Mit dem PP Haack Fonds (ISIN: LI0379778892), einem aktiv verwalteten Mischfonds mit Aktienfokus, wird ein Anleger-Wunsch wahr. Da die Wertentwicklung an keinen Referenzindex gekoppelt ist, kann das Fondsmanagement somit davon losgelöst seine Investitionsentscheidungen treffen.
Der Kopf hinter dem Fonds ist der studierte Wirtschaftswissenschaftler Hans-Jürgen Haack. Als Börsenbeobachter warnt er, dass am Ende dieser extremen Hausse ein schneller Ausstieg aus dem Großteil der Aktienpositionen entscheidend sein wird. Wie der Fonds Anlegern dabei helfen kann, die zinspolitische Wende der Notenbanken zu überstehen, erklärt Fondsmanager Hans-Jürgen Haack im Interview.
FondsDISCOUNT.de: Herr Haack, seit mehr als 30 Jahren beobachten Sie das Börsengeschehen und geben Ihr Wissen mit verschiedenen Börsenbriefen an Anleger weiter. Was war Ihre Motivation, genau jetzt einen Fonds aufzulegen?
Hans-Jürgen Haack: Nachdem wir mit einem fondsähnlichen Produkt (ebenfalls mit Trading-Anteil) in knapp 2 Jahren rund 30 % Gewinn erzielten, erreichten uns einige Anfragen seitens institutioneller Investoren nach einem ähnlich konzipierten Fonds mit UCITS-Struktur. Zudem wünschten unsere privaten Kunden ein Produkt mit kleiner Stückelung, das auch sparplanfähig ist. Last but not least: Ich bin der Meinung, dass es am Ende dieser Hausse extrem wichtig sein wird, dass man einen schnellen Ausstieg aus dem Großteil seiner Aktien-Positionen finden muss.
Der Fonds ist durch seine Flexibilität so angelegt, dass er dies leisten kann. Weiterhin ging es mir darum, ein Produkt anzubieten, welches durch seine besondere Konstruktion (u.a. Aktienquote 0 bis 100 % sowie ein Trading-Anteil) auch in schwierigen Börsenzeiten Rendite generieren kann. Genau deshalb musste es auch solch ein „besonderer“ Fonds sein. Den „tausendsten Fonds“, der als Ziel hat, (s)eine Benchmark zu schlagen, hätte ich niemals aufgelegt. Ich möchte für meine Kunden beziehungsweise Anleger einen Mehrwert bieten, also die Möglichkeit, mit einem Mischfonds auch in schlechten Börsenzeiten eine positive Rendite zu erwirtschaften.
An Sie als Börsenprofi muss ich diese Frage stellen: Wie bewerten Sie das aktuelle Marktumfeld, wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Risiko?
Noch befinden sich die Aktienmärkte in einer intakten Welt. Die Liquiditätsausstattung ist hoch, der Zins niedrig, Konjunktur und Unternehmensgewinne steigen – und das alles bei niedriger Inflation. In dieser Konstellation sind selbst nach den langen Anstiegen die Bewertungen nicht zwingend ein Problem. Kann dieser Zustand beibehalten werden, ist auch eine Fortsetzung der Hausse möglich. Doch man muss nach vorne schauen und sich darüber im Klaren sein, dass ohne den massiven Anschub der Notenbanken diese Anstiege so nicht erfolgt wären. Das bedeutet aber: Wenn sich der geldpolitische Wind nachhaltig dreht, Zinsen also steigen und Liquidität abgezogen wird, wird die Hausse früher oder später enden. Dann nutzen auch steigende Unternehmensgewinne kaum, zumal diese in der Masse nicht mehr dynamisch wachsen. Da eine Bewertungsreserve kaum mehr vorahnden ist und die Risikoprämien für Aktien sehr niedrig sind, werden nachhaltig steigende Zinsen stark negativ durchschlagen. Dieser Effekt wird momentan von den Anlegern unterschätzt. Einen Termin dafür kann man zwar noch nicht nennen, aber die Geldpolitik beginnt sich bereits in vielen Ländern zu drehen.
Indes muss man auch betonen, dass es gerade in der letzten Phase eines Bullenmarktes oftmals zu starken Kursanstiegen kommt. Da der Performancedruck bei unterinvestierten Profis, die sich an einer Benchmark messen, in den letzten Monaten des Jahres immer stärker wird (insbesondere, falls eine Korrektur ausbleibt) kann das 4. Quartal durchaus positive Überraschungen bringen. Und saisonal ist die Zeit von Oktober bis April sehr günstig für die Aktienmärkte. Bis zum Frühjahr gibt es also noch Chancen, aber nicht mehr in allen Aktien auf breiter Front. Der Selektionsprozess ist inzwischen sehr wichtig geworden. Einige Sektoren zeigen bereits ein negatives Kursverhalten.
Schwerpunktmäßig werden Sie in europäische und US-amerikanische Aktien investieren. Was darf noch ins Portfolio?
Natürlich auch Aktien aus anderen Regionen, ebenso Bonds, diese sind aktuell aber nicht attraktiv. Dazu kommen Finanzinstrumente wie ETFs oder ETNs. Über Derivate sind Absicherungen ebenso möglich wie (gedeckte) Strategien zur Rendite-Erhöhung in Seitwärtsphasen. Dazu kommt der wichtige Trading-Anteil. Im begrenzten Rahmen (Zielgröße ist 0,1 % Risiko je Trade) werden dort kurz- bis mittelfristige Spekulationen durchgeführt. Das kann der Performance einen zusätzlichen Anschub geben und sorgte auch in unserem bisherigen fondsähnlichen Produkt für einen deutlich positiven Ergebnisbeitrag.
Können Sie uns Ihre Strategie noch etwas konkreter vorstellen?
Hier muss man zwischen dem Aktien-Teil des Fonds und dem Trading-Anteil unterscheiden. Bei den Aktien ist der Ansatz mittel- bis langfristig, also 3 bis 18 Monate. 3 Monate hören sich für Aktien kurz an, aber bei den schnell gewordenen Märkten sind bereits solche Zyklen profitabel zu handeln. Zunächst wird mittels makroökonomischer Analyse die angestrebte Aktien-Investitionsquote ermittelt. Als Basis die Entwicklung von Konjunktur und Unternehmensgewinnen, der Zins, damit eng zusammenhängend die Liquiditäts-Ausstattung und das Bewertungsniveau. Ergänzt wird das Ganze durch eine gesamtheitliche markttechnische Analyse (Charttechnik, Sentiment, Anleger-Positionierungen usw.). Die besten Rahmenbedingungen nutzen ja nicht viel, wenn sich die Aktienmärkte in einem klaren Abwärtstrend befinden. Ein Kauf von zum Beispiel unterbewerten Aktien, die noch fallen und die man dann unter Umständen viele Monate oder gar Jahre als Minus-Positionen im Depot mitschleppt, halte ich für nicht zielführend, schaden nur der Gesamt-Performance. Solche Aktien beobachtet man besser und kauft sie dann, wenn sie technisch einen Boden bilden oder zu steigen beginnen.
Zurück zur Aktienauswahl: Nachdem die angestrebte Investitionsquote ermittelt ist, werden die chancenreichsten Länder und Branchen mittels makroökonomischer Analyse plus Markttechnik ermittelt. Das Ergebnis ist dann ein Schwerpunkt der Aktien-Anlagen aus Makro- und Sektor-Themen. Auch die Einzelaktienauswahl erfolgt durch Markttechnik und Fundamental-Analyse. Zusätzlich zu den favorisierten Ländern und Branchen können noch „Spezial-Situationen“ (Turnaround-Unternehmen, Übernahme-Kandidaten usw.) beigemischt werden.
Und was verfolgt der Trading-Anteil?
Beim Trading-Anteil wird ein kurz- bis mittelfristiger diskretionärer Ansatz über einige Tage bis Wochen verfolgt. Mein seit 2000 dokumentierter Track-Rekord hat gezeigt, dass meine Stärken im Trading in diesem Zeitfenster liegen. Da ist es logisch, dass man sich im Trading dann hierauf fokussiert und beispielsweise das Intraday-Trading anderen überlässt. Im Trading kann es hier bei Selektion und Timing auch nur um Markttechnik gehen, Fundamentals spielen so gut wie keine Rolle. Ich wende eine umfassende technische Analyse an, also nicht nur Charttechnik, sondern auch Sentiment, Stärke/Schwäche, Momentum, Anleger-Positionierungen usw. Natürlich werden alle Trading-Positionen mit einem Stop-Loss ausgestattet, um Verlustpositionen möglichst klein zu halten. Das ist eine Grundlage des erfolgreichen Tradings. Wenn dann die realisierten Gewinne signifikant größer sind als die Verluste, reicht schon eine Trefferquote von 50 bis 60 % für einen nachhaltig positiven Ergebnisbeitrag aus.
Außer Rohstoffe kann der Fonds alle Sektoren im Trading-Bereich handeln. Die Gewichtung im Fonds liegt hier als Zielgröße bei je 0,1 % Risiko je Trade. Das ist groß genug um zum Beispiel in einem Bärenmarkt oder eine großen Korrektur über Baisse-Spekulationen im Fonds ausreichend gegensteuern zu können. Jedenfalls ist für einen positiven Ergebnisbeitrag des Trading-Anteils kein Bullenmarkt erforderlich. Das halte ich mit Blickrichtung der nächsten Jahre für sehr wichtig.
Wie viele Einzeltitel sollen ins Portfolio?
Es dürfte auf maximal 25 bis 30 Einzelpositionen im Aktienteil herauslaufen. Erfahrungsgemäß vermindert eine weitere Aufsplitterung das Risiko kaum, kostet aber Performance.
Für welchen Anlegertyp ist der Fonds konzipiert?
Der PP Haack Fonds eignet sich für Anleger mit einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont, die Wert auf ein diversifiziertes, globales Portfolio legen sowie eine aktive, flexible sowie professionelle Struktur im Fonds wünschen. Sofern man meiner Expertise und Erfahrung vertraut, kann man also die Steuerung der Liquidität dem Fonds überlassen. Idealerweise ist der Fonds in der Hausse stark in Aktien investiert, in der Baisse dagegen sehr niedrig.
In wie weit werden Sie persönlich an den Investmententscheidungen des Haack-Fonds beteiligt sein?
Ich bin derjenige, der Richtung, Strategie sowie Investitionsquoten des Fonds vorgibt und auch die endgültige Aktienauswahl trifft. Mein Team unterstützt mich natürlich dabei, denn man kann nicht das gesamte Anlage-Universum im Blick haben. Unser Handel setzt das Ganze dann professionell um.
Herr Haack, vielen Dank für das Gespräch!
Tipp: Noch befindet sich der PP Haack Fonds in der Zeichnungsphase, dies ist nicht über alle Banken möglich. Ab November soll der Fonds täglich handelbar sein. Über FondsDISCOUNT.de können Sie den Fonds wie üblich ohne Ausgabeaufschlag beziehen. Gerne können Sie bereits jetzt den Fonds anfragen, wir halten Sie über alle Schritte informiert.
Außerdem wird Hans-Jürgen Haack gemeinsam mit FondsDISCOUNT.de am 17. Oktober um 19 Uhr ein Webinar abhalten, an dem Sie kostenlos teilnehmen können, Anmeldungen sind hier möglich.