Große Unternehmen stehen im Rampenlicht der Öffentlichkeit und der Analysten. Zurecht, schließlich gehören sie zu den wirtschaftlichen Grundpfeilern eines jeweiligen Landes. Darüber hinaus können sie oftmals auf finanzielle Mittel zurückgreifen, um weiteres Wachstum zu forcieren. Doch wie reagieren diese Unternehmen auf Krisen? Große Konzerne in Europa sind offenbar behäbiger und sind mittelständischen Gesellschaften unterlegen. Das zeigt eine Studie des Asset Managers Lupus alpha.


Überlegenheit in den meisten Kategorien


Small & Mid Caps konnten in so manchen Marktsituationen ihre Leistungsfähigkeit und Krisenfestigkeit unter Beweis stellen. Die Frankfurter Investmentboutique hat herausgefunden, dass das nicht nur Momentaufnahmen sind. Demnach erholen sich Geschäftszahlen nach einer Krise oft schneller als die von börsennotierten Unternehmen. „Unsere Auswertung zeigt, dass Small & Mid Caps den Large Caps in drei von vier Kategorien überlegen sind: Performance, Volatilität und Recovery“, äußert sich dazu Dr. Götz Albert, CIO und Managing Partner bei Lupus alpha, in einer Mitteilung. Innerhalb der letzten 20 Jahre haben diese laut der Auswertung bei geringerer Schwankungsbreite eine rund 20-fach höhere Performance als Standardwerte gezeigt. Die Analysten errechneten, dass Nebenwerte (Stoxx Europe TMI Small) zwischen Januar 2000 und Oktober 2020 auf Jahresbasis ein Plus von 6,3 Prozent erzielten, Standardwerte im selben Zeitraum lediglich 0,3 Prozent pro Jahr erreichten. Auch bezüglich der Schwankungsbreite wurde ein Vorteil festgestellt: So habe die Volatilität des europäischen Nebenwerteindex im untersuchten Zeitraum mit 16,75 Prozent mehr als drei Prozentpunkte unter der des Stoxx Europe 50 gelegen. Auch konnten sich laut Lupus alpha die Kurse der Small & Mid Caps nach Kurseinbrüchen (März 2020, Finanzkrise 2008, Dotcom-Blase 2000) schneller erholen. Einzig bei den Maximalverlusten sei ein gemischtes Bild festgestellt worden. Jedoch sei ein höherer maximaler Drawdown weniger entscheidend als vielmehr eine schnellere Aufholjagt. „Aus Risiko-Rendite-Sicht spricht deshalb einiges für die stärkere Berücksichtigung von Small & Mid Caps in der strategischen Asset Allocation“, ergänzt Albert.


Die Analysten von Lupus alpha sehen bei kleinen und mittleren Unternehmen strukturelle Vorteile. Small & Mid Caps seien flexibler und können so besser auf Krisen reagieren. Es lassen sich zudem viele Technologieführer und Nischen-Marktführer unter den Nebenwerten finden.


Aktienfonds für europäische Nebenwerte


Anleger haben die Möglichkeit, in europäische Small & Mid Caps via gut diversifizierter Aktienfonds zu investieren. Das Banchenmagazin „Das Investment“ hatte kürzlich 110 Fonds dieser Gruppe untersucht. Innerhalb der Kriterien Performance, Stresstest und aktives Management ermittelten die Analysten den Echiquier Agenor SRI Mid Cap Europe (ISIN: FR0010321810) als Gewinner. Das Management des im Jahr 2004 aufgelegten Fonds setzt den Schwerpunkt auf Nischen-Marktführer vorwiegend aus Schweden und Frankreich. Mittels Fundamentalanalyse gelangen rund 30 bis 45 Titel ins Portfolio. Weitere Fonds, welche es in die Top-5 der Auswertung schafften, sind der auf Deutschland fokussierte DJE - Mittelstand & Innovation PA (ISIN: LU1227570055, Top-Position derzeit HelloFresh) sowie der von Portfoliomanagerin Eva Fornadi gelenkte Comgest Growth Europe Smaller Companies (ISIN: IE0004766014).


Im vergangenen Jahr gehörte der Lupus Alpha Dividend Champions (ISIN: ISIN: DE000A1JDV61) noch zur Top-5 der Auswertung von „Das Investment“.


 


Wertentwicklung im Fünf-Jahreszeitraum



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