Robo Advisors: Deutschland ist auf EU-Ebene größter Markt


In der EU haben deutsche Privatanleger das größte Vertrauen hinsichtlich digitaler Vermögensberatungen. Das meldet der Branchenverband BVI und beruft sich auf Quellen von Statista und der EZB. So hätten Robo-Berater hierzulande Ende 2019 ein Fondsvermögen von 7,5 Milliarden Euro verwaltet. Dies würde knapp 60 Prozent der von den Anbietern betreuten Gelder entsprechen – insgesamt gäbe es ein Volumen von 13 Milliarden Euro. Zudem entspräche es einem Anteil von 1,1 Prozent am gesamten Fondsvermögen privater Haushalte in Deutschland. In anderen EU-Staaten hätten Privatanleger Vermögen weniger häufig automatisiert angelegt. In Italien oder Frankreich läge der Anteil am landesweiten Fondsvermögen jeweils bei 0,1 Prozent. Der BVI weist jedoch darauf hin, dass Vorkenntnisse für die automatisierte Geldanlage von Vorteil seien. Da die menschliche Interaktion meist fehle, sei es für den Anleger wichtig, auf Informationen über Aufbau des Depots sowie Produkte und deren Risiken zu achten.


Corona-Krise verändert Asset Manager-Ranking


Fondsmanager müssen sich immer wieder auf's Neue beweisen. Von allein kommt nichts – schon gar nicht in Krisenzeiten. Mit dem Börsenchrash und dessen Nachwehen sind Asset Manager unterschiedlich gut klargekommen. Es gab Gewinner und Verlierer. Die Berliner Ratingagentur Scope hat mit der quartalsweisen Bewertung für größere Bewegungen im Ranking gesorgt. Großer Gewinner bei den großen Asset Managern (mehr als 25 von Scope bewertete Fonds) sei demnach Vanguard. Der US-amerikanische Vermögensverwalter hätte sich zum Ende des ersten Quartals mit einer Rating-Quote von 61,8 Prozent an die Spitze geschoben und MFS Investment (61,5 Prozent) auf Rang zwei verdrängt. Vanguard lag ein Jahr zuvor im Ranking bei Scope noch auf Platz fünf. In die Liste der besten zehn Gesellschaften hätten es vier Neueinsteiger geschafft. Dazu zählten J.P. Morgan Asset Management, Union Investment, State Street und Robeco.


Scope teilt auch Veränderungen bei der Sparte der kleinen Asset Manager mit (weniger als 25, aber mindestens acht von Scope bewertete Fonds). Die Ratingagentur hätte Flossbach von Storch am besten bewertet (83,3 Prozent). Auf Rang zwei liege jetzt das Frankfurter Unternehmen Lupus Alpha, welches zuvor über ein Jahr die Spitzenposition behauptet hätte. Die Erhöhung der Top-Rating-Quote bei Flossbach von Storch sei auf die Ratingverbesserungen der hauseigenen Aktienfonds zurückzuführen.


... and the award goes to: Ökoworld Rock ‘n’ Roll


Der „Generationen-Fonds“ von Ökoworld konnte in den vergangenen Jahren bereits einige nationale Preise abräumen. Das Unternehmen teilt mit, dass man sich mit dem Erhalt des Refinitiv Lipper Fund Award 2020 („Fonds-Oscar“) nun über eine international beachtete Auszeichnung freuen könne. Der Ökoworld Rock 'n' Roll (LU0380798750) sei Gewinner in der Kategorie „Globale und flexible Mischfonds“. Grundlegend dafür sei eine konstant starke risikobereinigte Performance über einen Zeitraum von drei, fünf und zehn Jahren im Vergleich zu Mitbewerbern. Ökoworld sieht die „umfassende Anlagekompetenz“ des Fondsmanagements bestätigt und spricht von einer „verdienten Belohnung“.


Portfoliomanager Nedim Kaplan (Bild links) investiert in Wertpapiere unterschiedlicher Asset-Klassen mit einer dynamischen und dennoch ausgewogenen Anlagepolitik. Das Hauptaugenmerk liegt bei dem im Jahr 2008 aufgelegten Fonds auf Nachhaltigkeit: Alle Investments müssen ökologischen, sozialen oder ethischen Kriterien entsprechen. Ein hausinternes Sustainability Research-Team sowie ein unabhängiges Expertengremium sollen die die selektierten Unternehmen prüfen.


EZB: „Negativzinspolitik hat die erwünschte Wirkung erzielt!“


Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank steht regelmäßig in der Kritik. Die Geister scheiden sich oft an der Frage, ob Negativzinsen Fluch oder Segen für die Wirtschaft in der Eurozone sind. Die EZB hat nun selbst Fakten geschaffen und eine hauseigene Studie vorgestellt. Wie zu erwarten war, ist das Fazit für die eigene Strategie ein positives. Laut der „Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) seien die EZB-Ökonomen Miguel Boucinha und Lorenzo Burlon zum Schluss gekommen, dass die Negativzinspolitik zu einer verstärkten Kreditvergabe der Banken an die Realwirtschaft geführt habe. Dies sei auch so beabsichtigt gewesen. Die Notenbanker hätten zwar auch auf vermeintlich negative Folgen, wie beispielsweise das Horten von Bargeld, hingewiesen. Trotzdem funktioniere weiterhin das Bankensystem - von einem einem Abfließen von Liquidität könne laut der Studie keine Rede sein.