Nachdem die Pleite von P&R bekannt wurde und das Amtsgericht München für drei Gesellschaften Insolvenzverwaltung angeordnet hat, fragen sich rund 50.000 Anleger, ob, wann und wie sie ihr investiertes Kapital oder zumindest einen Teil zurückbekommen. wiwo hat zu diesem Thema Adrian Wegel, einen Fachanwalt für Kapitalanlagerecht interviewt. FondsDISCOUNT.de fasst hier die wichtigsten Tipps zusammen:


Ruhe bewahren! „Wer jetzt klagt, kommt nicht unbedingt schneller an sein Geld“, so Wegel. Da potenzielle Container-Käufer über die Schieflage bei P&R Bescheid wüssten, wäre ein Verkauf aller Container auf einen Schlag nicht wirtschaftlich, da die Käufer versuchen werden, die Container zum Schnäppchenpreis zu erwerben. Wegel vermutet daher, dass der Insolvenzverwalter versucht, den Betrieb aufrechtzuerhalten und die Container in mehreren Tranchen zu verkaufen. Die Anleger dürften bei einem Verkauf je nach Containeranzahl anteilig Geld erhalten.


Ansprüche anmelden: Betroffene sollen ihre Ansprüche beim Insolvenzverwalter anmelden. Wer jedoch das Insolvenzverfahren nicht abwarten will, sondern sofort klagen, habe zwei Möglichkeiten: Falschberatung, wenn der Berater wichtige Risiken bei den Container-Direktinvestitionen verschwiegen hat. Den Beweis müsste der Anleger erbringen, etwa durch das Beratungsprotokoll. Die zweite Option sei, dass Anleger einen Prospektfehler nachweisen -  allerdings gelte das nur für Anleger, die seit Januar 2017 in P&R investiert haben, da erst ab dem vergangenen Jahr die Prospektpflicht gilt. Bei einem Klageweg sind natürlich weitere Kosten, wie jene für Anwälte etc., zu beachten. Diese sollten in Relation gestellt werden, wie wahrscheinlich es ist, den Prozess zu gewinnen.


 


Doch nicht nur für die Anleger war die P&R-Pleite eine äußerst schlechte Nachricht. Die Mitbewerber auf dem Container-Markt haben sich ebenfalls dazu geäußert. Hier die Stellungnahmen im Originalwortlaut:


 


Stellungnahme von Buss Capital zur Insolvenz von P&R


Die Nachricht, dass unser Mitbewerber P&R Insolvenz angemeldet hat, ist sehr bedauerlich sowohl für die betroffenen Anleger und Vermittler als auch für den Container-Direktinvestmentmarkt selbst. Die in den Verkaufsprospekten von P&R genannten Finanzzahlen der P&R Equipment Finance Corp., die für Anleger wesentliche Gesellschaft, gaben allerdings schon im Vorwege Anlass zur Beunruhigung. Insbesondere war die hohe Differenz zwischen tatsächlichen Untermieterlösen und an Anleger ausgezahlten Mieten besorgniserregend.


Wichtig ist für Sie und Ihre Anleger zum einen, dass keinerlei Verflechtungen zwischen uns und dem Anbieter P&R existieren. Unsere Investment-Angebote sind entsprechend von der Insolvenz in keiner Weise betroffen. Zum anderen möchten wir an dieser Stelle nochmal verdeutlichen, dass für unsere Direktinvestment-Anleger aus folgenden Gründen weiterhin kein Anlass zur Beunruhigung besteht:


 


Konzeptionelle Unterschiede


1. Kern einer verlässlichen Direktinvestment-Kalkulation ist, dass die den Anlegern in Aussicht gestellten Mieten aus den tatsächlich von der Emittentin erzielten Untermieterlösen mit Endmietern gezahlt werden. Das ist bei Buss Global Direct (U.K.), Emittentin der Buss-Tank- und Standard-Direktinvestments, der Fall und kann für die gesamte Containerflotte von Buss Global Direct (U.K.) und damit für die Gesamtsumme sämtlicher Direktinvestitionen in Tank- und Standardcontainer nachgewiesen werden.


Auf dieser Kalkulation bauen auch die Rückkaufwerte zentral auf, denn die institutionellen Investoren, die die Container unserer Standard- und Tankcontainerdirektinvestments am Ende der Laufzeit kaufen, bezahlen letztlich den zukünftigen Cash-Flow der Container. Unsere prognostizierten Weiterverkaufserlöse spiegeln somit die tatsächliche Untervermietung der Container wider und sind damit auch tatsächlich erzielbar.


In dem Zusammenhang sei auch anzumerken, dass die Buss-Global-Gruppe, der auch Buss Global Direct (U.K.) angehört, bis heute ca. 1,34 Millionen CEU Gebrauchtcontainer erfolgreich wieder verkauft hat. Ihre Erfahrung und ihre umfassenden Marktkenntnisse befähigt sie zu einer verlässlichen Einschätzung darüber, welche Gebrauchtcontainerpreise realistischer Weise erzielbar sind.


2. Wir haben einen transparenten, aussagekräftigen Prospekt, der auch den testierten Jahresabschluss der Emittentin enthält. Er ermöglicht einen detaillierten Überblick über sämtliche unserer Tank- und Standardcontainerinvestitionen und er weist für diese die tatsächlich erzielten Untermieterlöse aus.


 


Containermarkt ist nicht gleich Containermarkt


Wir konzentrieren uns bei Direktinvestitionen auf Tankcontainer, da diese eine höhere ungehebelte Rendite (Rendite ohne Einsatz von Fremdkapital) als Standardcontainer aufweisen und dazu im historischen Vergleich einen günstigen Einstiegspreis haben. Hinzu kommt, dass Tankcontainer seit Jahren sehr gefragt sind. Die weltweite Tankcontainerflotte wächst im Schnitt um jährlich neun Prozent.


Der Standardcontainermarkt hingegen stand in den vergangenen Jahren unter einem enormen Wettbewerbsdruck. Die großen Containerleasinggesellschaften konnten auf immer günstigere Kredite zurückgreifen, mussten diesen Vorteil jedoch vollständig an Ihre Mietkunden weitergeben, sodass Renditen für Standardcontainer immer weiter fielen. Anfang des Jahres 2016 sanken Kauf- und Verkaufspreise sowie Leasingraten für Standardcontainer auf ein Allzeittief und führten zu großen Verwerfungen in Bestandsflotten. Seit Mitte 2016 hat sich der Standardcontainermarkt wieder wesentlich positiver entwickelt – mit deutlichen Steigerungen bei Kauf- und Verkaufspreisen sowie Mietraten. Dennoch bleibt die größte Herausforderung bei Neuinvestitionen, dass die großen Containerleasinggesellschaften zu sehr günstigen Konditionen (knapp vier Prozent Zinsen bei einer Beleihungsrate von fast 80 Prozent) Fremdkapital erhalten. Dies setzt die Margen im Volumengeschäft der Standardcontainer weiterhin unter Druck, sodass es schwer ist, ohne den Einsatz von Fremdfinanzierungen befriedigende Renditen zu erzielen. Daher sind Standardcontainer aus unserer Sicht eher für Fonds interessant, die ebenfalls – anders als Direktinvestitionen – Fremdkapital aufnehmen können.


Der Offshore-Containermarkt zeigt sich weiterhin herausfordernd. Nach Einbruch des Ölmarkts und dem daraus resultierenden drastischen Nachfragerückgang nach Offshore-Containern haben wir schnell gehandelt und uns aus diesem Teilcontainermarkt zurückgezogen. Gleichzeitig haben wir die laufenden Buss-Offshore-Containerdirektinvestments umstrukturiert und stabilisiert. Wenngleich noch unter prognostiziertem Niveau, erzielen auch sie regelmäßige Mieteinnahmen im Pool.


 


Auswirkung der Insolvenz von P&R auf die Buss-Direktinvestments


Die Insolvenz von P&R hat keine Auswirkung auf die Buss Direktinvestments. Die Tank- und Standardcontainerdirektinvestments erzielen planmäßige Mieteinnahmen und zahlen ebenso planmäßig an die Anleger aus. Auch die Containerrückkäufe aus den bereits ausgelaufenen Tank- und Standardcontainer-Direktinvestments sind bis zum heutigen Tag plangemäß erfolgt. Da zukünftige Rückkäufe nahezu ausschließlich Tankcontainer betreffen, ergeben sich auch für den zukünftigen Weiterverkauf dieser Container keine Auswirkungen der Insolvenz von P&R, da P&R keine Tankcontainer angeboten hat.


Detaillierte Informationen über die Buss-Direktinvestments haben wir in einem Investmentreport veröffentlicht, den eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Vorwege geprüft und testiert hat.


 


Auswirkung der Insolvenz von P&R auf die Buss-Containerfonds


Die Insolvenz von P&R hat keine Auswirkungen auf die laufenden Mieteinnahmen und Zweitmarkterlöse der Buss-Containerfonds und somit auf deren laufende Auszahlungen. Der Verkauf von Standardcontainern an institutionelle Investoren am Ende der Fondslaufzeit ist jedoch zumindest so lange etwas beeinträchtigt, wie das weitere Vorgehen des Insolvenzverwalters bei P&R noch nicht klar ist. Nach einer Insolvenz dieser Größenordnung hoffen weltweit institutionelle Investoren üblicherweise auf besonders günstige Kaufangebote und sind somit für „normale“ Transaktionen weniger offen. Dieser Effekt würde sich allerdings schnell verflüchtigen, wenn beispielsweise ein Weiterbetrieb der P&R-Flotte gewählt würde.


Die Performance der Buss-Containerfonds veröffentlichen wir seit Jahren in einer ebenfalls geprüften und testierten Leistungsbilanz.


Investmentreport und Leistungsbilanz stehen unter www.buss-capital.de zum Download zur Verfügung.


 


Container bleiben interessante Investitionsobjekte


Container sind Sachwerte, die für den internationalen Handel unverzichtbar bleiben, denn über 90 Prozent des weltweiten Güteraustausches werden über den Seeweg abgewickelt. Der Zusammenhang zwischen Containermarkt und Weltwirtschaft lässt sich entsprechend auch am Containerumschlagswachstum ablesen. Wächst die Weltwirtschaft, steigt auch die Anzahl der umgeschlagenen Container in den Häfen. Seit einigen Monaten ist das bereits wieder der Fall: Erst im Januar 2018 ist der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) gegenüber dem Wert vom Dezember kräftig von 131,9 auf 134,4 gestiegen und erzielte einen der höchsten monatlichen Zuwächse in seiner elfjährigen Geschichte.


 


Stellungnahme der CH2 AG zur P&R-Insolvenz


Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns an der Interpretation von Gerüchten und Spekulationen nicht beteiligen. Die Hintergründe der Insolvenz kennen wir nicht und können sie nicht kommentieren. Gerne bestätigen wir, dass sich der Containermarkt nicht in einer Krise befindet. Ganz im Gegenteil, die Finanzierung und Vermietung von Containern an Reedereien und Logistikunternehmen ist ein profitables Geschäft. Die Auslastung der Containerflotten ist weltweit hoch und die börsennotierten Gesellschaften haben im vergangenen Jahr wieder Gewinne erwirtschaftet. Die P&R-Insolvenz ist kein Indiz dafür, dass sich der Containermarkt schlecht entwickelt oder vor einer Krise steht.


Zwischen den P&R-Investments und den BoxDirect-Vermögensanlagen bestehen wesentliche Unterschiede:


1. Kein Blindpool: Die BoxDirect-Anleger finanzieren Container, die von den Vertragspartnern (BSI Blue Seas Investment GmbH und deren Tochtergesellschaften) bereits bezahlt und übernommen worden sind. Die Containerportfolios sind in den Vermögensanlagen-Prospekten der Direktinvestments transparent dargestellt.


2. Keine Spekulation: Die Zeichner der BoxDirect-Direktinvestments finanzieren nur Container, die zum Zeitpunkt der Emission bereits durch die BSI Blue Seas Investment GmbH bzw. deren Tochtergesellschaften erworben worden sind. Mit dem Anlegerkapital werden keine neuen Container bestellt und keine spekulativen Akquisitionen finanziert.


3. Keine Verträge im Ausland: Sämtliche Gesellschaften, die in die Vermögensanlagen involviert und für die Abwicklung der Direktinvestments wesentlich sind, haben ihren Sitz in Deutschland. Emittenten sind Gesellschaften der BoxDirect Gruppe mit Sitz in Hamburg. Verkäufer und Mieter der Container sind die zur Aves One Gruppe gehörende BSI Blue Seas Investment bzw. deren Tochtergesellschaften, die ebenfalls in Hamburg sitzen. Die Aves One AG ist eine börsennotierte Gesellschaft mit Sitz in Hamburg. Demzufolge fließt das Anlegerkapital nicht ins Ausland. Erst die Containermanager und Endmieter sind international tätige Unternehmen, die ihren Sitz auch im Ausland haben können.


4. Volle Transparenz: Sowohl die Verträge als auch die Vertragspartner sind komplett transparent. Die BSI Blue Seas Investment ist eine Tochtergesellschaft der BSI Logistics GmbH, die eine Tochtergesellschaft der Aves One AG ist. Die Aves One AG ist als börsennotierte Gesellschaft zur vollen Transparenz verpflichtet. Auch die für die Vermietung zuständigen Containermanager werden in den Vermögensanlagen-Prospekten vorgestellt.


5. Renommierte Partner: Sämtliche Container werden von international führenden und anerkannten LeasingGesellschaften gemanagt. Die Aves One AG arbeitet erfolgreich mit den Leasing-Gesellschaften CAI, Florens und UES International (HK) zusammen. CH2 Contorhaus Hansestadt Hamburg AG | Steckelhörn 9 | 20457 Hamburg 20. März 2018


6. Plausibilität: Die Container-Direktinvestments von BoxDirect sind mit Blick auf den konkreten Erwerb und die tatsächlich stattfindende Vermietung der Container konzipiert. Das bedeutet, dass die Verkaufspreise und die Mietzahlungen an die Anleger auf Grundlage der tatsächlichen Anschaffungskosten der Container auf Seiten der BSI Blue Seas Investment und der tatsächlichen Mietverträge, die von den Containermanagern geschlossen wurden, beruhen.


7. Trackrecord: Die Emittenten haben bis dato alle Zahlungsverpflichtungen gegenüber Anlegern pünktlich und in voller Höhe erfüllt. Es gibt keine Leistungsstörungen.


8. Performancebericht: Die CH2 veröffentlicht jedes Jahr eine ausführliche Leistungsbilanz, in der alle platzierten Direktinvestments und deren wirtschaftlicher Verlauf dargestellt sind.


9. Keine Abhängigkeit vom Neugeschäft: Die BoxDirect Gruppe finanziert die Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Anlegern nicht aus den Einnahmen aus neuen Direktinvestments. Das Investorenkapital jeder Vermögensanlage ist zweckgebunden und wird auf einem jeweils eigenen Konto geführt. Die Mietzahlungen an die Anleger erfolgen aus den Mieten, die von den Reedereien an die Leasinggesellschaften bezahlt werden.


10. Sicherheit: Die Ansprüche der Anleger der BoxDirect-Direktinvestments sind durch ein Patronat der börsennotierten Aves One AG zugunsten der Investoren abgesichert.


Fazit: Die von der CH2 AG vermittelten Direktinvestments sind vollkommen transparent und unterscheiden sich in wesentlichen Merkmalen von den Produkten der Mitbewerber. Außerdem betreibt die CH2 AG von jeher eine aktive Kommunikation gegenüber allen Vertriebspartnern und Anlegern. Es gibt keine Fragen, die nicht beantwortet werden. Alle Direktinvestments haben bislang alle geplanten Auszahlungen pünktlich und vollständig geleistet.