Ob der Ganges in Indien, der Citarum in Indonesien oder etwa der Jangste in China – die Liste an Flüssen, die nur noch eine giftige Brühe transportieren wird immer länger. Und doch werden die einstigen Lebensadern weiterhin zwangsläufig als Trinkwasserquellen genutzt. So sind die Zahlen die von der UNO erhoben wurden, mehr als dramatisch: Demnach haben etwa zwölf Prozent der Weltbevölkerung, dies sind etwa 900 Millionen Menschen, keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Stattdessen müssen vielerorts verunreinigte Gewässer zum Trinken und für die Zubereitung von Speisen genutzt werden. Dies hat nach Angaben des Weltwasserrats zur Folge, dass täglich 4.500 Kinder sterben.


Noch gravierender gestaltet sich die Entsorgung von Abwasser: Schätzungen zufolge haben gut 2,4 Milliarden Menschen, dies ist ein Drittel der Weltbevölkerung, keine sanitären Anlagen. Aus gesundheitlicher und hygienischer Sicht zählen die mangelnde Wasserver- und -entsorgung zweifelsohne zu den drängendsten Problemen der Menschheit. Auch, weil die Weltbevölkerung weiterhin drastisch im Wachstum begriffen ist. Die UN haben im Juni 2017 prognostiziert, dass die Weltbevölkerung von heute, dies sind etwa 7,6 Milliarden Menschen, im Jahr 2050 auf 9,8 Milliarden Menschen anwachsen wird. Im Jahr 2100 könnten es unvorstellbare 11,2 Milliarden Menschen sein – und jeder einzelne braucht sauberes Wasser und produziert Schmutzwasser.


Wasserfonds: Rendite mit gesellschaftlichem Nutzen verbinden


Die Erschließung von Wasserressourcen, die Wasseraufbereitung und -versorgung und die Entwicklung entsprechender Technologien gewinnt somit zunehmend an Bedeutung. Wer in solche Unternehmen investieren möchte, findet in Deutschland laut einer Untersuchung der Ratingagentur Scope 15 Wasserfonds zur Auswahl. Gezählt wurden Fonds, die zu mindestens 90 Prozent in Unternehmen des Wassersektors investieren. Hierzu zählen Unternehmen, die Technologien, Produkte oder Dienstleistungen mit Bezug zur Wertschöpfungskette Wasser anbieten. Zusammen verwalten diese Wasserfonds per Ende Februar 2018 nach Berechnungen von Scope ein Vermögen von rund 9,2 Milliarden Euro. 8,1 Milliarden hiervon entfallen auf aktiv gemanagte Wasserfonds, 1,1 Milliarden Euro werden von zwei passiven ETFs verwaltet. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor lag das verwaltete Vermögen noch bei nur rund 7,5 Milliarden Euro – das Thema weckt demnach immer mehr Interesse.

Der größte Fonds ist der Pictet Water (ISIN: LU0104884860), der mit 18 Jahren zugleich der dienstälteste Wasserfonds am deutschen Markt ist. Das verwaltete Vermögen im Pictet Water beläuft sich auf rund 4,6 Milliarden Euro. Der Fonds verzeichnet seit seiner Auflegung kontinuierliche Zuflüsse, was eine effiziente Umsetzung der Anlagestrategie zusehends erschwert. Aus diesem Grund hat Pictet Asset Management mit Wirkung zum 1. September 2017 beschlossen, den Fonds für neue Anleger teilweise zu begrenzen („Soft Close“). Diese Beschränkung  greift aber erst ab einer Anlagesumme von einer Million Euro – kleinere Summen sind möglich. Im Portfolio dominieren amerikanische Titel aus dem Bereich Wasserwirtschaft.


Bleibt die Frage nach der möglichen Rendite. Die Scope-Analysten beziffern die durchschnittliche Performance von Wasserfonds nach Kosten über einen Zeitraum von fünf Jahren im Schnitt auf 9,5 Prozent. Der beste Wasserfonds mit einer jährlichen Performance von 12,1 Prozent und einer vergleichsweise geringen Schwankungsbreite ist nach Angaben von Scope der RobecoSAM Sustainable Water Fund (ISIN: LU0133061175). Auch hier ist das Portfolio USA-lastig zusammengesetzt. Das „Sustainable“ im Namen zeigt zugleich an, dass der Robeco-Fonds nach Nachhaltigkeitskriterien gemanagt wird – im Bereich Wasserfonds ist dies keine Selbstverständlichkeit. Aktuell berücksichtigen laut Scope nur acht der 13 aktiven Wasserfonds ökologische, ethische, soziale und/oder Governance-Aspekte (ESG-Kriterien). Geht es nach dem größten Volumenzuwachs in einem Jahr, wäre der Parvest Aqua Classic (ISIN: LU1165135440) zu nennen: Der jüngste Wasserfonds – Auflage war im Juli 2015 – konnte sein verwaltetes Vermögen zuletzt um 830 Millionen Euro steigern, das Fondsvolumen liegt aktuell bei über einer Milliarde Euro.


Die folgende Übersicht zeigt die von Scope erfassten Wasserfonds absteigend nach Volumen:



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