Mit Siebenmeilenstiefeln in die digitale Zukunft


„Deutschland braucht einen umfassenden digitalen Aufbruch“, lautet der erste Satz im Koalitionsvertrag unter dem Punkt „Digitale Innovation und digitale Infrastruktur“. Im Zentrum der Überlegungen stehen der digitale Staat und die digitale Verwaltung, die digitale Infrastruktur, digitale Bürgerrechte und IT-Sicherheit, die Nutzung von Daten und das Datenrecht, eine digitale Gesellschaft, digitale Schlüsseltechnologien, Nachhaltigkeit in der Digitalisierung und die digitale Wirtschaft. Bei so vielen Punkten scheint klar: Deutschland will digital aufholen. Tatsächlich hinkt die Bundesrepublik bei der Digitalisierung einigen EU-Staaten hinterher.


Ein Beispiel: In Deutschland erhält jeder ab 27 Jahren, der fünf Jahre oder länger in die Rentenversicherung eingezahlt hat, eine Renteninformation zugeschickt. Ab 55 Jahren erhält man alle drei Jahre die umfassende Rentenauskunft, die etwa 20 bis 30 Seiten umfasst. Braucht man darüber hinaus Informationen zum Rentenverlauf, muss ein Antrag gestellt werden. In Spanien hingegen erhält jeder Bürger ein Universalpasswort (Carpeta Ciudadana), das ihm Zugang zu seinen sämtlichen Daten gibt (zum Beispiel über den Rentenverlauf, zugelassene Kraftfahrzeuge oder den Krankenversicherungsverlauf). Braucht ein Spanier eine Information, so kann er sie sich einfach mit seinem Passwort holen. Der geringere Arbeitsaufwand sowohl für den Bürger als auch für die Verwaltung ist enorm, ebenso die Papierersparnis. Die Infos sind auch mit einer App auf dem Smartphone verfügbar.


Ängste und Vorurteile


Die Digitalisierung ist für einige Bundesbürger ein Schreckgespenst. Zu den großen Vorurteilen zählt, dass Algorithmen dem Menschen die Entscheidungsfreiheit nähmen, dass die Daten nicht sicher seien und dass Roboter Menschen die Arbeit wegnähmen. Die digitale Welt scheint undurchschaubar und nur wenige verstehen sie im Detail. Jedoch: Nur wenige wissen, wie ein Kühlaggregat funktioniert, dennoch benutzt jeder einen Kühlschrank. Technischer Fortschritt sorgt seit jeher für Skepsis. Als das Radio seinen Durchbruch erlebte, war vor allem die Politik misstrauisch. Die Regierung versuchte, sich die Kontrolle über das neue Medium zu sichern, das im Ersten Weltkrieg primär militärisch genutzt wurde. Heute scheint der Fall umgekehrt, und die Politik ist gefragt, für einen ausreichenden Datenschutz zu sorgen. Im Koalitionsvertrag macht die neue Bundesregierung deutlich, dass die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eine gute internationale Basis sei, auf die aufgebaut werde. Für den Datenschutz soll die europäische Zusammenarbeit gestärkt, die Datenschutzkonferenz im Bundesdatenschutzgesetz institutionalisiert und Regelungen zum Beschäftigtendatenschutz entwickelt werden.


Algorithmen können einen mächtigen Einfluss auf Entscheidungen haben. Die EU hat den Digital Services Act auf den Weg gebracht, der den Bürgern einen besseren Schutz im Internet bieten, einen Rechenschaftsrahmen schaffen und Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Innovation stärken soll. Im Koalitionsvertrag heißt es unter anderem dazu, dass algorithmische Systeme großer Plattformen überprüfbar sein müssen.


Dass Roboter für einen Job-Abbau sorgen werden, stimmt nur teilweise. Fallen an einer Stelle Arbeitsplätze weg, entstehen an anderer Stelle neue. Durch die Digitalisierung werden neue Berufsprofile gefragt und Angestellte können sich in die neue Richtung weiterbilden.


Termindruck und Stolpersteine im Gesundheitswesen


Der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn hat bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen mit hohem Termindruck bei Entwicklern und Arztpraxen für Druck gesorgt. Die Chefs von Arzt- und Praxen--Software-Entwickler Indamed geben als Beispiele die elektronische Patientenakte (ePA), den elektronischen Medikationsplan (eMP), die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) und das Notfalldatenmanagement (NFDM) an. Teilweise erhielt das Unternehmen die Vorgaben nur einen Monat vor der geplanten Einrichtung. Zudem gebe es Probleme mit Routern: Die Nationale Agentur für digitale Medizin Gematik ist für die TI, die Telematikinfrastruktur verantwortlich. Sie erteilt zum Beispiel Zulassungen für Router und gibt zusammen mit dem Gesundheitsministerium die Termine vor. Gibt es eine neue Funktion in der TI, gibt es auch ein Update für die Konnektoren. Zurzeit gibt es drei verschiedene, von der Gematik zugelassene Konnektoren. Ein Update im Juni sorgte dafür, dass die Kommunikation im Medizinwesen gestört wurde. Durch den hohen Termindruck und die zusätzlich belastende Pandemie scheint im Gesundheitswesen ein erheblicher Nachbesserungsbedarf zu bestehen.


Milliarden für Klimaschutz und Digitalisierung


Das Bundeskabinett hat am 13. Dezember 2021 einen Nachtragshaushalt zugunsten von Klimaschutz und Digitalisierung beschlossen: 60 Milliarden Euro stecken in dem Paket, für das keine neuen Schulden aufgenommen werden mussten. Der Finanzminister der FDP, Christian Lindner, sprach von einem „kraftvollen Aufbruch in eine klimaneutrale und digitale Zukunft“.


Der durch die Pandemie ausgelöste Digitalisierungsschub sollte mit dem zusätzlichen Geld weiter an Fahrt gewinnen. Eine Studie vom Bitkom befragte 602 Unternehmen mit einer Mindestgröße von 20 Mitarbeitern zu ihren Digitalisierungsmaßnahmen in der Pandemie. 92 Prozent gaben an, dass sie Videokonferenzen neu eingeführt hätten. Zudem haben laut Studie 63 Prozent neue Hardware angeschafft, 66 Prozent ziehen digitale Dokumente dem Papier vor und 60 Prozent richteten die digitale Signatur ein.


Die Behörden haben sich in den letzten zwei Jahren ebenso umgestellt. Vor allem für die Terminvergabe haben Städte und Gemeinden (zum Beispiel Leipzig) neue Tools installiert, die den Prozess für die Kunden vereinfachen sollen.


Technikfonds mit IT-Fokus


Der Fidelity Funds - Global Technology Fund (ISIN: LU0099574567) ist ein Technologie-Aktienfonds, der mindestens 70 Prozent des Fondsvermögens in Aktien anlegt. Die Titel stammen von Unternehmen, die aus der Technikbranche stammen. Der Großteil kommt aus der Informationstechnologiebranche. Der sparplan- und VL-fähige Fonds strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an. Die Top-Titel kommen von Microsoft, Apple und Amazon. Darüber hinaus befinden sich Aktien vom Technologieunternehmen Texas Instruments und vom Softwarehersteller SAP im Portfolio. „Der Fidelity Global Technology Fund investiert in diese dynamische Branche – in etablierte Marktführer und die möglichen Gewinner von morgen“, schreibt das Fondsmanagement. Darüber hinaus investiert es 50 Prozent des Fondsvermögens in Titel, die als nachhaltig gelten.


Ein Technologie-Aktienfonds mit Augenmerk auf Halbleitern ist das AB International Technology Portfolio (ISIN: LU0060230025). In dem thesaurierenden Fonds ist Microsoft am stärksten gewichtet. Es folgen der Grafikprozessor- und Chipentwickler Nvidia und der niederländische Halbleiteranbieter ASML. Weitere Titel kommen von Tesla, Apple und Adobe. Das angestrebte Kapitalwachstum soll durch eine Bottom-up-Auswahl und Investitionen in Firmen erreicht werden, die von technischen Innovationen und Vorteilen profitieren. Neben der Halbleiterbranche stammen die Titel aus der Software- und IT-Branche. Der Fonds ist sparplan- und VL-fähig.


Eine starke Performance legte außerdem der Technologie-Aktienfonds Franklin Technology Fund Class A (ISIN: LU0109392836) hin. Zwei Drittel des Fonds werden in Titel investiert, die vom technologischen Fortschritt voraussichtlich profitieren werden. Microsoft, Amazon und Apple sind die Top 3 im Portfolio. Weitere interessante Titel kommen vom Content Delivery Network Cloudflare, vom amerikanischen Softwareunternehmen ServiceNow und dem Anbieter cloudbasierter Unternehmenssoftware Workday.


Chartvergleich im Fünf-Jahreszeitraum



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