Dr. Mathias Werner, Fondsadvisor für die Monega KAG, erklärt, wie sich die intelligente Dividendenstrategie des Dividende und Sentiment Aktien Europa von Standard-Dividendenfonds abhebt.

FondsDISCOUNT.de: Herr Dr. Werner, können Sie uns erklären, wie die Sentiment-Analyse des Dividende und Sentiment Aktien Europa (ISIN: DE000A2PF0G6) funktioniert und welche Behavioral Finance-Aspekte dabei besonders berücksichtigt werden? Wie unterscheiden sich Ihre Methoden von traditionellen Analyseansätzen?

Dr. Mathias Werner: Die Sentiment-Analyse unseres Fonds umfasst die quantitative Auswertung diverser Stimmungs- und Positionierungsdaten von Anlegern in Deutschland, Europa und den USA. Diese werden auf Effekte der Behavioral Finance wie z. B. den Herdentrieb oder mentale Anker untersucht und in einem systematischen Prozess in einen eigenen Sentiment-Score überführt. Dieser Score bestimmt den Investitionsgrad des Fonds, der um den neutralen Wert von 50 Prozent antizyklisch zwischen 0 und 100 Prozent schwankt – z. B. bei starkem Überoptimismus oder -pessimismus der Anleger. Der Unterschied zu traditionellen Ansätzen wie der Fundamental- oder technischen Analyse ist groß, weil wir uns klar von Standard-Dividendenfonds abheben wollen. Und dies gelingt uns sehr gut.

In welchen Situationen haben Sie in der Vergangenheit signifikante Anpassungen des Investitionsgrades vorgenommen, und wie hat sich dies auf die Performance des Fonds ausgewirkt?

Unsere Sentiment-Analyse generiert relativ frühzeitig Kauf- oder Verkaufssignale. So startete der Fonds im November 2019 gleich mit einem umfänglichen Verkaufssignal, das den Investitionsgrad auf 13 Prozent senkte … Und bis zum Corona-Crash hielt. Entsprechend gering war der Verlust in diesem Jahrhundert-Crash. Auch in der Inflationskrise 2022 führte ein deutlich auf 50 Prozent gesenkter Investitionsgrad zusammen mit der guten Aktienauswahl zu deutlich geringeren Verlusten. Umgekehrt produzierte der Fonds mehrere richtige Kaufsignale in 2023 bis 2024 mit Investitionsgraden von bis zu 75 Prozent. Diese genügen in Summe, um bei insgesamt nur halbem Risiko renditemäßig das Niveau unserer Referenzindizes zu erreichen.

Europäische Aktien mit einem Dividendenfokus stehen im Mittelpunkt Ihres Portfolios. Was sind die Hauptkriterien, die Sie bei der Auswahl dieser Aktien berücksichtigen?

Wir investieren gleichgewichtet in klassische Dividendenaristokraten aus dem Large-Cap-Segment. Mit einem konzentrierten Portfolio von ca. 25 Einzelpositionen setzen wir auf Aktien mit hoher Auszahlungsstabilität auch in Krisen, wobei uns gleichzeitig auch überdurchschnittliches Dividendenwachstum wichtig ist. Unsere Aktien sollen im Durchschnitt eine Dividende von mindestens vier Prozent ausschütten. Zuletzt achten wir auf eine breite Branchenabdeckung der Titel.

Welche Branchen und Unternehmen halten Sie derzeit für besonders attraktiv und warum?

Unberührt vom extremen Anlegerfokus auf dividendenarme KI-Aktien haben sich bei vielen Dividendenaktien zuletzt erhebliche Wertaufholungspotenziale aufgestaut, die auch fundamental untermauert sind. Neben Versicherern und Rückversicherern finden wir Auto- und Energieaktien antizyklisch und strategisch kaufenswert. Bei Autowerten ist sehr vieles eingepreist, die Investitions-quoten der Anleger liegen sehr niedrig. Bei einigen Energiewerten sehen wir um eine mögliche Präsidentschaft Trumps herum vergleichbares Überraschungspotenzial. Übersehen wird hier gerne, dass manche dieser Unternehmen auch schon bei erneuerbaren Energien stark vertreten sind.

Wie sehen Ihre kurzfristigen und langfristigen Erwartungen für den europäischen Aktienmarkt aus, und welche strategischen Anpassungen planen Sie, um den Fonds optimal aufzustellen?

Europa ist kurzfristig noch politisch belastet. Neben den Wahlergebnissen und -folgen droht der Handelskrieg mit China. Am Markt herrscht aber schon seit Längerem ein immer wieder schnell aufkommender Pessimismus. Die Investitionsquoten sind unseren Daten zufolge bestenfalls neutral. So ist der Boden bereitet für positive Überraschungen, wenn sich die o. g. Problemfelder auflösen. Gerade unterinvestierte angelsächsische Anleger können den europäischen Aktienmarkt problemlos nach oben schieben. Auf dieser Basis ist der Fonds mit mittlerem Kaufsignal derzeit immer noch überdurchschnittlich positioniert. Längerfristig erwarten wir strukturell auch für unsere Fondsunter-nehmen noch zusätzliche Gewinnschübe als Anwender produktivitätssteigernder KI-Lösungen.

Herzlichen Dank für das Interview, Herr Dr. Werner!

Investmentfonds unterliegen Kursschwankungen. Damit sind Kursverluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs eines Investmentfonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen, die in englischer und/oder deutscher Sprache vorliegen, erhalten Sie unter www.fondsdiscount.de/fonds/de000a2pf0g6/ oder direkt beim Emittenten. Dieser Text dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache ist bei der KVG unter www.monega.de/mitwirkungspolitik verfügbar.

Auszug der wesentlichen Risiken