Luftfahrt durch Corona lahmgelegt; Frachtflüge legen zu


Die erste Corona-Welle hat die Luftfahrt weltweit nahezu komplett gestoppt. Omikron sorgte für die nächsten Anpassungen und kurzfristige Unterbrechungen im Flugverkehr. Im Jahr 2021 erreichte der Flugverkehr in Deutschland lediglich 50 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. TUI Chef Fritz Joussen zeigt sich optimistisch, was das laufende Jahr angeht: Bereits jetzt buchten deutsche Urlauber Flugreisen für den Sommer – wenn auch das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht sei. Das stabile Rückgrat der Luftfahrt bilden Frachtflüge: Hier steigt die Nachfrage beständig.


Airbus und Boeing positionieren sich


Airbus lieferte unlängst seinen letzten Riesenjet A380 aus und beendete damit die Produktion eines hochgeschätzten Flugzeugs. 853 Passagiere auf zwei Etagen fanden im Fliegergiganten Platz. Die Idee dahinter war, möglichst viele Menschen auf einmal transportieren zu können, da sich der Luftraum mit steigenden Flugzahlen verdichtete. Die vier Triebwerke verbrauchen jedoch eine Menge Treibstoff, was sich für die Airlines nicht mehr rentiert. Der Trend gehe heute zu kleineren Maschinen, die Direktflüge zwischen regionalen Flughäfen anböten, so ein Bericht vom Tageblatt Lëtzebuerg. Während der Corona-Krise hat Airbus sich dazu entschlossen, die Jets der A320neo-Baureihe weiter zu produzieren. Eine gewagte, aber vorausschauende Entscheidung: Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass Airbus kleineren Zulieferern die Existenz gerettet habe. Zwar wären die Flugzeuge für mehrere Monate im Lager verschwunden, doch jetzt steige die Nachfrage. „Der Markt ist wieder da. Unsere Kunden wollen unsere Flugzeuge schneller, als wir sie liefern können“, sagt Airbus-Einkaufschef Jürgen Westermeier gegenüber der Süddeutschen und bekräftigt damit die Wachstumspläne des Flugzeugbauers. 41 Prozent der Zulieferer sehen die Situation nicht ganz so positiv und rechnen mit einem Abschlag von 20 Prozent.


Der Konkurrent Boeing hat indes mit Problemen zu kämpfen: Nach den Abstürzen zweier Boeing 737 Max 2018 und 2019 hat der US-Senat einen Bericht veröffentlicht, in dem Whistleblower von Boeing selbst, vom Triebwerkhersteller General Electric und von der Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) zu Wort kommen. Sie berichten von Sicherheitsmängeln, einer ungesunden Firmenkultur bei Boeing und einer ungenügenden Aufsicht der FAA. Probleme habe es vor allem mit der Flugsteuerungssoftware MCAS und zu hohem Termindruck beim Bau der Boeing 787 gegeben.


Die Koalition treibt den Klimaschutz voran


Der Klimaschutz steht bei der neuen Ampel-Koalition ganz oben auf der Liste. Das und die allgemeine Wandlung in der Welt hin zu mehr Klimaschutz lässt die Forderung nach einer Alternative zum CO2-Sünder Luftfahrt lauter werden. Die neue Bundesregierung offenbart im Koalitionsvertrag ihre Pläne für die Luftfahrt: „Deutschland soll Vorreiter beim CO2-neutralen Fliegen werden bei Wahrung von fairen Rahmenbedingungen im internationalen Wettbewerb.“ Für die Koalition ist die erste Maßnahme eine europaweite Luftverkehrsabgabe, bis über eine Kerosinsteuer in der EU entschieden wurde. Zusätzlich sollen Flugtickets nicht mehr für einen Preis „unterhalb der Steuern, Zuschläge, Entgelte und Gebühren verkauft werden“. Die Einnahmen aus der Abgabe sollen in die Produktion emissionsfreier Flugtreibstoffe und in die Forschung und Entwicklung investiert werden. Flughäfen sollen ebenfalls klimaneutral betrieben werden. Thomas Jarzombek von der CDU war Koordinator der Großen Koalition. Er erklärt gegenüber ingenieur.de, dass die vorige Regierung ein Paket von 200 Millionen Euro für die Entwicklung alternativer Antriebe geschnürt habe. Er sieht die Zukunft der Luftfahrt in Wasserstoff-Batterie-Hybriden.


Die Luftfahrt wird revolutioniert


CO2-neutrales Fliegen beschäftigt die Branche schon länger. Easyjet und der Triebwerkhersteller Rolls Royce haben für die nächsten zwei Jahre eine Zusammenarbeit angekündigt. Sie wollen unter anderem an CO2-freier Technologie forschen. Das Flughafenmagazin airportzentrale.de schreibt von einer neu vorgelegten Strategie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Deren Vorsitzende Anke Kaysser-Pyzalla erklärte: „Die Vision des DLR ist eine emissionsfreie Luftfahrt. Der Weg dorthin erfordert einen disruptiven Ansatz und neue Technologien […].“ Die neuen Technologien sollen darauf abzielen, den Energiebedarf der Flugzeuge zu verringern und alternative Antriebe zu entwickeln, die auf Kurz-, Mittel- und Langstrecken angepasst sind.


Der Flugzeugbauer Airbus stellt sich den Herausforderungen der Zukunft und hat sich mit dem Flughafenbetreiber Vinci und dem Hersteller technischer Gase Air Liquide zusammengetan. 2035 will Airbus das erste Wasserstoffflugzeug auf den Markt bringen, während Vinci sich die nötige Infrastruktur zur Aufgabe gemacht hat. Der dritte im Bunde, Air Liquide, ist für die Versorgung der Flughäfen mit Wasserstoff verantwortlich. Bisher hat Airbus drei Wasserstoff-Prototypen entwickelt, die Ende 2020 vorgestellt wurden: Das Turbofan-Design für 120 bis 200 Passagiere, das Turboprop-Design für etwa 100 Passagiere und den Blended-Wing-Body für bis zu 200 Passagiere. Welche – oder ob alle – der Typen realisiert werden, ist noch nicht bekannt. Airbus will die neuen Flugzeuge weiter verbessern.


Fonds aus der Luftfahrt


Der La Francaise Systematic Global Listed Infrastructure ® (ISIN: DE0009763342) ist ein ausschüttender Aktienfonds, dessen Fondsvermögen weltweit in Unternehmen der Infrastruktur investiert wird. Anlageziel ist ein möglichst hoher Wertzuwachs. Der Fonds zeichnet sich durch einen speziellen Ansatz zur Aktienauswahl aus: Rein systematisch werden die Titel nach Qualität, Value, Trendstabilität, einem niedrigen Risiko und ESG-Kriterien selektiert. Jedes Quartal werden die Titel im Portfolio gleichgewichtet. Auf marktübliche Prognosen wie Indexstände und Währungsentwicklung wird verzichtet. Nordamerika ist die am stärksten vertretene Region, gefolgt von Europa, Asien und Australien.


Der Partners Group Listed Investments - Listed Infrastructure (ISIN: LU0263855479) ist ein thesaurierender und aktiv gemanagter Aktienfonds mit Fokus auf Infrastrukturunternehmen. Als Vergleichsindex dient der S&P Global Infrastructure (TR). Der Fonds wird nach Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung für ESG-Kriterien eingestuft. Als Anlageziel nennt das Fondsmanagement einen angemessenen Wertzuwachs aus dem Kapitalwachstum und Ertrag. Die Investitionen können in der ganzen Welt getätigt werden. Die Poleposition im Portfolio nimmt aktuell Vinci ein, der größte private Flughafenbetreiber der Welt.


Ziel des Macquarie Global Listed Infrastructure (ISIN: LU0433812962) ist es, mittel- bis langfristig ein solides Kapitalwachstum und hohe Erträge zu erwirtschaften. Dafür wird das Vermögen in Unternehmen weltweit angelegt, die im Bereich Infrastruktur tätig sind. Fluggesellschaften haben einen Anteil von neun Prozent im Portfolio. Darüber hinaus liegt der Fokus auf Stromversorgern und Unternehmen aus dem Transportwesen wie National Grid, Sempra Energy und East Japan Railway. Der Aktienfonds ist sparplanfähig.


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