Der Nordea 1 – Global Climate and Environment Fund (ISIN: LU0348926287) ist bereits 2008 aufgelegt worden und investiert seitdem in Unternehmen, die eine ökologische und nachhaltige Gesellschaft befördern. Das thematisch ausgerichtete Portfolio adressiert grundsätzlich die Verbesserung der Umwelt, ein Schwerpunkt liegt auf der Bekämpfung des Klimawandels. „Unser fundamentaler Investmentprozess nach dem Bottom Up-Prinzip zielt darauf ab, ein Portfolio von Anlageideen mit hohem Überzeugungsgrad zu identifizieren, die mit ihren innovativen Klima-Lösungen in Zukunft hohe Cashflows generieren werden“, führt Thomas Sörensen aus.
Der Fokus des Fonds liegt auf globalen Aktien, bei denen es sich in der Regel um mittelgroße Wachstumsunternehmen handelt, die Lösungen zur Bewältigung des Klimawandels entwickeln und von denen erwartet wird, dass sie künftig hohe Cashflows erzielen. „Wir investieren hauptsächlich in drei Segmente: Pioniere im Sektor alternative Energien, Optimierer mit Fokus auf den Bereich Rohstoffeffizienz sowie Veränderer, die sich auf den Umweltschutz konzentrieren“, erläutert Henning Padberg, Co-Portfoliomanager des Fonds. Aufgrund des Researchs ist das Fondsmanagement davon überzeugt, dass Energie in Zukunft hauptsächlich in Form von Strom genutzt werden wird.
Angesichts dieser Einschätzung ist es auffällig, dass Nordea in Windenergieunternehmen wie Vestas investiert, aber keinen Photovoltaikwert im Portfolio aufweist. Alternative Energien hätten in den vergangenen Jahren zwar grid parity erreicht, was das Ende der konventionellen Stromerzeugung durch Kohle oder Öl beschleunigt, dennoch habe man kein attraktives Investment direkt im PV-Bereich gefunden, so das Fondsmanagement: Es gebe weiterhin geringe Markteintrittsbarrieren, fortschreitende Produktstandardisierung sowie irrationale Preisfindungen bei chinesischen Herstellern. Stattdessen investiert das Fondsmanagement lieber in Unternehmen der Energieeffizienz sowie im Bereich smart grids.
Der Schwerpunkt Rohstoffeffizienz bedeutet Unternehmen zu analysieren, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen dazu beitragen, die bestehenden Ressourcen optimal zu nutzen und die Effizienz zu steigern. „Wir halten dies für den wirtschaftlich sinnvollsten Weg, um den Schadstoffausstoß zu senken und den Energieverbrauch zu reduzieren. Zwar sind die Anlagechancen in diesem Segment möglicherweise nicht so offensichtlich wie in anderen Bereichen des Anlageuniversums, zeichnen sich aber durch eine sehr große Vielfalt aus und sind äußerst interessant. So umfasst dieser Bereich etwa eine smarte Landwirtschaft mittels verbesserter Navigationssysteme, energieeffizientes Kochen und Beleuchten sowie energieeffiziente Lösungen für die Segmente Verfahrens- und Baustofftechnik“ beschreiben die Fondsmanager.
Schließlich werden Firmen gesucht, die hoch wirksame Produkte für den Umwelt- und Naturschutz anbieten. Diese Sparte würde häufig durch Umweltschutzbestimmungen und Aspekte des Risikomanagements sowie das Bestreben bestimmt, die Qualität von Produkten und Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern. Letztlich kann die Vermeidung potenzieller Kosten im Zusammenhang mit Umweltschäden genauso wichtig - und lukrativ - sein wie die Bewältigung bestehender Probleme. Ein Beispiel entsprechender Investmens ist SIG Combibloc. Das Schweizer Unternehmen zählt zu den weltweiten Marktführen bei aseptischen Verpackungslösungen. Es werde von der weltweit steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungen für Lebensmittel und Getränkeprodukte profitieren. Ein anderes Investment hat der Fonds in Tomra Systems. Zu den Lösungen von Tomra Systems zählen die Materialrückgewinnung sowie sensorbasierte Sortier- und Recyclinganlagen für Industrie- und Gewerbekunden, in den Sektoren Lebensmittel, Getränkeabfüllung, Recycling und Bergbau. „Die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens haben einen klaren ökologischen Positiveffekt, da sie zur Reduzierung des Rohstoffeinsatzes in ressourcenintensiven Branchen beitragen. Die Recyclinglösungen von Tomra fördern zudem den Übergang zu einer nachhaltigeren Kreislaufwirtschaft“, so die Fondsmanager.
Keine Automotive-OEMs im Fonds, dafür führende Zulieferer
Auffallend ist, dass keine Anbieter von Elektrofahrzeugen im Fonds vertreten sind. Das Fondsmanagement sieht durch billige regenerative Stromerzeugung und fallende Batteriepreise durchaus die Chance, dass Verbrennungsmoroten bald überholt sein werden. Investitionschancen sieht man aber eher in spezialisierten Zulieferbereichen. In der strategischen Ausrichtung des Fonds sind dafür 4% vorgesehen, und die sind aktuell in Infineon Technologies und ST Microelectronics, führende Unternehmen bei Sensoren und Batteriemanagementsystemen, und ON Semiconductor sowie Monolithic Power, die auf energieeffiziente Applikationen auch im Automotive-Bereich spezialisiert sind, investiert.
Generell sieht das Fondsmanagement keine Gefahr, dass Nachhaltigkeit und Umweltschutz zurückgedreht werden können, weder durch die Pandemie noch politische Entscheidungen etwa in den USA sowie China und Indien, wo fossile Brennstoffe eine Renaissance zu feiern scheinen. Padberg und Sörensen sind sich deshalb sicher, weil sich Klima- und Energielösungen rechnen, und dies immer schneller. Die derzeit diskutierten push-backs seien allenfalls kurzfristiger Natur: „Wir sind überzeugt, dass die Gesellschaft als Ganzes will, dass die grüne Transformation beschleunigt wird. Unsere Einschätzung ist, dass Nachhaltigkeit überall mit steigender Dringlichkeit wahrgenommen wird und es sich um einen unumkehrbaren Trend handelt, der weder von einem Virus noch von einer durchaus möglichen Rezession gestoppt werden kann.“
Fazit
Der Fonds wird seit Auflegung vom selben Management geführt, der track-record ist eindrucksvoll. Anleger, die die Volatilität eines reinen Aktienfonds nicht schreckt können hier Rendite mit einer großen Portion impact investing verbinden.