Top-Fonds Deutschland Ist das eigene Gras doch am grünsten?

Setup

Deutsche Unternehmen sind im globalen Index MSCI World gerade einmal mit drei Prozent gewichtet. Doch für Anleger ergeben sich durchaus Chancen im Stock-Picking. Diesbezüglich lassen sich vor allem interessante Small und Mid Caps finden. Stand der Deutsche Aktienindex im Jahr 2012 noch bei in der Spitze über 7.000 Punkten, notiert er heute bei mehr als dem doppelten. Grund für das deutsche Wirtschaftswachstum sind dabei nicht zuletzt die „Hidden Champions” aus dem Mittelstand, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden. Sie gelten oftmals als Marktführer und weltweiter Top-Exporteur ihrer Nische. Anleger sollten auf das aktive Management erfahrener Fondsmanager setzen. Die Top-Fonds mit dem Thema Deutschland und ihre Anlagestrategie hier in Kürze:

Mit einem Scope Mutal Fund Rating der Klasse A und einem verwalteten Anlagevermögen von mehr als 20 Millionen Euro ist dieser Fonds eher einer der unbekannteren zum Thema Deutschland. Besonderes Augenmerk legt das Management bei seinen Investments auf stark unterbewertete Mid und Small Caps, sowie auf Unternehmen, welche von aktuellen Wachstumstrends profitieren könnten. Der im Jahr 2017 aufgelegte Aktienfonds konnte de Wert in der Spitze mehr als 100 Prozent steigern. Aktuelle Top-Positionen sind die deutsche Reederei Hapag-Lloyd, der allseits bekannte Werkzeughersteller Einhell und Düngemittelproduzent K+S.

Der von Dr. Henrik Leber & Team gemanagte Fonds setzt nicht nur auf unbekanntere Aktien, welche aus dem deutschen Mittelstand und Nebenwertebereich kommen. Leber nutzt für die Auswahl auch selbstlernende künstliche Intelligenz (KI). Zusätzlich werden ESG-Kriterien bei der Auswahl miteinbezogen, sodass der Fonds auch für Investoren mit Nachhaltigkeitspräferenzen interessant sein könnte.

Der Mitte 2009 nach der Finanzkrise aufgelegte Fonds konzentriert sich auf Unternehmen mit kontinuierlichem Gewinnwachstum und starkem Management. Gesucht werden „Hidden Campion” vor allem im deutschen Mittelstand. Ergebnis des Auswahlprozesses mithilfe von Bottom-up-Analysen ist hierbei ein konzentriertes Aktienportfolio mit rund 40 Werten. Der Fonds schließt aufgrund seiner ESG-Ausrichtung Sektoren wie Rüstung, Atomkraft und Tabak aus.

Der von der deutschen Bank Tochter DWS aufgelegte Fonds konzentriert sich bei seiner Branchengewichtung vornehmlich auf zyklischen Konsum und Informationstechnologie. Der vor der Finanzkrise 2008 aufgelegte Fonds konnte bisher seinen Kurs in der Spitze vervierfachen. Zu denTop-Positionen gehören der IT-Dienstleister Adesso, der Hersteller von Wärmedämmungen STO und die Bechtle AG, die ebenfalls aus der mittelständischen deutschen IT-Branche stammt. Fondsvolumen: rund 320 Millionen Euro.

Dieser Aktienfonds konzentriert sein Portfolio auf Mittelstandsunternehmen alteingesessener Gründerfamilien. 51 Prozent des Kapitals müssen dabei in Unternehmen mit Marktkapitalisierung von unter fünf Milliarden Euro investiert sein. Ein weiteres Auswahlkriterium bildet die Marktführerschaft des jeweiligen Unternehmens in seiner spezifischen Nische. So ist beispielsweise die Top-Position das Hamburger Traditionsunternehmen Fielmann, welches noch immer von der Gründerfamilie geführt wird.

Der Ende 2014 aufgelegte Fonds verwaltet aktuell 84 Millionen Euro an Anlegergeldern. Auch hier steht aktives Stock-Picking im Small und Mid Cap-Bereich im Vordergrund. Das Management legt außer in Deutschland auch in Österreich an. Top-Branche ist hier das IT- bzw. Software-Business, welches beinahe ein Drittel der Allokation ausmacht. Auch die Top-Position im Fonds, die Amadeus Fire AG legt ihr Geschäftsmodell, bestehend aus IT-gestützter Personaldienstleistung, in diesen Bereich.

Wertentwicklung (Fünf-Jahreszeitraum)

Fazit

Deutlich wird, dass im heimischen Markt vor allem Chancen bei kleineren Unternehmen liegen. So konnten MDAX und SDAX in den letzten Jahren häufig besser performen als der DAX. Kleinere Unternehmen fliegen unter dem Radar und werden oftmals von Analysten nicht beachtet. Somit müssen nicht alle Eventualitäten und Chancen eingepreist sein. Trotzdem ist Achtsamkeit geboten, denn mit sinkender Größe eines Unternehmens steigt die Risikoprämie. Ohne Zweifel kann man aber feststellen, dass sich aktives Stock-Picking durchaus rentieren kann, wenn die notwendige Zeit und Arbeit investiert wird.