Mit wirksamen Plastikalternativen auf Erfolgskurs


Das beschauliche Örtchen Buchholz in der Nordheide südlich von Hamburg ist bei Investoren sehr beliebt. Dort befindet sich das Start-up traceless materials. Die Gründerinnen Anne Lamp und Johanna Baare haben ihre Expertise aus Verfahrenstechnik und Ökonomie kombiniert und mit ihrem internationalen Team einen vollständig biologisch abbaubaren Kunststoff entwickelt. Die Zeitung Weser Kurier hat die beiden interviewt und sie zu ihrem Produkt befragt. „Mir fällt kein Unternehmen ein, dessen Kunden den Einsatz von Plastik gut fänden“, erklärt Anne Lamp dem Weser Kurier.


Ihr Kunststoff werde aus pflanzlichen Nebenprodukten der Agrarindustrie hergestellt und könne als Folie, fester Stoff und Beschichtung eingesetzt werden. Ihre Technologie haben Lamp und Baare bereits als Patent angemeldet. Der Clou ihrer Materialien liegt in der Verbindung dreier Vorteile: Dank natürlich vorkommender Polymere sind sie unter Normalbedingungen vollständig biologisch abbaubar; sie haben die gleichen positiven Eigenschaften wie Plastik und „Bio-Plastik“ und sind gleichzeitig kostengünstig in der Produktion. Ein hervorragendes Trio, das den Kunden nicht verborgen bleibt: „Wir haben drei bis fünf Anfragen pro Woche“, erläutert Anne Lamp das Interesse der Investoren gegenüber dem Weser Kurier.


Hochkarätige Kunden wie Otto arbeiteten bereits mit traceless materials zusammen. 2022 wolle der bekannte Versandhandel eine plastikfreie Versandtasche einsetzen. Lufthansa interessiere sich für alternative Verpackungen in ihrem Catering. Bis 2024 will traceless materials ein profitables Unternehmen werden; bis Ende 2030 will Anne Lamp rund eine Million Tonnen des Materials auf den Markt gebracht haben. Auf Nachfrage erklärt Isabel Thoma aus der Abteilung Marketing & Communication bei traceless materials, dass mittelfristig ein Crowdinvesting oder Crowd-Darlehen in Betracht gezogen werde. Ob und wann traceless materials in Investmentfonds vertreten sein wird, bleibt vorerst offen. Das Interesse der Kunden und Investoren spricht indes für eine großartige Zukunft des Unternehmens.


Die Start-ups auf dem Siegertreppchen


Seit 2015 kürt die Redaktion von Passion4Business die besten deutschen Start-ups. 2021, nur ein Jahr nach der Gründung, wird traceless materials zum Sieger des Rankings erklärt. Darüber hinaus kann das Unternehmen mehrere Preise einheimsen, darunter den Biopolymer Innovation Award.


Die Silbermedaille ergattert das Robotik-Start-up ConBotics aus Berlin. Die Firma um Gründer Philipp Heyne, David Franke und Cristian Amaya Gómez entwickelt Roboter für die Baubranche. Bisher hat sie einen vollautomatischen Malerroboter auf den Markt gebracht, der den Maler bei seiner Arbeit unterstützen soll. Die Fachkraft werde durch den Roboter also nicht ersetzt, ermögliche aber den Unternehmen, schneller Fachkräfte zu finden, so ConBotics. Ein großes Plus sei zudem der Gesundheitsaspekt, da der Maler nicht mehr Gefahr laufe, Farbpartikel einzuatmen.


Einen ähnlichen Ansatz wie traceless materials hat das drittplatzierte Start-up im Ranking: Crafting Future arbeitet an der Produktion nachhaltiger Mehrwegprodukte im Lebensmittelbereich. Das Ziel der Gründer Jan Patzer, Can Lewandowski und Lennart Heyner ist die Bekämpfung von Müll und Klimakrise. Sie haben bereits mit RECUP, dem größten Unternehmen Deutschlands für Take-away-Pfand, eine Mehrwegschüssel für die Gastronomie eingeführt. Die treibende Kraft hinter dem Projekt: Ab Januar 2023 müssen laut EU alle Gastronomien mit mehr als 80 Quadratmetern und fünf Mitarbeitern eine kostengleiche Mehrwegoption für Take-away anbieten. 


Geld für Gründer


Start-ups brauchen eine gute Idee, eine Marktlücke, ein effizientes Team und Geld zur Umsetzung. Top 50 Start-ups hat Interviews mit den Teilnehmern des Wettbewerbs geführt und sie auch zu ihrer finanziellen Situation befragt. Johanna Baare von traceless materials erzählt, dass das Unternehmen während der ersten Finanzierungsrunde rund eine Million Euro generieren konnte. Zu ihren Investoren gehört der High-Tech Gründerfonds. Darüber hinaus habe traceless materials 2,42 Millionen Euro von der EU als Fördergeld erhalten. ConBotics hat sich zuerst die Unterstützung vom Center for Entrepreneurship in Berlin gesichert und danach das Berliner Start-up Stipendium sowie das Exist-Gründerstipendium erhalten. Aktuell sucht der Robotik-Entwickler noch nach Business Angels. Das Mehrweg-Start-up Crafting Future hat sich die finanzielle Unterstützung von fünf Business Angels gesichert, braucht aber ebenfalls noch Kapital, um die Wachstumspläne umzusetzen.


Vom Start-up zum Small Cap


Ziel jedes Start-ups ist, profitabel zu werden. Zu Beginn steht die Investition von Kapital, um die Ideen zum Produkt oder zur Dienstleistung umzusetzen. Investoren nennen das Venture Capital (deutsch: Risikokapital oder Wagniskapital). Venture Capital ist mit einem hohen Risiko verbunden, da es sich meist um Eigenkapital an nicht börsennotierten Gründerunternehmen handelt. Der Investor erhält dafür Mitspracherecht sowie Anteile am Unternehmen, die er später bei Erfolg gewinnbringend verkauft. Ein Vorteil für die Gründer ist außerdem das zur Verfügung gestellte betriebswirtschaftliche Wissen der Investoren. Die Finanzierungsphasen teilen sich in die Frühphase (Vorgründungsphase und Gründungsphase), die Wachstumsphase (erste Wachstumsphase und Überbrückungsphase) und die Spätphase bis zum Exit auf. In der Frühphase wird das Unternehmen gegründet. Sie zieht sich bis zur Markteinführung des Produkts. In der anschließenden Wachstumsphase gilt es, Erträge von dem Produkt zu erzielen, den Markt zu durchdringen und zu expandieren. Zum Ende hin folgt häufig die Expansion ins Ausland, der Eintritt von Konkurrenten in den Markt sowie der Gang an die Börse. Neben dem Börsengang gibt es noch weitere Exit-Lösungen, wie zum Beispiel der Verkauf an ein größeres Unternehmen der gleichen Branche. Mit einem Börsengangs-Exit ist hingegen aus dem Start-up ein Small Cap (bis zu 100 Millionen Euro Marktkapitalisierung) gewachsen.


Fonds der Kleinen


Im Gegensatz zu den Large Caps weisen Small Caps ein immenses Wachstumspotenzial auf. Das ist einer der Hauptgründe, um in Small Caps zu investieren. Gleichzeitig sind die kleinen Unternehmen großen Kursschwankungen ausgesetzt. Small Caps suchen sich meist Marktlücken und Nischen oder arbeiten nur in einem Land. Darum können sie im Vergleich mit großen Konzernen auch in schwierigen Wirtschaftszeiten erfolgreich sein. Während Large Caps von globalen Trends abhängig sind, sind die kleineren Unternehmen regional tätig und stehen den Makrotrends robust gegenüber. Small Caps können sich schneller den modernen Herausforderungen stellen, während eine Umstellung für die Wirtschaftsgiganten meist zäh verläuft. Auch in Deutschland gibt es Fonds, die sich auf die Kleinen fokussieren.


Der FPM Funds Stockpicker Germany Small/Mid Cap (ISIN: LU0207947044) ist ein ausschüttender Aktienfonds, der bereits einen silbernen Fund Award gewonnen hat. Mindestens 51 Prozent des Fondsvermögens werden in deutsche Werte investiert. Aktuell befinden sich auch Aktien aus Frankreich, Norwegen und Luxemburg im sparplan- und VL-fähigen Portfolio. Die Titel kommen vor allem von Unternehmen aus den Branchen Industrie und Investitionsgüter, Grundstoffe, zyklische Konsumgüter und Finanzen. Die Top-Holdings im Portfolio kommen aktuell vom deutschen Bergbauer K+S AG, der Heidelberger Druckmaschinen AG sowie von Metabolic Explorer. Die ansehnliche Performance des Fonds liegt über dem Sektordurchschnitt.


Der Murphy&Spitz - Umweltfonds Deutschland (ISIN: LU0360172109) ist ein Aktienfonds, der sich ebenfalls auf Small und Mid Caps spezialisiert hat und auch Micro-Cap-Aktien aus dem deutschsprachigen Raum berücksichtigt. Um das angestrebte Wertwachstum zu erreichen, investiert das Fondsmanagement in Titel aus dem Nachhaltigkeitssektor. Darüber hinaus befinden sich Unternehmensanleihen, Geldmarktinstrumente, Zertifikate und andere Fonds im Portfolio. Zu den vertretenen Unternehmen gehören die EnergieKontor AG, den Marktführer für Holzfaserdämmstoffe Steico AG sowie die ABO Wind AG. Der Fonds ist sparplanfähig.


Der Allianz Nebenwerte Deutschland (ISIN: DE0008481763) ist ein ausschüttender Aktienfonds für Small und Mid Caps, der sich unter den Top-150-Fonds bei FondsDISCOUNT.de befindet. Der sparplanfähige Fonds soll langfristig Kapitalwachstum erwirtschaften. Dafür konzentriert er sich primär auf die Branchen Immobilien, Telekommunikationsdienstleister sowie Industrie und Investitionsgüter. Die am stärksten gewichteten Titel im Portfolio kommen vom Rückversicherer Hannover Rueck SE, LEG Immobilien SE und dem Anbieter für Außenwerbung Ströer SE & Co KGAA.


Wertentwicklung im Fünf-Jahreszeitraum



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