In den deutschen Großstädten werden Büros immer knapper. Diese Entwicklung belegen auch vorläufige Zahlen des Immobiliendienstleisters Jones Lang LaSalle (JLL). Demnach betrug die durchschnittliche Leerstandsquote in 2017 nur noch 4,8 Prozent, 2012 etwa lag der Wert noch bei 8,5 Prozent – seitdem sinkt der Leerstand in den sogenannten Big 7, also in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Die Immobilienexperten rechnen auch in 2018 mit einem weiteren Absinken an vermietbaren Büroflächen.
Betrachtet man die Spitzenmieten jeweils zum Jahresende, lag 2017 nach Prognosen von JLL Frankfurt am Main mit 38 Euro pro Quadratmeter und Monat vorne, dicht gefolgt von München mit einem monatlichen Quadratmeterpreis von 37 Euro. Am günstigsten war Stuttgart mit 22,50 Euro. Doch die Schwabenmetropole könnte aufholen: JLL geht davon aus, dass 2018 und 2019 hier ein Anstieg in der durchschnittlichen Mietpreisentwicklung von 3,3 Prozent zu verzeichnen sein wird – dies wäre die größte Steigerung im Vergleich der Top-7-Immobilienstandorte.
Den Ansturm auf die deutschen Großstädte belegen auch Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft. In einer aktuellen Studie gehen die Experten des IW davon aus, dass die Nachfrage nach Büros in den Großstädten weiter steigen wird. Dabei werde die Nachfrage vor allem in München und Berlin zulegen, je nach Szenario zwischen zwölf und 18 Prozent. In Düsseldorf, Hamburg und Frankfurt am Main lägen die Zuwächse hingegen zwischen sechs und neun Prozent bis 2035“, heißt es in der Untersuchung.
Dabei stellen Büroimmobilien gerade für institutionelle Investoren eine wichtige Anlageklasse dar, so die Studie. Allein im ersten Halbjahr 2017 investierten Profi-Investoren wie Fonds, Immobilienaktienunternehmen oder Asset Management Unternehmen 10,2 Milliarden Euro in deutsche Büroimmobilien. Dies entspreche rund 40 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens im Gewerbeimmobilienmarkt. Überwiegend seien die Transaktionen in den Großstädten vollzogen worden. Im Vergleich zu Wohnimmobilien seien die Bewirtschaftungskosten bei Büroimmobilien oft geringer und die erzielbaren Mieten höher.
Aktuelle Büro-Beteiligungsmöglichkeiten für Privatanleger
Für Anleger, die ihr Portfolio mit Gewerbe- bzw. Büroimmobilien diversifizieren möchten, steht seit Kurzem eine weitere Investitionsmöglichkeit bereit. Gleich in vier moderne Bürogebäude in investiert der neu gestartete AIF WealthCap Immobilien Deutschland 40. Bei den Fondsimmobilien handelt es sich nach Angaben des Initiators um ein Bürogebäude in Stuttgart-Weilimdorf mit einem kalifornischen IT-Unternehmen als Hauptmieter, eine Büroimmobilie in Korntal-Münchingen bei Stuttgart mit einem global vernetzten IT-Unternehmen als Hauptmieter, ein Objekt in Karlsruhe mit ebenfalls einem IT-Unternehmen als bonitätsstarkem Hauptmieter und ein Bürogebäude in Freiburg, welches an verschiedene kleinere und mittlere Unternehmen aus verschiedenen Branchen vermietet ist. WealthCap prognostiziert Gesamtausschüttungen von 150 Prozent im Basisszenario bei einer geplanten Laufzeit von elf Jahren. Eine Beteiligung ist ab 10.000 Euro möglich.
Ebenfalls in Büro- und Gewerbeimmobilien investiert der BVT Ertragswertfonds Nr. 6, hier zählt ein Büro- und Laborgebäude in Langenfeld zum Portfolio. Mieter ist eine Gesellschaft aus der Chemiebranche. Daneben gehört ein Nahversorgungszentrum in Blankenheim zu den Anlageobjekten, weitere Investitionen stehen noch nicht fest. Die Prognose sieht Gesamtausschüttungen in Höhe von 164 Prozent vor, geplant wurde mit einer Laufzeit von zwölf Jahren. Anleger können sich ab 10.000 Euro beteiligen.
In ein Büro- und Geschäftshaus in Münster investiert hingegen der AIF Denkmal Münster von Hannover Leasing. Die kernsanierte Immobilie verfügt über insgesamt zwölf eigenständige und hochwertig ausgebaute Mieteinheiten. Prognostiziert werden Gesamtauszahlungen von 145,2 Prozent, die Laufzeit wurde mit zehn Jahren geplant. Auch hier liegt die Mindestzeichnungssumme bei 10.000 Euro.