In der Schweiz ist das politische und gesellschaftliche Tun fein ausbalanciert. In der Regierung zum Beispiel, dem Bundesrat, sind gleich vier Parteien vertreten, der Vorsitz wechselt jährlich. Der Swisscanto PF Sustainable Balanced (Chart hier einsehen und Fonds kaufen unter ISIN: LU0208341965) trägt diese Ausgewogenheit bereits im Namen: Die mehr als 460 Positionen im Fonds werden sehr fein austariert. Die Aktienquote ist dabei zwischen 35 und 65% festgeschrieben, liegt aber in der Regel – man ahnt es – genau in der Mitte dieser Range. Der Fonds ist somit ein durch und durch Schweizer Produkt: Equilibristik für Fortgeschrittene
Diversifikation ist ein Klassiker beim Investieren. „Das Portfolio gut zu mischen, innerhalb einer Anlageklasse beziehungsweise über verschiedene Anlageklassen hinweg, ist unverändert sinnvoll“ zeigt sich Fondsmanager Reto Niggli (siehe Foto) überzeugt. Diversifikation schütze vor zu hohen Risiken heute wie gestern - und entsprechend gehören Mischfonds zu den Anlagelösungen, die für Investoren ein optimales Basisinvestment darstellen. „Und idealerweise sollte der Faktor Nachhaltigkeit integriert sein, um als Investor up to date zu sein“, so Niggli.
35 bis maximal 65 % Aktienquote
Der Swisscanto Portfolio Fund Sustainable Balanced vereint die beiden Hauptanlageklassen Aktien und Anleihen nachhaltig. Ergänzend darf auch in Geldmarktpapiere investiert werden. Dabei liegt die Aktienquote zwischen 35 und maximal 65 Prozent des Gesamtportfolios. Zum Anlageprozess sagt Niggli: „Diesem liegt die Annahme zugrunde, dass jedes ungelöste gesellschaftliche oder globale Problem nichts anderes als eine große, unentdeckte Marktchance ist. Darum konzentrieren wir uns auf Unternehmen, die aufgrund ihrer Lösungsbeiträge zu Nachhaltigkeitsproblemen profitabel wachsen.“ Man habe einen „einzigartigen Ansatz entwickelt, der Impact mit Quality (IQ) verbindet. Indem wir uns auf Unternehmen fokussieren, die einen hohen ‚IQ‘ aufweisen, zeigen wir, dass sich finanzielle und nachhaltige Rendite ergänzen“ zeigt Niggli, dass sich die Schweizer auch auf griffiges Marketing verstehen.
Klimaschutz ernst nehmen
Generell sollen Investitionen im Fonds auch positiv zum Klimaschutz beitragen. „Ein im Vergleich zum Benchmark niedrigerer Carbon Footprint als bekanntes Merkmal zeigt aber lediglich, dass die Unternehmen bei steigenden CO2 Preisen weniger zusätzliche Kosten haben als jene in der Benchmark, macht aber keine Aussage, ob der Fonds mit dem Pariser Klimaziel vereinbar ist“ verdeutlicht der Fondsmanager. Der Swisscanto Sustainable Balanced trage mit seinen Investitionen dazu bei, dass die Pariser Klimaziele erreicht werden können, da keine Investitionen getätigt werden in Industrien, die nicht kompatibel mit dem Klimaschutz (2-Grad-Ziel) sind. „Daher sind unter anderem Förderung fossiler Energieträger, Stromproduktion aus fossilen Energieträgern, Fluglinien oder traditionelle Automobilhersteller ausgeschlossen.“
Zum Portfolio, das Mitte Februar 2021 rund 830 Millionen Euro aufweist und damit in den vergangenen Monaten erhebliche Mittelzuflüsse verzeichnen konnte, sagt Manager Niggli: „Auf der Aktienseite sind wir neutral positioniert. Dies bedeutet etwa 50 Prozent des Portfolios sind in Dividendenpapiere investiert, also mittig der möglichen Range von 35 bis 65 %.“ Die Risikoprämie von Aktien gegenüber Anleihen spreche grundsätzlich immer noch für Aktien. Zudem sei die anhaltend expansive Geld- und Fiskalpolitik sowie das starke Momentum immer noch für Aktien vorteilhaft. „Dennoch sind wir angesichts der Aktien-Bewertungen nun etwas vorsichtiger eingestellt und bauen beispielsweise Positionen bei Werten der Emerging Markets, welche enorm gut performten, etwas ab. Aber wir bleiben verhalten optimistisch im Bereich der Aktien.“
Die größten Aktienpositionen sind derzeit sämtlich in den USA beheimatet: Microsoft, Google-Mutter Alphabet, der US-amerikanische Notstromaggregate-Hersteller Generac, Thermo Fisher Scientific sowie die SVB Financial Group. SVB steht für Silicon Valley Bank aus Kalifornien, die sich insbesondere auf die Finanzierung junger Tech-Firmen spezialisiert hat. Angesichts der Größe des Fonds ist diese best-in-class-Auswahl nachvollziehbar, es finden sich aber auch direkt nachhaltige Unternehmen im Fonds, große Positionen gibt es in Vestas, Siemens Energy, First Solar, American Water oder Solar Edge.
Anteil der Green Bonds im Portfolio erhöht sich stetig
Zur Anleiheseite sagt Niggli: „Rund 45 % des Portfolios investieren wir momentan in Anleihen; wir halten die Duration im Vergleich zur Benchmark angesichts der jüngsten Zinsanstiege leicht verkürzt. Wir bevorzugen selektiv immer noch leicht Unternehmensbonds gegenüber Staatsanleihen und halten bei den Währungen den japanischen Yen und den kanadischen Dollar bei einer Konjunkturerholung für interessant.“ Nicht ganz überraschend daher, dass zwei Anleihen der kanadischen Provinzen Ontario und Quebec sowie einer öffentlichen Wohnbaugesellschaft Kanadas zu den drei größten Anleihepositionen zählen.
Insbesondere das Themenfeld Green Bonds entwickelt sich nach Angaben Nigglis erfreulich und passt thematisch ideal zum Fonds. Etwa 20 % der Anleiheinvestitionen entfallen aktuell auf Green Bonds. „Wichtig ist dabei nicht nur das jeweils zugrundeliegende Projekt. Auch der Emittent muss generell zu unserem Anlagekonzept passen. Wir sind sehr positiv gestimmt, dass das Wachstum des Green Bond-Universums andauert und uns entsprechende Anlagechancen ermöglicht. Generell sehen wir die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen als förderlich für unser Fondskonzept an.“
Fazit
Dank des langjährigen track-records, der hohen Marktkapitalisierung, der sehr weitgehenden Nachhaltigkeitsausrichtung und der ausgesprochen breiten Diversifizierung stellt der Fonds ein klassisches Grundlageninvestment dar, das vor allen langfristig ausgerichtete Investoren anspricht.