Die hohe Komplexität der Assetklasse „Wandelanleihe“, garniert mit Marktineffizienzen des vergleichsweise engen Segments, schreckt private Investoren schnell ab. In der Tat ist es als Kleinanleger praktisch unmöglich, Wandelanleihen zu zeichnen, da die Stückelung häufig im sechsstelligen Bereich liegt und die Vielzahl der Anleihebedingungen, die sogenannten covenants, einer professionellen Herangehensweise bedürfen. Mit erfahrenem Fondsmanagement lässt sich das asymmetrische Risikoprofil von Wandelanleihen aber nutzen. Der Fisch Convertible Global Sustainable Fund (ISIN: LU0428953342) investiert mit globalem Ansatz in hybride Wandelanleihen nachhaltiger Unternehmen. Mit der vorstehend benannten ISIN gibt es eine Retail-Trance, die Privatanlegern die Möglichkeit eröffnet, in dieses Marktsegment zu investieren.
Wandelanleihen in klassischer Ausprägung, im Branchensprech als „plain vanilla“ betitelt, geben Investoren ganz grundsätzlich das Recht, die Anleihe zu einem festgelegten Preis in eine festgelegte Anzahl von Aktien umzuwandeln. Als hybride Anlagemöglichkeit kombinieren Wandelanleihen damit Eigenschaften von Anleihen und Aktien. Ein aus Investorensicht wichtiger Vorteil ist dabei das asymmetrische Kursverhalten: Bei Kursverlusten der unterliegenden Aktie verlieren Wandelanleihen nur unterdurchschnittlich an Wert, da der Coupon den Rückgang abfedert (sog. Bond Floor) und zur Not die Anleihe bis zur Fälligkeit gehalten werden kann. Bei Kursgewinnen verhält sich das Produkt immer mehr wie eine Aktie und der Investor partizipiert an den Kursgewinnen. So weit die Theorie, in der Praxis gibt es häufig Bedingungen, die die Chancen einschränken, von einer Pflichtwandlung bis hin zu vorzeitiger Kündigungsmöglichkeit des Emittenten. Hinzu kommt die mögliche Schlechterstellung bei Nachrang-Anleihen im Insolvenzfall.
In 2020 geradezu lehrbuchmäßiges Verhalten der Assetklasse
Fisch Asset Management investiert weltweit in Wandelanleihen nachhaltiger Unternehmen, wobei das Nachhaltigkeits-Research der Bank J. Safra Sarasin AG genutzt wird. Währungsschwankungen der Investitionen gegenüber der Referenzwährung werden größtenteils abgesichert. Seit Auflage des Fonds im Mai 2005 hat das Konzept mit 4,5% p.a. rentiert. YTD liegt der Fonds mit 8,6% im Plus (Stichtag jeweils 30. August 2020). „Nach zwei Dritteln des Anlagejahrs 2020 kann konstatiert werden: Wandelanleihen legten ein lehrbuchmäßiges Verhalten an den Tag. Sowohl das defensive Verhalten in der scharfen Krise im Februar und März als auch die Partizipation an den Kursgewinnen in der bis heute andauernden Erholungsphase funktionierten wie gewünscht“ betont Stephanie Zwick, Head Convertible Bonds bei Fisch AM (siehe Foto). Dies habe sogar zu einer deutlichen Outperformance des breiten Wandelanleihenmarkts seit Jahresanfang im Vergleich zu den meisten bekannten Aktienindizes geführt. „Die Hauptgründe sind der traditionell hohe Anteil des Wandelanleihenmarkts in Nordamerika, wo die Erholung deutlicher ausfiel, sowie die Sektoren zyklischer Konsum und Technologie, welche einen stärkeren Anteil in der Anlageklasse Wandelanleihen aufweisen als bei Aktienmarktindizes“, so die Expertin.
Sie sieht weitere positive Entwicklungen am Markt, die Zahl und Volumen von Neuemissionen die Vorjahre deutlich übertreffen. Im aktuellen Umfeld haben besonders krisengeschüttelte Unternehmen die Wandelanleihe als attraktives Finanzierungsinstrument (wieder)entdeckt. Dazu zählten beispielsweise Kreuzfahrtgesellschaften, Hersteller und Händler von Sport- und Freizeitausrüstung sowie Fluggesellschaften. „Aus Investorensicht ist dies eine willkommene Entwicklung. Denn diese Emissionen ermöglichen es dem Investor, sich auch direkt in den stark getroffenen Branchen zu engagieren und an einer potenziell überdurchschnittlichen Erholung zu partizipieren. Zudem bieten Emissionen aus diesen Sektoren eine weitere Diversifikationsmöglichkeit, da diese Segmente bisher weniger stark repräsentiert waren im Wandelanleihenuniversum“ verdeutlicht Zwick. Da auch bewährte Unternehmen an den Markt gingen, die Deutsche Post, Infineon und Encavis platzierten hierzulande zuletzt Milliardenvolumen, sei das Risiko-Gleichgewicht erhalten geblieben.
Sehr breit gestreutes, globales Portfolio von Anleihen nachhaltiger Unternehmen
Der Blick in das Portfolio zeigt ein breit über Branchen und Kontinente gestreutes Feld von Anleihen mit Schwerpunkt in den USA, wenngleich die drei größten Positionen Iberdrola (3,55%, Spanien), Symrise (3,02% Deutschland) und Best Path (2,67%, China) aus anderen Regionen stammen. Die Nachhaltigkeitsfilter werden über Ausschlüsse und einen best-in-class-Ansatz umgesetzt. Die Kriterien sind en detail im Dokument zum Europäischen Transparenzkodex für Nachhaltigkeitsfonds und auch im Nachhaltigkeitsprofil des Forum Nachhaltige Geldanlage auf der Homepage einzusehen. Fisch verwendet externes Research von Sarasin (JSS) und im Rahmen der nachgelagerten ESG-Integration externes qualitatives Research von MSCI. JSS verfügt im Asset Management über eine eigene Abteilung Sustainable Investment Research mit sieben Nachhaltigkeitsspezialisten, deren Aufgabe es ist, Unternehmen, Institutionen und Länder aus Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführung- (ESG) Perspektiven zu bewerten.
Die Analysten greifen dabei u.a. auf aggregierte Nachhaltigkeitsdaten von Drittanbietern zurück, um das nachhaltige Anlageuniversum zu bilden. Dabei handelt es sich u.a. um MSCI ESG für Umwelt- und Sozialdaten, Governance Metrics International (GMI; heute Teil von MSCI ESG) für Governance-Daten und RepRisk für die Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Reputationsrisiken. Zudem verwendet Fisch Daten von VigeoEiris für die Analyse von umwelt- und sozialbezogenen Produkt- und Dienstleistungsinformationen (positive Selektion). Diese Daten werden auch für die anschließende Unternehmens-Detailanalyse verwendet. Klimaspezifische Daten werden über Carbon Delta gesammelt. Carbon Delta liefert die aktuelle Ausrichtung der Unternehmen in Bezug auf das Pariser Abkommen sowie den Aufwand, der für jedes Unternehmen in Prozent erforderlich ist, um mit verschiedenen Szenarien (1,5°C, 2°C und 3°C) in Einklang zu stehen.
Zur momentanen Faktenlage betont Zwick, dass das Fondsmanagement die Kreditqualität noch intensiver zu beleuchten hat, um in diesen bezüglich Covid-19 unsicheren Zeiten Ausfälle möglichst zu vermeiden. „Den Wandelanleihenmarkt sehen wir fundamental positiv und auch die Liquidität ist gut.“ Gleichwohl seien Wandelanleihen kein Trading Tool, um kurzfristige Markterwartungen umzusetzen. Im Gegenteil: ihr Nutzen komme vor allem langfristig als strategischer, defensiver Baustein eines globalen Portfolios zum Tragen: „Sie haben in den vergangenen 25 Jahren gezeigt, dass sie die Stabilität erhöhen, ohne dass der Anleger dies über einen Aktienmarktzyklus hinweg mit einer spürbar niedrigeren Rendite erkaufen musste.“
Fazit: Angesichts niedriger Zinsen und ambitioniert bewerteter Aktienmärkte müssen alternative Anlagen ins Blickfeld genommen werden. Wandelanleihen als solche stellen prinzipiell eine interessante Asset-Klasse dar. Der Fisch Convertible Global Sustainable Fund kann vor diesem Hintergrund einen interessanten defensiven Baustein für ein langfristig ausgerichtetes Portfolio darstellen, zumal durch die nachhaltige Ausrichtung das Rückschlagsrisiko zusätzlich minimiert wird.
Chartverlauf des Convertible Global Sustainable Fund: