Frontier Markets (Grenzmärkte) sind hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Bedeutung, Größe und Liquidität unterhalb der Schwellenländer angesiedelt. Allerdings gibt es keine klare Abgrenzung, sodass sich der Übergang fließend gestaltet. Meist handelt es sich um kleinere, weniger liquide Märkte, die den Status eines Schwellenlandes anstreben. Sie wachsen in vielen Fällen stärker als Schwellenländer und Industrienationen, sind aber auch aufgrund ihrer geringen wirtschaftlichen Bedeutung krisenanfälliger.   


Ein Beispiel dafür bildet Vietnam. Das Land stand lange Zeit im Schatten des großen Nachbarn China. Doch infolge einer Zuspitzung des geopolitischen Konfliktes zwischen China und den USA sowie Europa weichen nun viele Unternehmen auf angrenzende Länder aus.


Trotz der positiven Entwicklung in den vergangenen Jahren sind Frontier Markets derzeit weiterhin günstig bewertet. So betragen die Dividendenrendite, das KGV und das Kurs-Buchwert-Verhältnis des entsprechenden MSCI Frontier Markets 100 Index aktuell 4,18 Prozent, 9,65 beziehungsweise 1,51 (Stand: Ende Dez. 2023). 


Grenzmärkte nach MSCI (Stand: Nov. 2023)



















Grenzmärkte des


MSCI Frontier Markets 100 Index



Amerika



Europa, Mittlerer Osten, Afrika



Asien-Pazifik



Costa Rica,


Dom. Republik,


Ecuador,


Guatemala,


Panama, Paraguay,


Uruguay



Albanien,


Bosnien-Herzegowina,


Bulgarien, Kroatien,


Rumänien, Serbien,


Slowakei, Slowenien,


Island, Algerien,


Äthiopien,


Ghana,


Kenia,


Marokko,


Mosambik,


Nigeria,


Senegal,


Tunesien



Bangladesch,


Kasachstan,


Nepal, Pakistan,


Sri Lanka, Usbekistan,


Vietnam



Viele Unternehmen der Frontier Markets werden kaum von Analysten beobachtet und sind aus diesem Grund vielfach günstig bewertet. „Sie sind unterrecherchiert und -analysiert und haben geringere Beteiligungen von ausländischen Investoren. Das führt zu größeren Marktineffizienzen, die sich in den Aktienkursen widerspiegelt und führt zu spannenden Investitionsmöglichkeiten“, erklärt Stefan Böttcher, Fondsmanager des Aktienfonds Magna New Frontiers (ISIN: IE00B68FF474), in einem Citywire-Interview.


Frontier-Markets-Fonds


Aktiv gemanagte Fonds sind gerade im Bereich der Grenzmärkte wahrscheinlich die beste Wahl. Gründe hierfür bilden ihre im Vergleich zu ETFs noch breitere Streuung sowie die umfassenden Fachkenntnisse und Kontakte der Fondsmanager. Letztere wählen unter den Frontier Markets beispielsweise nur jene Länder aus, die positive Reformen durchführen und somit größere Entwicklungschancen bieten. Krisenländer, die unter einer hohen Inflation und weiteren Problemen leiden, schließen sie hingegen aus. Zudem helfen Gespräche und regionale Kontakte, Risiken genauer einzuschätzen. Vielfach sind Frontier Markets für Privatanleger darüber hinaus schwer zugänglich und Einzelwerte kaum investierbar.


Folgende Fonds investieren gestreut in verschiedene Frontier Markets und sind über FondsDISCOUNT.de ohne Ausgabeaufschlag handelbar:
































Name



ISIN



Fondskategorie



Profil



HSBC GIF Frontier Markets



LU0708055370



Aktienfonds All Cap Emerging Markets



Der Fonds investiert mind. 51 Prozent des Vermögens in Unternehmen jeder Größe aus verschiedenen Frontier Markets. Das Fondsvolumen beträgt 390,94 Millionen US-Dollar (Stand: 29.01.2024).   



Magna New Frontiers Fund



IE00B68FF474



Aktienfonds All Cap Emerging Markets



Investiert über alle Branchen gestreut in Aktien und Anleihen verschiedener Grenzmärkte. Das Fondsvolumen beträgt 523,78 Millionen Euro (Stand: 29.01.2024).



T.Rowe Price Funds SICAV Frontier Markets Equity Fund



LU1079763535



Aktienfonds All Cap Emerging Markets



Der Fonds investiert diversifiziert in Unternehmen aus den Frontier Markets. Er fördert ökologische und soziale Merkmale. Das Fondsvolumen beträgt 76,51 Millionen US-Dollar (Stand: 29.01.2024).