Fondssparpläne gelten geradezu als Langweiler im Depot: Man schließt sie ab, die Raten werden automatisch eingezahlt und man muss sich im Normalfall nicht weiter um seine Geldanlage kümmern. Genau dies macht das Fondssparen auf der anderen Seite aber auch so attraktiv: Ohne großen Aufwand stehen die Chancen gut, im Zeitverlauf ein kleines Vermögen anzuhäufen.
Wertentwicklungen im Zeitverlauf
Zur Einordnung ein paar Rechenbeispiele: Entscheidet man sich für einen Aktienfonds mit Fokus Deutschland und legt eine monatliche Einzahlung in Höhe von 100 Euro zugrunde, kommt man laut aktueller Wertentwicklungsstatistik des Fondsverbands BVI bei einer Anspardauer von zehn Jahren auf eine durchschnittliche Rendite von 6,9 Prozent p.a. Aus den eingezahlten 12.000 Euro werden somit im Durchschnitt 17.140 Euro. Bespart man den Deutschland-Aktienfonds sogar über 20 Jahre, werden aus den eingezahlten 24.000 Euro ganze 48.958 Euro, die durchschnittliche Performance liegt nach Berechnungen des BVI hier bei 6,6 Prozent. Mit einem global anlegenden Fonds kommt man mit den monatlichen 100 Euro im Verlauf von zehn Jahren im Schnitt sogar auf 18.336 Euro, die durchschnittliche Rendite beträgt in dieser Fondskategorie durchschnittlich 8,2 Prozent p.a. Bei einer Anspardauer von 20 Jahren beträgt die Performance im Schnitt wieder rund 6,6 Prozent p.a., aus den eingezahlten 24.000 Euro wurden nach diesen Zahlen durchschnittlich 48.634 Euro (Quelle: BVI, Wertentwicklungsstatistik, Durchschnittsangaben für Fondskategorien, Stichtag: 31. März 2021).
Neben diesen möglichen Wertsteigerungen bieten Fondssparpläne noch weitere Vorteile: Sie sind flexibel und können bei Bedarf auch pausiert werden, viele Depotbanken bieten bereits Raten ab 25 Euro pro Monat an und schließlich diszipliniert diese Vorsorgeform auch – statt das Geld nebenbei in den Konsum zu stecken, fließt die festgelegte Summe jeden Monat pünktlich in das jeweilige Fondsportfolio.
Fondssparpläne für Kinder: Auswahl und Anspardauer
Diese Aspekte machen das Fondssparen zu einer idealen Geldanlage, wenn man für Kinder oder Enkelkinder finanziell vorsorgen möchte. Je früher man für den Nachwuchs ein Depot einrichtet, desto länger der mögliche Anlagehorizont und desto attraktiver die Performanceaussichten. Aufgrund dieser langen Anspardauer kann man hier sogar auf einen Aktienanteil von 100 Prozent gehen, sich also für reine Aktienfonds entscheiden. Die für diesen Fondstyp typischen Schwankungen können im Zeitverlauf geglättet werden. Wer moderatere Renditechancen, dafür aber z.B. noch Anleihen in die Vermögensplanung integrieren möchte, kann z.B. auf Mischfonds setzen.
Bei der konkreten Fondsauswahl sollte man sich die Historie des Fonds ansehen, zumindest die vergangenen fünf Jahre. Neben der reinen Performance spielt auch die Volatilität eine Rolle, je höher diese Kennzahl ausfällt, desto mehr Schwankungen gibt es in der Wertentwicklung. Mit möglichst breit anlegenden Fonds, beispielsweise einem globalen Aktienfonds, ist man in der Regel in Sachen Basisinvestment gut aufgestellt. Wer es sich leisten kann oder die monatliche Summe auf mehrere Fonds aufteilen will, kann Akzente durch bestimmte Branchen oder Anlageregionen setzen und so weitere Renditechancen wahrnehmen – Diversifikation ist schließlich das A und O bei der Kapitalanlage und mehrere Sparpläne parallel können die Verlustrisiken minimieren.
Speziell für Kinder: Juniordepots legen den Grundstein für finanzielle Vorsorge
Die meisten Banken bieten für Kinder sogenannte Juniordepots an. Diese können von den gesetzlichen Vertretern nach Vorlage bestimmter Dokumente für Kinder oder Enkel eingerichtet und nach Volljährigkeit dann in der Regel in ein normales Depot umgewandelt werden. So wachsen die Kinder gleich in die Geldanlage mit Fonds hinein. Übrigens: Das angesparte Kapital im Fondssparplan ist jederzeit verfügbar – sei es für den ersten Urlaub, das Wunsch-Handy oder zum Beispiel den Führerschein.
Fazit
Fondssparpläne sind flexibel, bieten je nach Fondsauswahl attraktive Renditechancen und sind eine gern genutzte Möglichkeit, um Geld für den Nachwuchs anzulegen. Zur Taufe oder Einschulung ist ein Juniordepot somit ein sinnvolles Geschenk, von dem die Kinder sehr lange etwas haben.
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