Gold, das chemische Element mit dem Periodenzeichen Au, entstand vor abertausenden von Jahren im Erdinneren. Durch tektonische Plattenverschiebungen gelangten die Moleküle im Magma an die Oberfläche und drangen in Form von Goldadern in das Gestein ein. Entdeckt wurde der optisch anziehende Rohstoff in der Kupferzeit, vor etwa 7.000 Jahren. Die leichte Verarbeitung machte Gold als Werkstoff sehr attraktiv. Und bald galt Gold als Zeichen für Macht, Schönheit und Reichtum. Es wurde gehandelt. Schon vor 6.000 Jahren wurde es als Währungsalternative genutzt und behält den Titel bis heute. Das Edelmetall bietet Schutz vor Inflation, da die Vorräte auf der Erde begrenzt sind – man kann es nicht drucken, wie Geld. Allgemein wird davon ausgegangen, dass der Goldanteil auf der kontinentalen Erdkruste etwa 4 Gramm pro 1.000 Tonnen Gestein beträgt.
In der Neuzeit ist Gold aber weiterhin nicht nur eine einfache Anlage. Das Edelmetall ist vielseitig einsetzbar. Es ist elektrischer Leiter, rostet nicht, ist sehr leicht zu verarbeiten und kann als Draht, Legierung oder Blech eingesetzt werden. Industriezweige wie die Schmuckherstellung, Elektrotechnik, Zahnmedizin oder Luft- und Raumfahrt verwenden es bis heute.
Goldpreis – Entwicklung
Im Zuge der Wirtschaftskrise 2008 flog der Goldpreis so hoch wie nie: 1.920 US-Dollar pro Feinunze (Stand 2011). Doch der Kurs fiel. Noch im vergangenen Jahr rieten Pessimisten von Gold als Anlage ab - sie wurden eines besseren belehrt. Ende 2018 rappelte sich der Kurs zusammen und stieg auf gut 1270 Dollar. Nun hoffen Anleger die Rekord-Marke aus 2011/12 knacken zu können. Und im Falle eines ungeregelten Brexits könnte ein weiterer Höhenflug tatsächlich eintreten.
Am vergangenen Mittwoch hat Großbritannien seinen Austrittsantrag bei der Europäischen Union eingereicht. Doch die Modalitäten sind noch ungeklärt. Zudem unterzeichneten 6 Millionen Briten eine Petition gegen den Ausstieg aus der Staatengemeinschaft. Der Widerstand ist groß. Sollte Brüssel keiner vorläufigen Verlängerung der EU-Mitgliedschaft Großbritanniens zustimmen, so stünde das Königreich erst einmal ohne Austrittsvertrag da. Das Kuddelmuddel um den für die britische Wirtschaft so unsicheren Brexit, könnte auf dem Goldmarkt von Vorteil sein. „Gold ist technisch gesehen ein Rohstoff“, erklärt Marktkommentator und Devisenhändler, Martin Tillier, auf „Nasdaq.com“. Dennoch habe es wenig praktischen Nutzen. „Es ist besser das gelbe Metall nicht als Rohstoff, sondern als Währung zu sehen. Das ist die Rolle, in der Gold vom Brexit profitiert.“
Sollte das Pfund oder der Euro im Brexit unter Druck geraten, so könne der Goldmarkt seine Vorteile ziehen. Das tägliche Handelsvolumen betrage fünf Billionen US-Dollar, so Tillier. „Wenn nur ein Bruchteil des Geldes seinen Weg in den Goldmarkt findet, dann bekommt das Edelmetall einen kräftigen Lauf.“
Aber wie nun richtig in Gold investieren?
Als Privatanleger bieten sich folgende Möglichkeiten: da gäbe es etwa den physischen Kauf von Gold. Die Unze steht heute bei 1.131,64 Euro (Stand: 01.04.2019). Wer noch neu am Finanzmarkt ist profitiert hierbei von einer auf lange Sicht äußerst stabilen Anlage. Der Wert hat sich im Gegensatz zu Geld auch über Jahrhunderte hinweg erhalten. Ein weiterer Vorteil bietet die leichte Verständlichkeit. Gold ist greifbar. Wer an der Börse schnell die Übersicht verliert, kommt mit Gold womöglich besser zurecht. Es kann als Barren in einem Safe gelagert werden. Aber wer das Gold zu Hause lagern will, sollte das unbedingt in einem sicheren Tresor tun und auf den korrekten Einbau achten, damit der Versicherungsschutz der Hausratsversicherung greift. Wem das zu unsicher ist, der kann sein Edelmetall beispielsweise bei der Taurus Sachwerte GmbH in der Schweiz gebührenfrei einlagern und profitiert von einer politisch stabilen Lage. Allerdings ist der persönliche Gewinn anders als bei Aktien einzig und allein vom Anstieg des Kurses abhängig. Es gibt keine Dividenden und keine Zinserträge. Anlegern bleibt nur die Möglichkeit ihr Gold teurer zu verkaufen, als sie es eingekauft haben. Außerdem kann der Goldpreis starken Schwankungen ausgesetzt sein. "Die Ausschläge beim Goldpreis waren in der Vergangenheit um ein Vielfaches größer als bei Aktien, die von Anlegern oft zu Unrecht als viel riskanter eingestuft werden", sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in der „Süddeutschen Zeitung“. Da diese Wertschwankungen jedoch gegensätzlich zu Schwankungen bei Aktien oder Zinspapieren aufträten, senke eine Beimischung von Gold in der Vermögensanlage das Gesamtrisiko.
Edelmetallfonds – die Goldminenfonds
Wer nicht direkt Gold kaufen möchte, der kann in Fonds investieren, die einen großen Teil ihres Geldes in Goldminen stecken. Da sich die Gewinne der Goldminen aus der Differenz zwischen Förderkosten und Goldpreis berechnen, sind die entsprechenden Fonds eine Anlage mit Hebelwirkung auf Gold. Der BlackRock Global Fund – World Gold (ISIN: LU0055631609) investiert weltweit mindestens 70 Prozent seines Gesamtvermögens in Aktienwerte von Goldbergbau-Unternehmen. Überwiegend fokussiert sich Fonds-Manager Evy Hambro auf Firmen aus Kanada (knapp 50 Prozent), oder den USA (knapp 20 Prozent). Innerhalb von fünf Jahren konnte sich der Fond von seinem Tief erholen und wächst nun deutlich an. Heute steht er bei +8,73 Prozent in der Originalwährung US-Dollar.
Aufgelegt im Jahr 2008 und mit einem Fondsvolumen von rund 233 Millionen Euro investiert der Bakersteel Precious Metals Fund A2 (ISIN: LU0357130854) 78 Prozent seines Kapitals in die Goldbranche - vorwiegend in Nordamerika, Lateinamerika und Afrika. Das Team aus Geowissenschaftlern, Bergbau-Profis, Maschinenbauern wird von Fondsmanager und Analysten unterstützt, die regelmäßig auf Erkundungstour um die Welt ziehen, um ertragreiche Investments auszumachen. In den letzten fünf Jahren konnte der Fonds einen Zuwachs von 126,39 Prozent erwirtschaften.
Ein weiterer Edelmetallfonds ist der VanEck Vectors (TM) Junior Gold Miners (ISIN: IE00BQQP9G91), dessen Ziel es ist, die Kurs- und Renditeperformance des Market Vectors Global Junior Gold Miners Index nachzubilden. Der Index umfasst Unternehmen, die mindestens 50 Prozent ihrer Erträge aus dem Gold- und/oder Silberbergbau schöpfen. Aktuell steht der Kurs bei 6,30 Prozent im Plus.