Die Corona-Pandemie hat es noch einmal eindrucksvoll vor Augen geführt: Unternehmen aus dem Biotech-Sektor werden sehr schnell zu Gewinnern – oder aber ihr Ansatz geht nicht auf und Chancen verpuffen. Während Moderna und Biontech/Pfizer mit ihren mRNA-Impfstoffen weltweit den Kampf gegen die Pandemie anführen und die Aktienkurse entsprechend nach oben schossen, gelang es dem Curevac-Team leider nicht, ein wirksames Vakzin zu entwickeln.


Diese Beispiele zeigen, wie dynamisch es im Biotechnologie-Sektor zugeht: Werden neue Medikamente oder Therapien entwickelt, weckt dies gerade bei großen Patientenzahlen viel Fantasie bei den Aktionären und die Kurse gehen nach oben. Bekommt ein Mittel allerdings nicht die erwartete Zulassung oder kann in der Praxis nicht überzeugen, ist die Enttäuschung auch bei Anlegern groß.


Oder Biogen: Deren Medikament „Aduhelm“ ist seit langem wieder ein Hoffnungsschimmer, um die weit verbreitete Alzheimer-Erkrankung zumindest zu verlangsamen. Nach der Zulassung in den USA ging der Wert durch die Decke. Inzwischen hat sich die Euphorie aber wieder etwas gelegt und die noch ausstehenden Wirksamkeitsstudie, die Frage bezüglich Zulassung in der EU und auch der hohe Preis für das Medikament haben den Aktienkurs belastet.


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Biotechnologie: Mit Fonds breit gestreut in den Markt einsteigen


Biotech-Investments sind somit eher spekulativ ausgerichtet. Wer seine Aktieninvestments nicht täglich kontrollieren möchte, findet in speziellen Branchenfonds Anlagealternativen, mit denen man breit gestreut in den spannenden Markt einsteigen kann: Bricht ein Wert ein, zündet vielleicht ein anderer Ansatz und verhilft zu einer attraktiven Performance.


Mit folgenden drei Fonds konnte man in den vergangenen fünf Jahren von der Ertragskraft großer Biotech-Unternehmen profitieren:


Candriam Equities  Biotechnology (ISIN: LU0942225912)


Der 2013 aufgelegte Fonds ist wie im Biotech-Sektor üblich sehr US-lastig strukturiert. Investiert wird in Unternehmen, die Medikamente entwickeln, medizinische Geräte anbieten oder im Bereich Molekulardiagnostik positioniert sind. Im Portfolio finden sich etwa Moderna und Biogen, die größte Position ist aktuell Amgen, mit einem Umsatz in 2020 von  25,4 Milliarden US-Dollar und rund 20.000 Mitarbeitern das führende Unternehmen in der Branche. Zu dessen Blockbustern gehört z.B. das Medikament Epogen, das bei Dialysepatienten zum Einsatz kommt. Der Aktienfonds konnte in den vergangenen fünf Jahren durch eine dreistellige Performance überzeugen, allerdings – wie in diesem Sektor üblich – ist auch die Volatilität (Schwankungsbreite) vergleichsweise stark ausgeprägt.


 


UBS (Lux) Equity Fund – Biotech (ISIN: LU0400035332)


Die Top-Holding bei diesem UBS-Fonds ist AbbVie. Das US-Unternehmen forscht an einer Vielzahl von Erkrankungen, darunter etwa Hepatitis C, Multiple Sklerose, Onkologie, Alzheimer und Parkinson. An zweiter Stelle nach Anteil am Investitionsvolumen steht Vertex Pharmaceuticals, das Medikamente beispielsweise gegen Autoimmunkrankheiten, Krebs und neurologischen Erkrankungen entwickelt. Auch der Alzheimer-Hoffnungsträger Biogen findet sich unter den Top-Holdings. Der Fonds ist seit 2012 erhältlich und konnte im Depot bislang ebenfalls einen interessanten Renditebeitrag liefern.


 


DWS Biotech (ISIN: DE0009769976)


Auch die DWS hat einen Biotech-Fonds im Programm, der Branchenfonds DWS Biotech bietet seit Auflage im Jahr 1999 breit gestreuten Zugang zu aussichtsreichen Kandidaten aus der Medikamentenforschung. Im Portfolio finden sich unter anderem Moderna, Vertex Pharmaceuticals und Amgen. Anleger sollten allerdings – wie für die Branche typisch – etwas Nervenstärke mitbringen: Die hohen Renditechancen fordern auch eine vergleichsweise ausgeprägte Schwankungstoleranz ein.