Chancen für ETFs Euro und Ölpreis könnten DAX in 2016 antreiben
Die Bedingungen für einen gelungenen Start ins neue Jahr stehen gut für den DAX. ETFs auf den deutschen Leitindex sammeln mehr Geld ein. Anleger müssen aber weiterhin mit Turbulenzen rechnen: Die Volatilität deutscher Aktien hat deutlich zugenommen.
Einer Umfrage von Bloomberg zufolge glaubt die Mehrheit der Investoren, dass der Trend auch im kommenden Jahr anhalten wird. Als Hauptgründe dafür gelten der schwache Ölpreis und der niedrige Kurs des Euro. Für 2016 werde der DAX der Umfrage zufolge im Schnitt um 8,6 Prozent auf knapp 11.800 Punkte zulegen. Die französische Investmentbank Natixis sieht den DAX Ende 2016 sogar 17 Prozent im Plus.
Indexfonds auf den DAX erfreuen sich dank dieser Rahmenbedingungen derzeit großer Beliebtheit. Anleger investieren in die ETFs in der Hoffnung auf steigende Kurse. Zu den vom Volumen her größten ETFs auf den DAX zählen der iShares Core DAX von BlackRock mit einem Fondsvolumen von über neun Milliarden Euro, gefolgt vom db x-trackers DAX UCITS ETF mit über fünf Milliarden Euro und dem Deka DAX UCITS ETF mit 1,5 Milliarden Euro (Quelle: Edisoft, Stand: 31.12.2015).
Interessant ist, dass die ETFs ihre Benchmark im Fünf-Jahres-Vergleich sogar leicht geschlagen haben. Der Kurs des DAX ist seit Januar 2011 um 57,1 Prozent gestiegen. Der BlackRock-ETF schaffte 66,4 Prozent. Der db x-trackers von Deutsche AWM legte um 67,9 Prozent zu und der Deka DAX ETF schaffte sogar 72,7 Prozent.
Steigende Volatilität: Die Unruhe bleibt bestehen
Investoren könnten aber auch aufregende Zeiten bevorstehen. Denn nicht nur das Wachstum der deutschen Wertpapiere steigt schneller als im europäischen Vergleich. Auch die Volatilität der Aktien hat dieses Jahr zugenommen. Der VDAX stieg um 4,9 Prozent, wohingegen der VStoxx-Index der europäischen Aktien im gleichen Zeitraum um 17 Prozent gesunken ist. Da heißt es: Nerven behalten und Kurskorrekturen in Kauf nehmen. Denn nach dem deutlichen Einbruch im August – bei dem auch die ETFs deutlich in Mitleidenschaft gezogen wurden – ist der DAX allein im vierten Quartal wieder um zwölf Prozent gestiegen.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Entwicklung der Weltwirtschaft, die im kommenden Jahr auch dem DAX zusetzen könnte. Derzeit wird die Konjunktur von der Binnennachfrage gestützt und Analysten gehen von einem Wachstum des BIP in Höhe von 1,8 Prozent aus. Doch die deutsche Wirtschaft ist stark abhängig vom Export. Sollte also Wachstum in den USA und China schwächer ausfallen als erwartet, könnte diese Prognose bald wieder abgesenkt werden.