Das Jahr 2020 war ein ganz besonderes Jahr – eines, welches man nicht so schnell vergessen wird. Die Pandemie brachte viel Leid, überforderte so manche Regierung und nahm Schub aus der Wirtschaft. „Doch an den Börsen ist der Jahrhundert-Crash ausgeblieben. Stattdessen kam es zu einer spektakulären Aktienrallye bei Digitalunternehmen“, so Baki Irmak, Portfoliomanager des Digital Leaders Fund (ISIN: DE000A2H7N24) in einer aktuellen Mitteilung. Der Digital Leaders Fund habe überdurchschnittlich profitieren können. Baki spricht von einem Jahrhundert-Ereignis. Auf die großen Tech-Werte könne man aber nicht mehr ausschließlich bauen.


Große Tech-Werte auf dem Prüfstand


Für die Tech-Werte kann es im laufenden Jahr laut Baki Irmak spannend werden: „Ein mehrjähriger Digitalisierungsprozess wurde in wenigen Monaten vollzogen. Die wirtschaftlichen Potenziale und das Wachstum der nächsten fünf Jahre sind teilweise in den Aktienkursen schon einbezogen“, erklärte der Fondslenker kürzlich in einem Interview vom Börsenradio. Man müsse sich die Frage stellen, ob die Aktienkurse großer Unternehmen weiter anwachsen werden. Irmak führt an, sich von den High-Flyern im Digital Leaders Fund verabschiedet bzw. die Gewichtungen angepasst zu haben. Der Kurs der Tesla-Aktie habe nichts mehr mit Fundamentaldaten zu tun und sei von Gier getrieben, irgendwann komme der Absturz. „Wir haben jetzt einige Tech-Unternehmen – auch kleinere – im Depot, die bisher noch nicht profitiert haben, trotzdem gut bewertet sind und sehr schöne Digitalisierungsstorys aufweisen.“ Als Beispiele nennt Irmak das Software-Unternehmen Alteryx, Navigationsgeräte-Hersteller Garmin sowie einen Spezialisten von Cloud-Sicherheit.


Die Luft für die großen US-amerikanischen Tech-Werte kann laut Irmak auch durch die Dominanz der Demokraten enger werden. Er hält die Zerschlagung der Vorherrschaft des FAANG-Imperiums (Facebook, Amazon, Apple, Netflix, Google) mittelfristig für denkbar. „Es ist möglich, dass die Konzerne gezwungen werden, Teile des jeweiligen Unternehmens abzuspalten.“ Baki Irmak hält es für sinnvoll, den Druck auf diese Konzerne zu erhöhen. Diese seien viel zu mächtig, kleineren innovativen Unternehmen werde den Markteintritt erschwert.


Hinsichtlich der Entwicklungen in China sieht Irmak die großen dortigen Plattformen (z.B. Alibaba, Tencent) ebenfalls auf dem Prüfstand. Es gebe massive Anstrengungen der staatlichen Behörden, den Markt zu regulieren und die Macht großer Konzerne zu brechen. Die dortige Staatliche Behörde für Marktregulierung hatte Ende Dezember 2020 bekanntgegeben, gegen Alibaba eine Untersuchung wegen der möglichen Ausnutzung seiner Monopol-Stellung eingeleitet zu haben. Zudem sollen gegen drei E-Commerce-Riesen wegen unregelmäßiger Preisgestaltung Geldstrafen verhängt werden. Darin sieht Irmak Anzeichen, dass China bestimmte Marktprinzipien nicht mehr einhalten könne. „Aus diesen Gründen haben wir das Engagement beim Digital Leaders Fund auf fünf Prozent Gewichtung zurückgefahren“, so Baki Irmak.


Digital Leaders Funds: Überfliegerjahr 2020


Das vergangene Jahr konnte der Digital Leaders Fund überdurchschnittlich abschließen. „Unsere Benchmark ist der MSCI World. Und den haben wir deutlich geschlagen.“ Man habe über 40 Prozent mehr erwirtschaftet, so Irmak. Da man kein „reinrassiger“ Technologiefonds sei, sei der NASDAQ-100 nicht unbedingt ein Vergleichstool, man habe aber auch diesen im Jahr 2020 klar hinter sich gelassen. Insgesamt sieht der Portfoliomanager das vergangene Jahr als Ausnahmejahr. Solche Bewegungen werde es 2021 seiner Ansicht nicht geben: „Es wird planbarer“, so Irmak.


Baki Irmak investiert zusammen mit Stefan Waldhauser in sämtliche Unternehmen, welche von der Digitalisierung profitieren. Das Duo setzt bei dem im März 2018 aufgelegten Fonds auf drei Säulen. Zum einen stehen Architekten der Digitalisierung im Fokus, die sogenannten Digital Enabler. Das sind Unternehmen, welche die Digitalisierung erst möglich gemacht haben, in erster Linie Hard- und Software-Unternehmen sowie Cloudunternehmen (z.B. Nutanix, Crowdstrike). Digital Business Leader stellen die zweite Säule dar. Das können typische Plattformunternehmen (z.B. Facebook), jedoch auch Nischenanbieter sein. Zur dritten Säule – Digital Transformation Leader genannt – gehören Unternehmen aus der Old Economy (z.B. DBS, BBVA). Zu den Top-Positionen zählen aktuell das spanische Kreditinstitut Banco Bilbao Vizcaya, das Internetunternehmen IAC/InterActiveCorp sowie der Medienkonzern Walt Disney.


 


Wertentwicklung seit Auflage (März 2018)


 


 


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