Growth-Investmentstrategien konzentrieren sich auf Unternehmen, die ein überdurchschnittliches Wachstum aufweisen. Dabei steht in der Regel der Umsatz des Unternehmens im Mittelpunkt. Eine Faustregel besagt, dass ein Unternehmen innerhalb der letzten drei Jahre ein Umsatzwachstum von mindestens 20 Prozent vorweisen können muss, um als Growth-Unternehmen zu gelten.
Dem Growth-Ansatz wird häufig das Value Investing als polares Gegenstück gegenübergestellt. Bei Letzterem liegt der Fokus auf dem Unternehmenswert; beim Titelkauf steht also das Wertsteigerungspotenzial im Mittelpunkt, Investoren schauen nach unterbewerteten Titeln – Unternehmen, deren Marktwert unter dem Unternehmenswert liegt.
Bedeutet dies also im Umkehrschluss, dass Growth-Titel überbewertet sind und die Fundamentaldaten der Unternehmen keine Rolle spielen? Keineswegs, wenn es nach dem Vermögensverwalter Comgest geht. Bereits seit der Gründung im Jahr 1985 verfolgt der internationale Anbieter unternehmensweit einen einzigen Anlagestil: Quality Growth, also Qualitätswachstum – mit Betonung auf Qualität.
Quality Growth
Voraussetzung für die Aufnahme eines Titels in eines der Comgest-Fondsportfolios ist, dass das Unternehmen ein langfristiges Wachstumspotenzial vorweisen kann. Zu diesem Zweck verfolgen alle Comgest-Fondsmanager einen reinen Bottom-up-Ansatz und investieren unabhängig von Benchmarks und Sektoren. Dabei greifen die Teams auf firmeneigenes Research zurück. Besonderen Wert legt Comgest auch auf die langjährigen Unternehmens- und Branchenbeziehungen, die die Gesellschaft pflegt. „Dieser Ansatz ermöglicht es Comgest, die ‚Qualität‘ eines Unternehmens zu bestimmen und festzustellen, ob es die Kriterien erfüllt, von denen wir glauben, dass sie eine nachhaltige Wertschöpfung ermöglichen“, erklärt Arnaud Cosserat, CEO und CIO der Comgest Gruppe, in der Unternehmenspublikation „The Quality Growth Investor“. Im Mittelpunkt jeder Bottom-Up-Analyse steht eine Bewertung der Fundamentaldaten der Unternehmen. Für eine langfristige Wertsteigerung identifiziert Comgest Unternehmen, die ihrer Analyse nach einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil haben, um somit Portfolios aufzubauen, die über einen Anlagehorizont von fünf Jahren jährlich ein prozentual zweistelliges Gewinnwachstum je Aktie ermöglichen.
Faktor Nachhaltigkeit
Als fester Bestandteil des Bottom-up-Research der Comgest Gruppe ist das Thema Nachhaltigkeit präsent in allen Finanzprodukten des Unternehmens. Ein Team aus ESG-Analysten steuert seinen Teil zur Fundamentaldatenanalyse bei. Neben eigenem Research greift das Team auch auf externe Informationsquellen außerhalb der Finanzbranche zurück und arbeitet eng mit einigen der weltweit führenden Organisationen für nachhaltiges Investieren zusammen. Dazu gehören unter anderem MSCI ESG Research, ISS ESG und Sustainalytics. „Wir sind der festen Überzeugung, dass jedes Unternehmen einen gesellschaftlichen Nutzen schaffen sollte, denn nur dann wird es langfristig erfolgreich sein“, heißt es in der Comgest-Publikation „Nachhaltig aus Prinzip“.
Dennoch erfolgt der Fokus auf Nachhaltigkeit nicht allein aus ideologischen Gründen. In der Broschüre heißt es dazu weiter: „Über die Berücksichtigung von ESG-Kriterien können Finanzanalysten und Portfoliomanager ihr Wissen über die bestehenden bzw. potenziellen Risiken, aber auch die Chancen eines Unternehmens erweitern.“
Ein Ansatz, viele Fonds
Mit einer breiten Palette an Aktienfonds will Comgest seinen Anlegern ein diversifiziertes Produktangebot bieten. Unter anderem bietet das Unternehmen Fonds an, die einen regionalen Schwerpunkt setzen. Dabei baut Comgest auf die Expertise, die die Fondsmanager für den jeweiligen Markt mitbringen. Denn während unternehmensweit der Quality-Growth-Ansatz eingesetzt wird, entscheidet doch das jeweilige Marktumfeld, in welchen Branchen die vielversprechendsten Unternehmen zu finden sind – oder welcher Teilbereich einer Branche das spannendste Wachstumspotenzial zu bieten hat.
Welch unterschiedliche Bilder sich dadurch in der Branchengewichtung ergeben, lässt sich anhand ausgewählter Fonds veranschaulichen. So wird derzeit im Comgest Growth Europe (ISIN: IE00BD5HXD05) die Gesundheitsbranche am stärksten gewichtet mit einem Anteil von 27,5 Prozent. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Informationstechnologie (IT) und zyklische Konsumgüter. Comgest Growth America (ISIN: IE00B6X2JP23) spiegelt die Übermacht der IT-Branche in den USA wider: Ganze 38,7 Prozent der Branchengewichtung fallen auf die Informationstechnologie. Mit 16,2 Prozent folgt die Gesundheitsbranche mit einigem Abstand, Platz drei teilen sich mit je 10,5 Prozent Industrie und zyklische Konsumgüter. Im Portfolio des Comgest Growth Japan (ISIN: IE00BYNFH318) wiederum stehen Industrie (21,8 Prozent) und zyklische Konsumgüter (21 Prozent) vor der IT (13,6 Prozent). Ein ähnliches Übergewicht wie im US-Fonds die IT zeigt sich im Comgest Growth China (ISIN: IE0030351732) bei den zyklischen Konsumgütern: Mit 27,6 Prozent sind sie weit stärker gewichtet als die Kommunikationsdienste auf Platz zwei (16,9 Prozent) und der Gesundheitssektor auf Platz drei (zwölf Prozent).
Mit dem globalen Fonds Comgest Monde (ISIN: FR0000284689) möchte das Unternehmen Anlegern eine Lösung anbieten, die weltweit die attraktivsten Quality-Growth-Unternehmen rauspickt. Hier sind weder eine thematische noch eine regionale Gewichtung vorgegeben. Durch den Bottom-up-Ansatz ergibt sich jedoch derzeit ein starkes Exposure gegenüber US-amerikanischen Titeln (46,9 Prozent), die das Fondsmanagement als besonders attraktiv im Quality-Growth-Bereich bewertet. Es überrascht daher nicht, dass sich auch bei der Branchengewichtung eine ähnliche Reihenfolge wie im US-Fonds ergibt – die Verteilung ist allerdings etwas gleichmäßiger: Nach IT mit 22,9 Prozent folgen Gesundheit mit 16,7 Prozent und nichtzyklische Konsumgüter mit zwölf Prozent.
Dass sich auch innerhalb der Branchen je nach Region ein heterogenes Bild ergibt, wenn man das Wachstumspotenzial der einzelnen Unternehmen betrachtet, lässt sich beispielsweise am Gesundheitssektor zeigen. Dieser ist in fast jedem genannten Fonds unter den Top 3, mindestens aber unter den Top 5 in der Branchengewichtung zu finden – Gesundheit ist weltweit ein wichtiges Thema, dass auch künftig voraussichtlich noch an Bedeutung gewinnen wird. Während aber beispielsweise in Europa, den USA und auch China insbesondere der Pharmasektor ein großes Wachstumspotenzial aufweist, liegt in Japan der Fokus eher auf präventiven Maßnahmen, wie Richard Kaye, einer der Fondsmanager des Aktienfonds Comgest Growth Japan, erklärt. Auch hier ist also die Expertise der Research- und Analyseteams sowie des Fondsmanagements gefragt.