Die Klimadiskussion beherrscht weite Teile des heutigen öffentlichen Diskurses – doch neu ist das Thema nicht wirklich: Bereits 1994 wurde das erste Rahmenabkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) beschlossen. Ziel war es bereits seinerzeit, eine gefährliche, menschengemachte Störung des Klimasystems zu verhindern und die globale Erwärmung zu verlangsamen sowie ihre Folgen zu mildern. Vor diesem Hintergrund wurde der Fonds (LU0058892943) aufgelegt mit dem Ziel, Investitionen in ökoeffiziente Unternehmen zu tätigen.
Heute heißt dieses Sondervermögen JSS Sustainable Multi Asset - Global Opportunities, nachdem der Fonds Anfang August mit einem weiteren Nachhaltigkeitsfonds aus gleichem Hause verschmolzen worden war. Wesentliche Ähnlichkeit der Anlageziele, der Anlagepolitik und des Anlageuniversums zwischen dem aufgenommenen Teilfonds und dem aufnehmenden Teilfonds seien Hauptgrund gewesen, teilt J. Jafra Sarasin mit. Es bestehe zudem die Gelegenheit zur Rationalisierung der Teilfondspalette und damit die Möglichkeit, Anleger des aufgenommenen Teilfonds ebenso wie des aufnehmenden Teilfonds in den Genuss von Skaleneffekten kommen zu lassen. Dies liege im besten Interesse der Aktionäre des aufgenommenen und des aufnehmenden Teilfonds, heißt es. Wie auch immer: Schon in den Monaten zuvor eilte der JSS Sustainable Portfolio - Balanced (so der seitherige Name) von Allzeithoch zu Allzeithoch – eine Entwicklung, die sich seit der Verschmelzung bislang fortgesetzt hat.
Sehr breite Diversifikation über Branchen, Länder und Emittenten hinweg
Wie der Name schon sagt nutzt der Fonds zahlreiche Anlageklassen, wobei er einen flexiblen, auf den Gesamtertrag (Total Return) ausgerichteten Ansatz verfolgt. Investiert wird in eine Vielzahl von Anlagemöglichkeiten bei liquiden globalen Anlageklassen, wobei gleichzeitig das Risiko klassisch über Regionen, Branchen und Emittenten hinweg diversifiziert wird. In erster Linie erfolgen die Anlagen des Fonds weltweit in Aktien, die mindestens 25 Prozent ausmachen, Anleihen und Geldmarktinstrumente. Der Sarasin-Fonds nutzt einen flexiblen Vermögensallokationsansatz, gemäß dem zu jedem Zeitpunkt bis zu 90 Prozent des Teilfondsvermögens in einer der Anlageklassen (Aktien, Anleihen und Geldmarktinstrumente) investiert sein können. Im Zusammenhang mit den Aktien muss man diese Regelung so verstehen, dass die Aktien-Mindestquote von 25 Prozent durch Absicherungen auf zehn Prozent gesenkt werden kann.
Der Fonds nutzt die gesamte Breite des Spektrums bei Anleihen und Geldmarktinstrumente, das Fondsmanagement kann dabei auf jeweilige Expertenteams bei JSS zurückgreifen. Anleihen dürfen fest oder variabel verzinslich sein, Wandelanleihen, inflationsgebundene Anleihen, strukturierte Schuldverschreibungen, Credit-linked Notes oder sonstige Anleihen werden genutzt, auch unterhalb Investment Grade. Bis zu zehn Prozent des Fondsvermögens können in bedingte Wandelanleihen (CoCos) investiert werden. Mit dieser flexiblen Asset Allocation sollen langfristige Risikoprämien am Markt genutzt und Abwärtsrisiken durch eine risiko- und ertragsorientierte Portfoliozusammenstellung gemindert werden.
Viele Freiheiten für das Management bei der strategischen und taktischen Allokation
Das Management kann sich also relativ frei bewegen und die strategischen und taktischen Allokationen frei von Benchmarks oder zu engen Wertgrenzen nutzen. Zuletzt hat der Fonds vom verbesserten Risikoumfeld mit Hochzins- (+1,2 Prozent) und Schwellenländeranleihen (+0,8 Prozent) profitiert, während Investment-Grade Anleihen den Monat nahezu unverändert beendeten. „Das robuste konjunkturelle Umfeld unterstützt den Kreditmarkt weiterhin, besonders im unteren Ratingspektrum. Diese Entwicklungen kamen dem Fonds aufgrund des Aktienübergewichts und seines Engagements bei Schwellenländer- und Hochzinsanleihen zugute“ bilanziert Fondsmanager Dennis Bützer.
Sein Ausblick: Das makroökonomische Umfeld sei weiterhin günstig für Risikoanlagen. „Da wir also von einer zwar weniger dynamischen, doch unverändert positiven wirtschaftlichen Entwicklung ausgehen, bleiben wir bei Aktien leicht übergewichtet, haben das Übergewicht gegen Ende des Monats jedoch leicht verringert. Da die zyklische Erholung in den Schwellenländern, die noch deutlichen Nachholbedarf gegenüber den USA aufweisen, besonders stark ausfallen dürfte, haben wir eine Position innerhalb der Aktienallokation aufgebaut.
ESG-Aspekte mit externen Daten und hauseigener Matrix
Bei alledem werden ESG-Aspekte durchgängig beachtet. JSS beachtet grundsätzlich die mittlerweile üblichen Ausschlüsse (bis auf Alkohol) und Governance-Themen wie Arbeitsrechte, Equal Pay oder Korruptionsprävention. Daneben gibt es einen hauseigenen, mehrstufigen Screening-Prozess. Die Nachhaltigkeitsanalyse misst und vergleicht dabei den Umgang eines Unternehmens mit ESG-Risiken und -Möglichkeiten gegenüber Branchenwettbewerbern. Einige zentrale ESG-Themen haben demnach alle Branchen gemein, andere zentrale Themen sind nur in bestimmten Branchen wichtiger und/oder nur in einigen wenigen Branchen relevant (z.B. CO2-Bilanz oder Wasserrisiko). Die JSS-Methodik berücksichtigt diese Unterschiede durch die Auswahl und die Gewichtung von Kernthemen nach Sektor auf Grundlage der Industrieanalyse der Bank J. Safra Sarasin.
Die Nachhaltigkeitsanalyse, zu der auch Daten externer Anbieter wie MSCI ESG, Viego Eiris und Delta Carbon herangezogen werden, ermöglicht die Berechnung zweier Ratings (Unternehmens-Ratings und entsprechende Branchen-Ratings), die in der bankeigenen Sarasin Sustainability-Matrix kombiniert und dargestellt werden können. In belasteten Branchen mit niedrigen Nachhaltigkeitsbewertungen (z.B. Öl und Gas, Baustoffe) müssen Unternehmen ein hohes Rating erlangen, um in das nachhaltige Anlageuniversum aufgenommen zu werden. Unternehmen in weniger belasteten Branchen (z.B. Telekommunikation, IT) müssen dagegen lediglich ein durchschnittliches Rating für die Aufnahme erlangen. Insgesamt lässt sich feststellen, dass der Fonds ESG-Kriterien insbesondere zur Risikominimierung einsetzt. J. Safra Sarasin verfügt im Asset Management über eine eigene Abteilung Sustainable Investment Research. In dieser sind acht Mitarbeitende tätig, deren Aufgabe es ist, Unternehmen, Institutionen, Länder und Immobilien aus Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführung- (ESG) Perspektiven zu bewerten.
Fazit
Investoren erhalten mit dem JSS Sustainable Multi Asset - Global Opportunities einen sehr aktiv gemanagten Fonds, der Risiken durch die granulare Struktur breit streut. Nachhaltigkeitsthemen, die im Fonds-Titel mit der Bezeichnung „Sustainable“ herausgestellt werden, spielen bei der Auswahl der Investments eine klar definierte Rolle, haben aber keinen auslösenden Charakter. Ein Titel wird nicht gekauft, weil er ein besonders gutes ESG-Rating besitzt, sondern weil Rendite erwartet wird – und kein schlechtes ESG-Rating einem Investment entgegensteht.
Wertentwicklung (Fünf-Jahreszeitraum)
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