Man muss kein Physiker oder IT-Experte sein, um den rasanten technologischen Fortschritt der vergangenen Jahrzehnte zu erkennen: Waren die ersten Rechner noch nahezu raumfüllend, übernehmen heute Smart-Phones im Hosentaschenformat immer komplexere Funktionen und bieten enorme Speicherkapazitäten. Die Beobachtung, dass die technologische Entwicklung in immer schnellerem Tempo voranschreitet, ist in der Wissenschaft als das Mooresche Gesetz bekannt. So besagt die nach dem Intel-Mitbegründer Gordon E. Moore benannte Faustregel, dass sich die Anzahl der elektronischen Schaltungen im Prozessor alle 18 bis 24 Monate verdoppelt. Anders ausgedrückt: Die Rechenleistung verdoppelt sich etwa alle zwei Jahre – und das bei sinkenden Kosten, wie untenstehende Tabelle illustriert.
Doch gilt der aus dem Jahr 1965 stammende Grundsatz auch heute noch? Es gibt Hinweise, dass Moores Gesetzmäßigkeit mittlerweile ins Stocken geraten ist bzw. sich zumindest verlangsamt hat. Hintergrund ist die immer höhere Dichte der integrierten Schaltkreise. Denn wenn mehr und mehr Schaltkreise auf dieselbe Fläche gedrängt werden, entsteht Hitze, welche dem Wachstumsprozess somit eine physikalische Grenze setzt. Aber: Dies bedeutet nicht das Ende der Innovationskraft; das Schlüsselwort lautet hier „Kreativität“. Der amerikanische Futurist und Autor Ray Kurzweil etwa argumentierte bereits im Jahr 2001, dass sich das Tempo des technologischen Wandels durch Erfindungen und Innovationen sogar weiter beschleunigen dürfte. Beispiele hierfür wären etwa alternative Trägermaterialien für elektronische Schaltkreise oder neuromorphe Systeme, welche sich an der Struktur unseres Gehirns orientieren. Kurzweils „Law of Accelerating Returns“ (dt. Gesetz vom steigenden Ertragszuwachs) besagt, dass sich die Leistung jedes Jahr verdoppelt, wenn die Informationstechnologie die Triebkraft für Innovationen bildet. Beispiele fände man in den Bereichen Robotik, künstliche Intelligenz und 3D-Druck.
Investitionschancen dank technologischem Fortschritt
Die Leistung nimmt zu, zugleich sinken die Produktionskosten, was den möglichen Fortschritt weiter beschleunigt:
Durchschnittskosten | Ursprünglich | Heute | Skaleneffekt |
---|---|---|---|
1 GB Speicherplatz | 2.000.000 US$ 1957 | 0,02 US$ 2017 | 100.000.000 x in 60 Jahren |
Solarenergie (pro kWh) | 30 US$ 1984 | 0,002 US$ 2018 | 1.200 x in 34 Jahren |
Elektroauto-Batterien (pro kWh Kapazität) | 1.300 US$ 2005 | 209 US$ 2017 | 6 x in 12 Jahren |
3D-Druck | 40.000 US$ 2007 | 100 US$ 2014 | 400 x in 7 Jahren |
Biotech (DNA-Profil eines Menschen) | 10.000.000 US$ 2007 | 100 US$ 2018 | 100.000 x in 11 Jahren |
Drohnen | 100.000 US$ 2007 | 100 US$ 2017 | 1.000 x in 10 Jahren |
Industrieroboter | 500.000 US$ 2008 | 1.000 US$ 2017 | 500 x in 9 Jahren |
Sensoren (insb. 3D-Lidar)* | 20.000 US$ 2009 | 3,50 US$* 2017 | 5.000 x in 8 Jahren |
Quelle: MainFirst, Ismail et al, 2014, Exponential Organizations, *Schätzung MainFirst
Während Endnutzer etwa in Form von immer leistungsfähigeren Smart-Phones oder Elektroautos von der Innovationskraft profitieren, schlägt sich der technologische Fortschritt auch in entsprechend erfolgreichen Geschäftsmodellen nieder.
„Ein gut positioniertes Unternehmen in diesem Bereich ist zum Beispiel Applied Materials, der weltweit größte Zulieferer der Halbleiterindustrie (für z. B. Samsung, Intel und TSMC), die viele dieser technologischen Fortschritte antreibt“, heißt es hierzu beim Investmentmanager MainFirst. Demnach stieg der Umsatz von Applied Materials gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent, was insbesondere Rekorderlösen in dessen Schulungs- und Dienstleistungssparte zu verdanken sei. Aufgrund der starken Nachfrage nach den Produkten von Applied Materials sei zu erwarten, dass das kräftige zweistellige Wachstum anhält. „Neue Forschungsergebnisse, die dazu beitragen werden, den steigenden Datenbedarf in der Ära der künstlichen Intelligenz (KI) und des Internets der Dinge zu befriedigen, dürften ein anhaltendes Wachstum auf lange Sicht sicherstellen“, so die Kapitalmarktexperten weiter.
Auch der Grafikkartenhersteller Nvidia profitiere insbesondere durch den hohen Datenbedarf von Big Data und künstlicher Intelligenz. So wies das Unternehmen in seinen Finanzergebnissen für das 2. Quartal alle Plattformen einen Rekordzuwachs aus. Insgesamt stieg der Gesamtumsatz um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3,12 Milliarden US-Dollar. Davon entfiel ein großer Teil auf die Rechenzentrumssparte, die ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 83 Prozent auf 760 Millionen US-Dollar steigern konnte. „Die jüngste Entwicklung des Unternehmens dürfte fortgesetztes Wachstum sicherstellen: Die neue Grafikkarte besitzt eine auf Deep Learning basierende Turing-Architektur. Die neue GPU komplettiert die Nvidia-RTX-Plattform, die einen neuartigen Ansatz für hybrides Rendering bietet, der Rasterisierung, Ray Tracing, Computing und KI kombiniert, um Echtzeit-Ray-Tracing zu ermöglichen. Dies wird aller Wahrscheinlichkeit nach in vielen Anwendungen wie Spielen, künstlicher Intelligenz und autonomem Fahren zum Einsatz kommen. Aufgrund seiner Fähigkeiten kann das neue System auch in der medizinischen Diagnostik angewendet werden, wie beispielsweise in der Biophotonik, was eine frühere Krebserkennung ermöglichen sollte“, fasst MainFirst zusammen.
Der MainFirst Global Equities Fund macht die Performance-Treiber investierbar
Frank Schwarz und sein Team, die den MainFirst Global Equities Fund (ISIN: LU0864710602) verwalten, haben das Potenzial von Nvidia bereits im Jahr 2015 erkannt und zählen den Titel zu ihren bislang erfolgreichsten Investments. Auch Applied Materials konnte zur hervorragenden Performance des Aktienfonds beitragen: Nach Angaben von MainFirst betrug die Wertentwicklung des Fonds 19,4 Prozent p.a. in den vergangenen fünf Jahren (Quelle: MainFirst, Stand: 31.08.2018). Im Portfolio des 2013 aufgelegten Fonds finden sich außerdem Werte wie Amazon, Samsung Electronics und Adobe Systems, aber auch Alibaba und Shiseido. Damit bietet der MainFirst Global Equities Fund Zugang zu weltweit erfolgreichen Unternehmen, wovon aktuell mehr als die Hälfte dem Bereich Informationstechnologie zuzuordnen sind.
Investoren-Info: Der MainFirst Global Equities Fund (ISIN: LU0864710602) ist kein reiner Tech-Fonds, bietet Anlegern aber vorrangig Zugang zu innovativen Technologie-Unternehmen. Über FondsDISCOUNT.de entfällt der branchenübliche Ausgabeaufschlag.