Zu kurz gedacht Diese 4 Trugschlüsse kosten die meiste Performance
Wer in Fonds investiert, braucht Ausdauer. Diese Tugend kommt in schnelllebigen Zeiten oft abhanden. Aber Geduld zahlt sich aus: Das beweist ein Blick auf die langfristige Performance aktiv gemanagter Aktienfonds.
1. Gutes Fondsmanagement muss immer den Markt schlagen
Ja und nein. Natürlich wollen Investoren in steigenden Märkten von ihren aktiven Managern eine Performance, die dem des Marktes in nichts nachsteht oder diese sogar übertrifft. Doch das ist gerade mal die Hälfte dessen, was aktives Fondsmanagement tatsächlich leisten kann. Denn eine alte Börsenweisheit lautet: Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen. Auf den letzten Punkt kommt es an. Gerade in Zeiten fallender Kurse können Investoren Verluste durch aktives Management begrenzen. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber ETFs. Denn die passiven Index-Tracker gehen in Krisenzeiten zusammen mit ihrem Index baden – und die Investoren mit ihnen.
2. Mit Investmentfonds wird man schnell reich
Traditionelle Fondsinvestoren verfolgen eine langfristige Anlagestrategie. Die Haltedauer der meisten aktiven Investmentfonds sollte demnach auch drei bis fünf Jahre betragen – mindestens. Denn Rücksetzer kann es immer geben und aktives Management zeichnet sich oft erst langfristig aus. Dann aber richtig. Das zeigt ein Blick auf die Fünf-Jahres-Charts der folgenden Fonds:
3. Um passive Investments muss man sich nicht kümmern
Passiv gemanagte Fonds folgen einem vorher definierten Index. Das heißt jedoch nicht, dass ein ETF-Investment ein Selbstläufer ist. Der Vorteil, bei steigenden Kursen schnell in jeden Markt einsteigen zu können, entpuppt sich bei sinkenden Kursen als Fallstrick. Privatinvestoren müssen in fallenden Märkten selbst zum aktiven Fondsmanager werden, um Verluste zu begrenzen – indem sie ihr ETF-Investment wieder verkaufen. Den meisten Privatinvestoren fehlen aber die Zeit und der Durchblick, in Krisenzeiten richtig zu handeln.
4. Stockpicking lohnt sich nicht mehr
Eigentlich sollten die Assets im Korb der Fondsmanager den Wert des Fonds bestimmten. Doch der massive Kapitalzufluss in das ETF-Segment dreht diese Logik um: Die ETF-Zuflüsse wirken sich auf den Wert der Aktien aus, die in dem Indexfonds enthalten sind. Das führt zu Fehlallokationen am Aktienmarkt. Bei immer mehr Markteilnehmern stellt sich daher die Meinung ein, dass sich aktives Stock-Picking nicht mehr lohne. Doch schon könnte das anders aussehen. Wenn alle Indizes überkauft sind und sämtliche ETF sich in die gleiche Richtung bewegen, werden Investoren sich wieder auf die Suche nach aktiv gemanagten Fonds machen, dessen Aktien-Allokation auf einer grundlegenden Fundamentalanalyse der Aktien beruht.
Fazit: Daran erkennt man gute Fondsmanager
Ein Indikator für solides aktives Fondsmanagement ist der Track-Record. Dabei sollten Investoren auf einen Zeitraum von mindestens fünf Jahre achten. Da aber Wertentwicklungen in der Vergangenheit keine Rückschlüsse auf zukünftige Entwicklungen zulassen, genügt das noch nicht.
Ein gutes Zeichen ist, wenn die Fondsgesellschaften die Mittelzuflüsse zu ihren Fonds begrenzen. Das ist jedoch selten, denn je mehr Geld die Gesellschaften einsammeln, desto mehr verdienen sie auch an ihrem Fonds. Zu viel Kapital kann die Anlagestrategie aber verfälschen, was wiederum zu Einbußen bei der Performance führen kann. Zahlreiche aktive Fonds haben im vergangenen Jahr ein sogenanntes Soft Closing eingeführt. Das bedeutet, dass keine neuen Investorengelder mehr angenommen werden. Nur wer bereits im Besitz von Fondsanteilen oder Sparplänen ist, kann weiter investieren.
Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist Transparenz: Wenn Fondsgesellschaften ihr Portfolio offenlegen und erläutern, ist das in der Regel ein Zeichen dafür, dass sie wissen, was sie tun. Vorsicht hingegen ist geboten, wenn der Erfolg eines Managers wie ein Staatsgeheimnis gehütet wird.