Nervosität an der Börse Kann Donald Trump eine neue Gold-Rallye auslösen?
Nach dem Börsen-Crash zu Beginn des Jahres ging Gold als großer Sieger hervor. Die Euphorie hat sich nach einer deutlichen Korrektur zuletzt gelegt. Kann Donald Trump die Gold-Rallye wieder befeuern? Und welche Investments sind dann am besten?
Zum Ende der vergangenen Woche trat die Risikoscheu der Anleger daher wieder deutlich zum Vorschein und trieb den Goldpreis über die psychologisch wichtige Marke von 1.300 US-Dollar pro Feinunze. Zu Beginn der Woche gibt der Preis wieder leicht nach, da es danach aussieht als hätte das FBI in der sogenannten Email-Affäre um Hillary Clinton keine Handhabe gegen die Demokratin. Allein diese Bewegungen veranschaulichen, wie sensibel Gold derzeit auf politische Nachrichten reagiert.
Im Fall eines Wahlsiegs von Donald Trump könnte Gold wieder zum sicheren Investmenthafen werden, in den sich die Anleger flüchten. Denn der notorische Geschäftsmann gilt als unberechenbar für die Finanzmärkte. Es gilt daher als durchaus denkbar, dass Donald Trump den Goldpreis in neue Höhen katapultiert. Schon in der ersten Jahreshälfte 2016 hat sich gezeigt, dass Gold in Zeiten eines Börsencrashs das beliebteste Investment der Anleger ist. Die Feinunze legte seit Jahresbeginn von 1.060 auf über 1.360 US-Dollar im Juli zu, bevor eine leichte Korrektur einsetzte.
Investoren bietet das eine gute Gelegenheit für den Einstieg in den Goldmarkt, zum Beispiel mit dem Erwerb von physischem Gold. Durch Barren oder Münzen, die man bei zertifizierten Fachhändlern kaufen kann, wird die Kapitalanlage tatsächlich greifbar. Physisches Gold ist fälschungssicher und besitzt einen sehr hohen Wiederverkaufswert. Investoren sollen jedoch auf die Stückelung achten, denn bei jeder Transaktion fallen Gebühren an: Für zwei Barren zu je 500 Gramm zahlt man mehr als für einen einzelnen, der ein Kilo wiegt.
Im Vergleich zu Währungen bietet das gelbe Edelmetall über einen extrem langen Zeitraum eine stabile Wertbeständigkeit, weil Gold einen intrinsischen Wert besitzt. Der Materialwert entspricht also dem Nennwert. Deswegen bleibt seine Kaufkraft auf lange Sicht auf einem relativ konstanten Niveau und die Schwankungen bleiben gering. Bei Währungen ist diese Stabilität nicht gegeben, da der Nennwert einer Banknote den Materialwert um ein Vielfaches übersteigt.
Gold ist jedoch nicht unabhängig vom internationalen Finanzsystem. So sind die anhaltend niedrigen Zinsen ein Preistreiber für Gold, ebenso wie hohe Schwankungen an den Finanzmärkten, sowie politische Unsicherheiten und sonstige Krisen. Andere Faktoren hemmen die Preisentwicklung, wie zum Beispiel der starke US-Dollar oder eine in Aussicht stehende Zinsanhebung der Fed im Dezember.
Für Privatanleger sind diese Entwicklungen schwer vorauszusehen. Fondsmanager beschäftigen sich professionell mit diesen Auswirkungen auf den Goldpreis. Aktiv gemanagte Goldfonds können für Privatanleger daher eine sinnvolle Alternative zu physischem Gold sein. Wie zum Beispiel der Bakersteel Precious Metal Fund (ISIN: LU0357130854). Im dritten Quartal legte der Fonds um 4,5 Prozent zu und ließ damit die Benchmark Euromoney Global Gold Mining Index (-4,6 %) weit hinter sich.
Gold selbst stieg im Vergleichszeitraum nur um 1 Prozent. „Als aktive Manager entwickelten wir uns im Vergleich zu unseren Wettbewerbern überdurchschnittlich, wobei wir unserem disziplinierten und wertorientierten Investmentansatz treu bleiben“, heißt es im Kommentar des Anlageverwalters zum dritten Quartal. Das Management unterzieht den potenziellen Unternehmen eine „Bottom-Up“-Fundamentalanalyse und investiert nur in Gold-Unternehmen mit erstklassigen Anlagewerten und Geschäftsführungen. Auch langfristig überzeugt der Fonds. Seit dem Auflagedatum im September 2008 legte der Fonds um mehr als 350 Prozent zu – allerdings mit hohen Schwankungen.
Ganz gleich, ob Privatanleger sich für physisches Gold oder einen Goldfonds entscheiden – einen Sicherheitsanker können Anleger anhand der politischen Unsicherheiten gut gebrauchen.