Vorbild für andere Städte? Erste Stadt umgeht Zinsfalle mit Stiftungsfonds
Die Stadt Illertissen legt das Kapital ihrer Stiftungen in Stiftungsfonds an. Weitere Städte könnten diesem Vorbild bald folgen. Denn nicht nur die niedrigen Zinsen, auch hohe Gebühren zehren am Stiftungskapital. Aber auch dafür gibt es eine Lösung.
Denn während die Zentralbank in den USA die Zinsen nur zaghaft anheben kann, wird es in Europa noch lange historisch niedrige Zinsen geben. Das hat weitreichende Folgen für Banken, Sparer und auch Stiftungen. Denn letztere müssen das Stiftungskapital gewinnbringend anlegen. Weil es aber keine Zinsen mehr auf Bankguthaben gibt und auch die Renditen von Staatsanleihen schon lange nicht einmal mehr die Inflation ausgleichen können, gibt es eigentlich nur noch eine Alternative, um dieser Zinsfalle zu umgehen – den Aktienmarkt.
Um den Stiftungszweck zu erfüllen, genügt eine Rendite von zwei bis drei Prozent pro Jahr. Dieses konservative Ziel gleicht die Inflation aus und erwirtschaftet einen Mehrwert, mit dem die Stiftungen ihrem Zweck nachgehen können. Stiftungsfonds können das leisten, ohne in Wertpapiere mit einem hohen Risiko investieren zu müssen. So kann die Stadt Illertissen die Nullzinsen in Europa umgehen: „Null ist einfach zu wenig“, sagt Markus Weiß, Kämmerer in Illertissen, der Zeitung. Die Kontrolle der Geldanlage in die Hände eines Beraters zu legen, lehnt Weiß ab: Die Fonds würden ohnehin verwaltet.
Stiftungsfonds: Asset Management ohne Vermögensverwaltung
Stiftungsfonds verfügen über ein Fondsmanagement, welches das Kapital der Fonds aktiv breit gestreut in unterschiedliche Assets investiert. Nichts anderes tut eine Vermögensverwaltung. Insbesondere kleinere Stiftungen können sich die Kosten einer Vermögensverwaltung sparen, indem sie einen Teil ihres Kapitals in Stiftungsfonds mit niedrigen Gebühren investieren. Über Fondsvermittler wie FondsDISCOUNT.de sind alle gängigen Stiftungsfonds ohne Ausgabeaufschlag erhältlich. Zudem winken attraktive Konditionen, wie z.B. eine kostenlose Depotführung.
Der wohl beliebteste Stiftungsfonds ist der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (ISIN: DE000A0M8HD2), der aufgrund seiner hohen Mittelzuflüsse ein Soft Closing eingeführt hat. Es können zwar weiterhin Anteile gekauft werden, allerdings nur mit Ausgabeaufschlag. Doch auch diese Hürde lässt sich umgehen: Über FondsDISCOUNT.de erhalten Sie den Fonds wie gewohnt ohne Ausgabeaufschlag.
Wem die hohe Aktienquote des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen zu riskant ist (83 %), der richtet seine Aufmerksamkeit lieber auf einen defensiven Mischfonds, wie z.B. den DWS Stiftungsfonds von Deutsche Asset Management (ISIN: DE0005318406). Der Fonds investiert nur zu knapp 25 Prozent in Aktien und zu 70 Prozent in Rentenpapiere, was die Schwankungen im Fonds reduziert und für ruhige Nerven im Depot sorgt. In den vergangenen Fünf Jahren erzielte der Fonds 20,9 Prozent (FWW, Stand: 21.04.2017) bei einer Volatilität von 4,6 Prozent.
Es gibt auch sogenannte Vermögensverwaltungsfonds, die der Anlagestrategie von Stiftungsfonds ähneln, sich meist aber an institutionelle Investoren oder vermögende Privatanleger richten. Der vermögensverwaltende Ansatz ist ebenfalls langfristig ausgelegt und richtet sich an defensiv orientierte Anleger, denen der Kapitalerhalt am wichtigsten ist.
Vermögensverwaltende Fonds: Eine Alternative
Der noch relativ junge Dachfonds mit dem Namen Mehrwertphasen Balance UI (ISIN: DE000A2ADXC6) aus dem Hause Universal-Investment beinhaltet 24 vermögensverwaltende Zielfonds im Portfolio. Schon fast zehn Jahre dabei ist der Sigavest Vermögensverwaltungsfonds UI (ISIN: DE000A0MZ317). Der Track-Record der letzten fünf Jahre kann sich mit einer Wertsteigerung 39,18 Prozent sehen lassen.
„Unser Fonds ist auch für Stiftungen geeignet“, sagt Christian Mallek, Geschäftsführer der Sigavest Vermögensverwaltung GmbH, im Gespräch mit FondsDISCOUNT.de. „Wir haben extra unsere Ertragsverwendung auf „ausschüttend“ umgestellt und wollen jährlich drei Prozent ausschütten.“ Zwei kirchliche Versorgungskassen konnte der Sigavest Vermögensverwaltungsfonds bereits für sich gewinnen. „Als nächstes wollen wir gezielt Stiftungen ansprechen“, so Mallek abschließend.
Der Fonds investiert überwiegend in andere Aktien- und Rentenfonds und richtete sich zunächst nur an institutionelle Investoren. Das Fondsvolumen ist mit acht Millionen Euro daher noch recht klein. Immerhin stellt der Fonds ein Schwergewicht unter den vermögensverwaltenden Dachfonds, den Sauren Global Defensiv (ISIN: LU0163675910) mit einem Fondsvolumen von etwa 1,2 Milliarden Euro, im Vergleichszeitraum deutlich in den Schatten. Es kann sich also durchaus lohnen, auch auf kleinere Fonds zurückzugreifen.
Aufgrund der niedrigen Zinsen ist davon auszugehen, dass weitere Städte dem Vorbild der Stadtverwaltung Illertissen folgen werden. Privatanleger, Stiftungen und städtische Finanzausschüsse erhalten alle hier vorgestellten Fonds ohne Ausgabeaufschlag (siehe Video).