert. Während geopolitische Ereignisse kurzfristige Volatilität auslösen können, ist es unser Ziel, langfristige finanzielle Nachhaltigkeit für unsere Anleger sicherzustellen.

Da wir keine Sektoren pauschal ausschließen, ist auch der Sektor Luftfahrt und Verteidigung eine lukrative Investitionssparte für uns, da sich Unternehmen in diesem Bereich befinden, die besonders lohnenswert sind und unsere Anlagekriterien bestens erfüllen.

Wie beeinflusst der drastische Anstieg der Verteidigungsbudgets in europäischen Ländern die Investitionsentscheidungen von van Grunsteyn in der Verteidigungsindustrie?

Der beträchtliche Anstieg der Verteidigungsbudgets, insbesondere in Europa, ist ein wesentlicher Faktor bei der Gestaltung unserer Investitionsstrategie. Regierungen weltweit widmen einen erheblichen Teil ihres Haushalts der Verteidigung. Deutlich wird diese Tatsache ebenfalls dadurch, dass die Verteidigung Europas zu einem Großteil von den USA gestellt wurde. Das könnte sich unter neuer politischer Ausrichtung ändern, was langfristig zu steigenden Investitionen führen wird. Dies schafft eine solide Grundlage für Unternehmen in der Verteidigungsindustrie und stellt sicher, dass sie langfristig finanziell stabil sind.

Insgesamt spiegelt der Anstieg der Verteidigungsbudgets nicht nur die steigende Sicherheitsnachfrage wider, sondern bietet auch Chancen für langfristiges Wachstum in der Verteidigungsindustrie.

Bei der Umsetzung der „Hard Value“-Strategie bewerten wir nicht nur die kurzfristige Rentabilität, sondern vor allem die langfristige Perspektive und Widerstandsfähigkeit der Unternehmen gegenüber sich ändernden geopolitischen und wirtschaftlichen Bedingungen.

Wie wirken sich Urheberrechtsstreitigkeiten zwischen Verteidigungsunternehmen, wie aktuell bei Rheinmetall und KNDS (geformt aus den deutschen und französischen Panzerbauern Krauss-Maffei Wegmann und Nexter), auf die Investitionsstrategie von van Grunsteyn aus?

Urheberrechtsstreitigkeiten, wie der Fall zwischen KNDS und Rheinmetall sind zweifellos Risikofaktoren, die unsere Aufmerksamkeit erregen. Unsere „Hard Value“-Strategie basiert jedoch auf einer gründlichen Risikobewertung.

Insbesondere im Rahmen der qualitativen Analyse begutachten wir das Management, juristische Rahmenbedingungen und auch alle anderen externen Faktoren mit potenziellen Auswirkungen auf das jeweilige Unternehmen und/oder dazugehörige Beteiligungen. 

Werte der Aktienelite zeichnen sich insbesondere durch historisch erprobte Geschäftsmodelle und eine gewisse Innovationskraft für zukünftige Themen aus. Die Unternehmen haben also oftmals über Jahrzehnte schon bewiesen, dass kurzfristige Rechtsstreitigkeiten oder Unsicherheiten gemeistert werden können.

Wie integriert van Grunsteyn innovative Technologien und Entwicklungen im Bereich Luftfahrt und Verteidigung, um finanzielle Nachhaltigkeit zu gewährleisten?

Innovation ist auch ein entscheidender Eckpfeiler unserer Investmentstrategie. Die Integration von innovativen Technologien im Verteidigungssektor ist essenziell für langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Allem voran muss man aber sich die Unternehmen, die für Innovation stehen, genauer anschauen. Die wenigsten Verteidigungsunternehmen sind lediglich in einem Sektor tätig, sondern Mischkonzerne, welche unterschiedlichste innovative Bereiche führen. Als Unternehmensbeispiel produziert Rolls-Royce Turbinen für verschiedene Bereiche wie Zivilluftfahrt, Verteidigung sowie für Reaktoren in der Kernenergie.

Die „Hard Value“-Strategie sucht gezielt nach Unternehmen, die nicht nur in der Lage sind, solche Technologien zu übernehmen, sondern auch ihre Anpassungsfähigkeit und Innovationsbereitschaft unter Beweis stellen.

Die Verteidigungsindustrie ist ein Motor für technologische Innovation. Unternehmen in diesem Sektor sind oft führend in der Entwicklung von fortschrittlichen Technologien, darunter Hochleistungsmaterialien, künstliche Intelligenz und Cybersecurity.

Investitionen in innovative Unternehmen können langfristig erhebliche Renditen generieren. Durch diese gezielte Ausrichtung auf Innovation streben wir nicht nur kurzfristige Renditen an, sondern legen den Fokus auf langfristige finanzielle Nachhaltigkeit.

Wie balanciert van Grunsteyn ethische Bedenken und finanzielle Nachhaltigkeit bei Investitionen in Unternehmen, die in der Verteidigungsproduktion tätig sind?

Hier muss man grundsätzlich zwischen dem Unternehmen van Grunsteyn und unserem Investmentprozess unterscheiden.

Die ethische und soziale Dimension ist integraler Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie, zu der wir uns auch ganz klar bekennen.

Der Investmentprozess hingegen konzentriert sich auf unser Ziel der finanziellen Nachhaltigkeit für Investoren. Wir schließen also keine Investments pauschal aus rein ethischen oder moralischen Gründen aus. Trotzdem ist jedoch ebenfalls ein Bestandteil der qualitativen Analyse und der „Hard Value“-Strategie die Bewertung der jeweiligen Unternehmensführung nach Transparenz und sozialer Verantwortung. Bei negativer Bewertung kann ein Unternehmen also auch an dieser Stelle aus der Aktienelite ausscheiden.

Grundsätzlich ist es aber so, dass Unternehmen, die an der Börse gehandelt werden, stark kontrolliert und auch überwacht werden. Ebenso gilt die Blacklist unserer KVG sowie die Beschränkungen des Kapital- und Zahlungsverkehrs in der EU auf der Grundlage von Sanktionsmaßnahmen der Vereinten Nationen, der Europäischen Union und der nationalen Behörden.

Herr Grewe, vielen Dank für das Interview!

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