FondsDISCOUNT.de: Technologie ist ein sehr schnelllebiges Geschäft, jedes Unternehmen jagt der nächsten Innovation hinterher. Das teilt Unternehmen dieser Branche schneller in Gewinner und Verlierer auf als andere Branchen. Wie suchen Sie Ihre Assets für den „Fidelity Funds – Global Technology Fund“ (ISIN: LU0099574567) aus? Sind Sie auch mal vor Ort in Silicon Valley?

HyunHo Sohn: Der Technologiebereich zeichnet sich durch ein innovationsorientiertes Wachstum aus. Im Laufe der Zeit sind Umsatz, Rentabilität und Marktkapitalisierung gewachsen. Beachtenswert ist, dass jede Wachstumsetappe von einer anderen Technologie getrieben wurde und jede Technologie einen anderen Gewinner hatte. Der Schlüssel zum Erfolg ist in diesem Sektor also, die jeweiligen Gewinner zu identifizieren – denn es gibt eine große Streuung zwischen Gewinnern und Verlierern. Als ein Bottom-up Stockpicker bin ich davon überzeugt, dass das Verstehen von Technologie-Trends, Innovation und neuer Technologie der Schlüssel ist, jene Unternehmen zu erkennen, die auf lange Sicht die klaren Anführer in der Branche sind – mit erheblichen Auszahlungen.

Ich konzentriere mich auf Fehlbewertungsmöglichkeiten, deren längerfristige Aussichten deutlich besser sind als die aktuellen Kurse. Aktien, die ich selektiere, fallen im Wesentlichen in eine von drei Kategorien: Langfristige strukturelle Gewinner (Unternehmen, die auf Innovation bzw. kreative Zerstörung fokussiert sind und so Wechsel ermöglichen). Zweitens, anti-zyklische Aktien aus den technischen Teilsektoren, die dazu neigen, einem klar definierten konjunkturellen Playbook zu folgen, aber ein begrenztes Risiko der Zerstörung haben. Drittens, Unternehmen in besonderen Situationen, deren Analyse und Einschätzung für den durchschnittlichen Investor zu kompliziert ist.

Bei der Suche nach Ideen vertraue ich zudem auf die Inputs der weltweit 24 TMT-Analysten (Technologie, Medien und Telekommunikation) von Fidelity. Ich entwickele auch Vorstellungen aus den Ideen aus Unternehmensmeetings, Industriekonferenzen und weiterführendem Research. Insbesondere meine regelmäßige Interaktion mit anderen globalen Sektoren und regionalen Portfoliomanagern unterstützt auch meine Bemühungen angesichts der zunehmenden Konvergenz zwischen den Sektoren.

Eines der nächsten großen Themen – wenn nicht das größte überhaupt – ist das autonome Fahren. Je selbstständiger ein Fahrzeug, desto mehr Technik wird verbaut. Welchen Stellenwert hat dieses Thema für Ihren Fonds?

Der Tech-Sektor hat eine Reihe von neuen Technologien, die voraussichtlich das Wachstum in der Zukunft antreiben werden. Autonome Fahrzeuge sind ein gutes Beispiel. Bis Autos völlig autonom fahren, wird es zwar noch lange dauern, aber die Fahrzeuge werden immer schlauer und die Einführung von E-Autos wird weiterhin zunehmen. Ich freue mich, wenn ich von diesem Thema profitieren kann, indem ich in die Bausteine dieser Innovation investiere, also etwa in Halbleiterunternehmen. Unser Fonds hat eine übergewichtete Position im Halbleiter-Teilsektor, da viele dieser Unternehmen wesentliche Komponenten für selbstfahrende Autos, Elektrofahrzeuge, aber auch neue Technologien wie künstliche Intelligenz und virtuelle Realität bereitstellen.

Können Sie Beispiele für weitere Wachstumstreiber in der Technologie-Branche nennen?

Es gibt eine Reihe von interessanten Wachstumstreibern im Technologiebereich. Der erste Bereich bezieht sich auf fortlaufende Innovationen in den Bereichen Cloud Computing, digitale Werbung und E-Commerce, in denen Technologien mehr Mainstream geworden sind und den Wendepunkt auf Annahme beziehungsweise Monetarisierung bereits erreicht haben. Diese Bereiche des Technologie-Sektors sind mit starken Lizenzen verbunden, die Cash-Flow generieren, zudem haben sie Dominanz erreicht und Geschäftsmodelle etabliert, die schwer zu replizieren sind.

Der zweite Bereich bezieht sich auf Investitionen, die Unternehmen im Zuge ihrer digitalen Transformation tätigen, und zwar in verschiedensten Branchen wie Fertigung, Konstruktion, Landwirtschaft und weiteren. Spezifische Softwareunternehmen spielen hierbei eine wichtige Rolle, unterstützt durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Internets der Dinge.

Der dritte Bereich bezieht sich auf Technologien der Zukunft. Dazu gehören Virtual / Augmented Reality, künstliche Intelligenz und selbstfahrende Autos. Diese Technologien sind noch unausgereift und es könnte noch einige Zeit dauern, bis sie im Mainstream adaptiert werden. Dennoch werden hier erhebliche Investitionen getätigt, die dem Komponentensektor – wie etwa Halbleitern – nützen sollen. Schließlich dürfte der Sektor durch fortgesetzte M&A-Aktivitäten verstärkt werden, da diese Technologie für Unternehmen strategisch wichtiger wird. Insbesondere Industriekonglomerate werden strategische Käufer für Software-Assets sein. Die Konsolidierung der Halbleiterindustrie wird aufgrund der Hebelwirkung durch Forschung und Entwicklung fortgesetzt, während die veraltete Kommunikationsausrüstungsindustrie weiter zusammengelegt wird.

Wie bewerten Sie die Wachstumschancen von Unternehmen, die bereits jetzt IT-Riesen sind – wie Apple oder Google, die Sie im Portfolio haben?

Ich bewerte alle Unternehmen – unabhängig von der Marktkapitalisierung – auf die gleiche Weise. Alle Investitionsentscheidungen werden auf der Basis der Bottom-up-Fundamental-Analyse getroffen. Während der Fonds eine große Position in Unternehmen wie Apple und Alphabet hält, vermeiden wir andere Index-Schwergewichte wie Facebook und Microsoft, wo ich weniger Vorteile sehe.

Sie haben keine bedeutenden deutschen Konzerne im Portfolio. Hinken die deutschen Konzerne bei der Technologie hinterher?

Ich beachte keine regionalen Ansichten bei der Auswahl, welche Aktien ins Portfolio sollen. Da ich mich über Schlüsseltechnologien und -themen informiert habe, verfolge ich einen „Go anywhere“ -Ansatz für die Bestände. Wenn es ein Fehlen von deutschen Unternehmen in den Fonds gibt, ist es, weil ich nicht viele durch meinen grundlegenden Aktienauswahlprozess gefunden habe. Dies kann sich ändern, wenn dazu Möglichkeiten entstehen.

Welches Ziel hat der Technologiefonds? Wie sieht der typische Anleger aus?

Das Anlageziel des Fonds besteht darin, den Anteilseignern langfristige Kapitalzuwächse zu bieten, indem er weltweit in Unternehmen investiert, die vom technologischen Fortschritt in Bezug auf Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen signifikant profitieren. Wir haben eine große Bandbreite an Investoren, einschließlich Privatanlegern, Wholesale und institutionellen Anlegern.

Herr Sohn, vielen Dank für das Gespräch!

Der „Fidelity Funds – Global Technology Fund“ (ISIN: LU0099574567) konnte in den vergangenen fünf Jahren eine Wertsteigerung von 159,55 Prozent erzielen. Das Fondsmanagement konzentriert sich bei der Titelauswahl auf Wachstumsunternehmen, die etablierte Marktführer sind sowie auf Unternehmen, die in aufstrebenden Marktnischen Fuß gefasst haben. Anlageschwerpunkt nach Ländern sind die USA mit 70 Prozent, gefolgt von Japan (6 Prozent)und China (5,30 Prozent). Anlageschwerpunkt nach Branchen ist mit 87,10 Prozent die Informationstechnologie.



Tipp: Technologie-interessierte Anleger haben ab sofort auch die Chance in einen Fonds zu investieren, der eigentlich institutionellen Anlegern vorbehalten ist. Auch beim Kauf des „PrivilEdge – Fidelity Technology“ (ISIN: LU1390458401) erhalten Sie die bei uns üblichen Sonderkonditionen und Rabatte.

Der Aktienfonds investiert in Gesellschaften weltweit, die technologische Neuerungen und Verbesserungen in Bezug auf Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen anbieten oder von ihnen profitieren. Ein Großteil dieser Aktien ist an Börsen in Nordamerika oder Europa notiert. Der Fondsmanager darf jedoch auch außerhalb dieser Regionen investieren, zum Beispiel in Asien und anderen Schwellenländern.