Vor dem Hintergrund der derzeitigen Höhenflüge an der Börse mehren sich die Prophezeiungen eines möglichen Crashs oder zumindest empfindlicher Kurskorrekturen. Doch Anleger sollten nun nicht nervös werden und in Aktionismus verfallen, sondern vielmehr starke Nerven beweisen – denn wer langfristig investiert bleibt, hat am Ende mehr von seinem Investment. So ist der Faktor Zeit, also langfristig investiert zu bleiben, laut einer Analyse von Fidelity International wichtiger als der Einstiegszeitpunkt.
Mit einem „langen Atem“ lassen sich sogar heftige Einbrüche, wie etwa die Finanzkrise vor zehn Jahren, aussitzen. Wie Fidelity schreibt, könnten Anleger, die am 30. September 2007 erstmals 5.000 Euro in den DAX 30 investiert und in den Folgejahren bis 2016 jeweils zum selben Datum 5.000 Euro eingezahlt hätten, sich heute über eine Summe von 88.284 Euro* freuen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Rendite von 5,02 Prozent pro Jahr.
Zum Vergleich: Wer sein Geld stattdessen auf einem Tagesgeldkonto mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 1,19 Prozent pro Jahr geparkt und jedes Jahr weitere 5.000 Euro angespart hätte, müsste sich heute mit einem Vermögen von 53.392 Euro begnügen.** Die Differenz: ganze 34.892 Euro.
„Viele Anleger haben sich vor zehn Jahren, als die Krise begann, die Finger verbrannt. Einige brachten ihre Ersparnisse danach auf Tages- oder Festgeldkonten in Sicherheit. Aber Bares ist nicht immer Wahres. Denn über die letzten zehn Jahre hätte das so angelegte Ersparte wegen der niedrigen Zinsen kaum etwas eingebracht“, erklärt Andreas Telschow, Anlageexperte bei Fidelity International. „Anleger, die dagegen die Nerven bewahrt und nach Ausbruch der Krise ihr Anlagekapital nach und nach am Markt investiert hätten, könnten sich heute über ein stattlich angewachsenes Vermögen freuen – trotz des Börsencrashs Ende 2008, der anschließenden Schuldenkrise im Euroraum und diverser politischer Turbulenzen in den vergangenen zehn Jahren. Schwankungen sind ein natürlicher Bestandteil der Aktienmärkte – Durchhalten zahlt sich aus.“
Mit Aktienfonds breit gestreut von Kursentwicklungen profitieren
Wem Aktien-Einzelinvestments nicht geheuer sind – schließlich stellt sich hier ein Ausfallrisiko –, kann sich alternativ breit streuende Aktienfonds ins Depot legen. Für den langfristigen, kontinuierlichen Vermögensaufbau bieten sich Fondssparpläne an, bei denen monatlich eine überschaubare Summe eingezahlt wird. Wie der Chartverlauf beispielhaft für drei beliebte Deutschland-Aktienfonds zeigt, konnten diese Fondsmanager den DAX sogar übertreffen. Der Top-Fonds DWS Deutschland (ISIN: DE0008490962) brachte geduldigen Anlegern in zehn Jahren eine Performance von ganzen 156,84 Prozent ein – insofern gilt auch hier: Abwärtsphasen aussitzen und langfristig investiert bleiben.
* Quelle: Fidelity International, Oktober 2017. Anlage von 5.000 Euro jeweils am 30. September eines Jahres von 2007 bis 2016 in den DAX. Investierter Gesamtbetrag: 50.000 Euro.
** Quelle: Fidelity International, Oktober 2017. Basierend auf einer Anlage von 5.000 Euro jeweils am 30. September eines Jahres von 2007 bis 2016 in ein deutsches Tagesgeldkonto mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 1,19 % p.a. (durchschnittlicher Basiszinssatz für Tagesgeldkonten von September 2007 bis September 2017, Quelle: https://index.fmh.de/fmh-index/zinsentwicklung/schnellversion/).