In China fing alles an. Ende 2019 breitete sich das Corona-Virus im zentralchinesischen Wuhan aus und verbreitete sich innerhalb weniger Monate in der ganzen Welt. Das Pandemiejahr ließ die Wirtschaft vielerorts einbrechen. Auch wenn die Aussichten für das laufende Jahr wieder optimistischer sind – das Jahr 2020 werden die großen Industrienationen aller Voraussicht mit einem Wachstumsrückgang abschließen. So liegt die Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt 2020 für Deutschland (bereinigt) laut Statista bei -5,1 Prozent. Ein ähnlicher Wert wird für die USA prognostiziert. Anders im Reich der Mitte: Das dortige Statistikamt hatte kürzlich mitgeteilt, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2020 um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2019 zugelegt hat. Woran liegt das?
Chinas Wirtschaft erholt sich schneller
Auch wenn anfangs die Pandemiegefahr von offizieller Seite heruntergespielt wurde, so ergriff China in der Folge konsequente und rigide Maßnahmen, um die Ausbreitung einzudämmen. Diese Maßnahmen waren im Vergleich zu europäischen Industrienationen meist wesentlich drastischer – ob Quarantänebestimmungen, Reisebeschränkungen oder Schließungen von Bildungs-, Kultur und Sporteinrichtungen sowie Einzelhandel und Restaurants. Recht zügig wurden von der chinesischen KP-Führung auch wirtschaftliche Maßnahmen beschlossen, nicht zuletzt, um Konsum und Export wiederzubeleben (z.B. Erhöhung der Auszahlung von Exportversicherungen, Krediterleichterungen, Gebührenerlasse für Unternehmen). Das hat sich ausgezahlt: Unter Einhaltung von Präventionsmaßnahmen hat sich der Alltag normalisiert, Schulen und Restaurants haben wieder geöffnet. Und wirtschaftlich scheint es ebenso bergauf zu gehen. Das Wirtschaftswachstum lag im Jahr 2020 zwar unter den vor Corona formulierten Erwartungen. Doch es wurde im Gegensatz zu anderen Industrienationen ein positives Wachstum verkündet. Und das spricht auf Investorenseite für Zuversicht, auch wenn von einigen Experten angemerkt wird, dass es sich hierbei um von der Regierung leicht geschönte Zahlen handeln könne.
Investieren lohnt sich
Chinas Wirtschaft wird im globalen Maßstab immer relevanter und nimmt Kurs Richtung Spitzenplatz: „China stellt rund 17 Prozent des globalen Bruttoinlandprodukts (BIP) und wird in diesem Jahrzehnt voraussichtlich die US-Wirtschaft größenmäßig überholen“, äußerte sich kürzlich die Neue Züricher Zeitung NZZ. Zudem repräsentiere der inländische chinesische Aktienmarkt (A-Shares) schon allein 19 Prozent des weltweiten Handelsvolumens und mehr als zehn Prozent der globalen Marktkapitalisierung. Vor allem für langfristig orientierte Anleger liegt dort viel Chancenpotenzial. „Die Konsens-Erwartungen für 2021 deuten trotz einem schwierigen makroökonomischen Ausblick auf ein Gewinnwachstum bei chinesischen Aktien von knapp unter 20 Prozent hin“, so die NZZ weiter. Alle A-Shares-Manager haben laut der Zeitung den Vergleichsindex auf mittlere bis lange Sicht übertroffen.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ verweist auf einen permanent steigenden Konsum in China als auch im gesamten asiatischen Raum als zusätzlichen Treiber. „In den nächsten zehn Jahren dürfte sich unter anderem die Mittelschicht in Asien um schätzungsweise eine Milliarde Menschen vergrößern“, zitiert das Blatt den JP-Morgan-Kapitalmarktstrategen Tilmann Galler. Trotz einer guten Kursentwicklung gebe es aktienseitig immer noch das Potenzial für eine überdurchschnittliche Entwicklung. Galler erwarte gegenüber Industrieländeraktien über zehn bis 15 Jahre eine Überschussrendite von mehr als zwei Prozent pro Jahr.
Risiko Tech-Giganten?
Bei hohem Chancenpotenzial gibt es auch Risiken. Die staatlichen Behörden hatten Ende des letzten Jahres angekündigt, gegen die Monopolstellung großer Tech-Konzerne vorgehen zu wollen. Dabei stand vor allem Alibaba im Visier. Gegen drei E-Commerce-Riesen sollen wegen unregelmäßiger Preisgestaltung Geldstrafen verhängt werden. Ein weiteres Risiko – ein Handelsverbot in den USA für Alibaba, Tencent, Baidun and andere China-Aktien – scheint allerdings erstmal aus dem Weg geräumt zu sein. Um am Chancenpotenzial in China risikobewusst zu partizipieren, können Anleger in diversifizierte China-Fonds investieren.
China-Fonds mit Scope-Upgrade und Spitzenrating
Die in Berlin ansässige Ratingagentur Scope hatte kürzlich mitgeteilt, die China-Aktienfonds JPM Greater China und AS SICAV I - China A Share Equity Fund mit einem Spitzenrating „A“ bewertet zu haben. Bei FondsDISCOUNT.de erhalten Anleger diese Fonds wie immer ohne den branchenüblichen Ausgabeaufschlag.
AS SICAV I - China A Share Equity Fund (ISIN: LU1146622755)
„Er überzeugt durch ein personell gut aufgestelltes Investmentteam und einen langfristig orientierten Stockpicking-Ansatz mit Fokus auf Managementqualität und Corporate Governance“, meint Scope. So habe die Performance als auch die Risikokennzahlen deutlich über dem Durchschnitt der Peergroup „Aktien China A-Shares” gelegen. Das Management des im Jahr 2015 aufgelegten Fonds legt den Fokus auf Konsum. Zu den Top-Positionen gehören der Branntweinhersteller Kweichow Moutai, die China Tourism Group sowie der Versicherer Ping An Insurance.
JPM Greater China (ISIN: LU0117841782)
Fondsmanager Howard Wang investiert in Unternehmen aus China, aber auch aus Hongkong und Taiwan. „Der Fonds überzeugt mit seiner exzellenten Performance im Vergleich zur Peergroup – bei allerdings höheren Risikokennzahlen“, ließ Scope verlauten. Die Wertentwicklung der Region Greater China habe in den letzten drei Jahren zwar nicht mit chinesischen A-Aktien mithalten können, doch habe der JPM Greater China über drei und fünf Jahre sehr deutlich über den Peergroup-Durchschnitt gelegen. Zu den Schwergewichten des Portfolios zählen die Tech-Riesen Alibaba, Taiwan Semiconductor sowie Tencent.
Wertentwicklung im Fünf-Jahreszeitraum